In New York ist Strauss-Kahn ein Paria

Für 6 Millionen Dollar kommt der mutmaßliche Vergewaltiger frei, kann aber nicht ohne Weiteres in eine Luxuswohnung einziehen

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Was man den Amerikanern lassen muss, sie gewähren den reichen Prominenten keine Vorteile. Das musste DSK am eigenen Leibe erfahren. Er wurde nicht nur vor den Kameras in Handschellen vorgeführt und in das berüchtigte Gefängnis Rikers Island eingesperrt, er muss nun auch außerordentlich viel zahlen, um auf Kaution aus dem Gefängnis zu kommen.

DSK musste eine Million Dollar als Kaution einsetzen, 5 Millionen als Sicherheit garantieren. Er muss auch mit einer elektronischen Fußfessel leben und selbst die Sicherheitsfirma Stroz Friedberg bezahlen, die ihn mit einem bewaffneten Angestellten vor der Tür überwacht, so dass er sich nicht aus den USA absetzen kann. Der soll auch Gewalt anwenden dürfen.

Pech hat DSK, der mit einer reichen Frau verheiratet ist, die noch immer willig zu sein scheint, ihn zu unterstützen, dass seine Freilassung ungeahnte Probleme bereitet. Seine Frau hatte schon zwei (!) Luxuswohnungen im Upper East Side von Manhattan angemietet. Geld ist ja kein Problem. Aber die Nachbarn scheinen sich geweigert zu haben, den unter Vergewaltigungsvorwurf stehenden DSK in ihrer Nähe zu wissen. Man will sich bei aller Unschuldsvermutung nicht anstecken und sein Revier rein halten, wie immer das gehen mag, wenn viel Geld im Spiel ist.

Angeblich ging es dabei weniger um die mutmaßliche Tat von DSK, sondern um die mediale Aufmerksamkeit, die mit ihm geschaffen würde. Jetzt muss DSK also in einem Haus der Sicherheitsfirma leben. Das soll nur vorübergehend sein, man will eine geeignete Wohnung finden. Angeblich erhält DSK vom IMF nach seinem Rücktritt eine einmalige Abfinung von 250.000 Dollar. Sein Jahresgehalt hatte netto mehr als 420.000 Dollar betragen