Nordkorea will "Superpräzisionsdrohnen" besitzen

Offenbar ist die Drohung mit einer Atombombe nicht genug

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Am Mittwoch hatte der "Geliebte Führer" Nordkoreas, Kim Jong Un, wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur berichtet, an einer Übung teilgenommen. Sie ist wohl ein Kontrastprogramm zu den Militärübungen, die Südkorea und die USA ausführten, um auf die Drohungen von Kim Jong Un zu reagieren, Atomwaffen einzusetzen. Das hat er mittlerweile schon zum dritten Mal angedroht. Das Regime hält die Nordkoreaner in Dauererregung und kündigt mögliche Angriffe seitens Südkorea oder der USA an, während der Verteidigungswille des Militärs und der Bevölkerung verkündet wird. Wenn die Feinde nur 0,001 mm in das Land eindringen, würden sie vernichtet werden, so die Propaganda, die wohl auch in Nordkorea kaum mehr jemand für Ernst nehmen wird.

In der Mitteilung ist von "Superpräzisionsdrohnen" die Rede, die Ziele angreifen können, und von selbst angetriebenen Luftabwehrraketen, die feindliche Marschflugkörper in geringen Höhen zerstören können. Außergewöhnlich ist, dass Kim Jong Un persönlich vor Ort Militärübungen beobachtet. Vermutlich hat dies den Zweck gehabt, die Aufmerksamkeit auf das neue Abwehrpotenzial zu erhöhen.

Unbekannt ist allerdings, ob Nordkorea tatsächlich über Drohnen verfügt. Vermutet wird, dass Nordkorea ausgerechnet amerikanische Drohnen des Typs MQM-107 Streaker vermutlich von Syrien gekauft hat, die das Pentagon seit 2003 nicht mehr einsetzt. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete letztes Jahr, dass das Regime auf der Grundlage der US-Drohnen den Bau eigener Drohnen voranbringen will.

Nach Angaben der nordkoreanischen Nachrichtenagentur, die man natürlich mit Vorsicht aufnehmen muss, sollen die Drohnen einen längeren Flug hinter sich gebracht, dann auf die "feindlichen Ziele" zugeflogen sein und sie "mit Genauigkeit" zerstört haben. Kim Jong Un soll das Spektakel mit einem Fernglas beobachtet und zufrieden geäußert haben, dass sich damit südkoreanische Ziele angreifen ließen. Auch den Abschuss einer feindlichen Rakete, die eine Tomahawk-Rakete darstellen sollte, habe der Diktator für gut befunden, er forderte allerdings, dass die Leistung der Drohnen und Abfangraketen noch verbessert werden müsse.

Man hält die Rhetorik des Regimes immer kaum für möglich, die Tag für Tag abgespult wird. Der Führer, von dem die Menschen angeblich nur die Befehle erwarten, werde, falls die Feinde nur die kleinste Bewegung machen, nicht nur die Zerstörung aller militärischen Stützpunkte in Südkorea befehlen, sondern auch alle amerikanischen Stützpunkte in der Region. Die Zeit sei zu Ende, um noch zu sprechen, man müsse die Feinde bis auf den letzten Mann vernichten. Wichtig sei daher, dass südkoreanische Ziele mit den Drohnen zu jeder Zeit angegriffen werden könnten.