Mama Google passt auf Dich auf
Kein Wunder, dass der Konzern ordentliche Gewinne schreibt. Schliesslich mutiert er gerade zur weltweiten Mama.
Mit 17 Prozent Wachstum und 22,4 Milliarden USD in einem Quartal hat alleine die Werbeabteilung bei Alphabet ordentlichen Gewinnzuwachs ausgewiesen. Nicht klar, wer Alphabet ist? Oh, das ist einfach zu erklären, das ist die Mama von Google. Denn man hat sich ein wenig hingesetzt und irgendwann begriffen, dass die Suchmaschine Google mit ihren angehängten Produkten eine Menge, aber nicht alles im Unternehmen ist. Deshalb heißt das Konglomerat nun schon länger "Alphabet" und macht inzwischen einen Umsatz, dass es ehemaligen Konkurrenten wie Microsoft nur noch schwarz vor Augen werden kann.
Die Mama also hat wieder ordentlich Schotter im vergangenen Quartal eingefahren. Und das kommt nicht von ungefähr, denn wie eine liebe Mutter das nun einmal in ihrer Fürsorglichkeit tut, achtet sie sehr auf alle in ihrer Familie und darauf, dass das damit verdiente Geld nicht einfach in der nächsten Kneipe hops geht.
... wenn Alphabet die Mutter ist, wer ist dann eigentlich der Vater ... egal. Weiter.
Und wie sorgsam Mama ist, kann man an den vielen kleinen, aber wertvollen Verbesserungen ihrer Services und Produkte sehen. Da wäre zum Beispiel eine nette Einrichtung, die jetzt bei Chrome, dem hauseigenen Browser, darauf achtet, dass man auch immer nur sicher einkauft. Wenn nicht, dann gibt es eine gehörige Warnung vor unsicheren Shopping-Servern. "Gib dem bösen Onkel nicht Dein Geld" ist tatsächlich keine schlechte Idee. Dann lieber den Guten das Geld geben.
Und weiter muss es ja nicht immer nur um böse Menschen gehen, es geht einfach nur ... um Menschen. Vor allem dann, wenn es schlichtweg zu viele sind und Mama davor warnen will. Zum Beispiel jetzt mit einem Feature für Google Maps, das vor Popular Times warnen will. Und damit ist nicht eine beliebte britische Tageszeitung mit Weltruf gemeint. Vielmehr kann ein Nutzer jetzt sehen, ob er/sie nicht doch lieber eine halbe Stunde später irgendwo auftauchen sollte, weil es an dieser Stelle um sagen wir 09:00 Uhr einfach zu viel Berufsverkehr gibt.
Macht vielleicht nicht immer Sinn, denn populäre Zeiten kann man sich vor einem Fußballspiel in einem Stadion etwa vorstellen, also vor dem Spiel. Aber wer hat nicht schon von seiner Mutter gehört: "Kind, geh lieber nach dem Spiel hin, da ist nicht so viel los." Und Recht hatte Mami mit so einem Satz natürlich immer.
Dass deshalb natürlich auch noch ein weiterer Service vorhanden ist, der einen via Google Maps vor Orten mit schwieriger Parkplatzsituation warnen will (bisher nur in den größten Städten der USA), das hätte man sich dann auch schon denken können. Aber sei es darum, hier ist er.
Also zusammengefasst sagt der rot-gelb-blaue Konzern einem: "Kind, wenn Du schon um diese Zeit bei diesem unsicheren Laden vorbeischauen willst, was in drei Stunden wegen der vielen Leute viel ratsamer wäre, dann nimm wenigstens den Bus." Was hilft es da, wenn man entgegnen will: "Mama, ich bin 52 Jahre alt und hasse den öffentlichen Nahverkehr."
Sie wird nicht zuhören, sondern weiterhin das Haushaltsgeld nachzählen und sicher verwahren. Das kann man sich doch denken.