Ökostrom: Neuer Rekord im ersten Quartal

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Stromproduktion betrug in den ersten drei Monaten des Jahres 27 Prozent

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Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) berichtet von einem neuen Rekord bei der Erzeugung von Strom mit Hilfe erneuerbarer Energieträger. Im ersten Quartal 2014 hätten diese voraussichtlich 27 Prozent des Brutto-Inlandsstromverbrauchs abgedeckt. Letztere setzt sich aus dem Bedarf der Verbraucher, der öffentlichen Einrichtungen und des Gewerbes sowie dem nicht unbeachtlichen Eigenverbrauch der Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke zusammen.

Stromproduktion verschiedener Energieträger jeweils im ersten Quartal. Auffällig ist besonders die Variabilität der Windenergie.Bild: B. Burger, Fraunhofer ISE

Gegenüber dem ersten Quartal 2013 betrug der Anstieg damit beachtliche vier Prozentpunkte. Verantwortlich für den starken Zuwachs waren zum einen der Zubau aber zum anderen im weitaus größeren Maße die guten Witterungsverhältnisse. Sowohl Windkraft- als auch Solaranlagen waren in den ersten Monaten des Jahres überdurchschnittlich ertragreich. Windenergieanlagen steigerten ihre Produktion um rund 19 Prozent, Fotovoltaikanlagen sogar um fast 70 Prozent.

Daran wird aber auch deutlich, dass der Zuwachs nicht unbedingt aufs Jahr hochgerechnet werden kann, denn die Witterungsverhältnisse variieren natürlich von Monat zu Monat, wie auch von Jahr zu Jahr stark. Das wird insbesondere am Beispiel der Windenergie deutlich. Im ersten Quartal 2014 gab es, wie die erste Abbildung zeigt, in etwa die gleiche Menge an Windstrom, wie im besonders ertragreichen ersten Quartal 2012. Seinerzeit standen aber weniger Anlagen. Um 3,5 bis 4 Gigawatt dürfte die Leistung aller Windkraftanlagen zwischenzeitlich zugenommen haben.

Bild: B. Burger, Fraunhofer ISE

Wie dem auch sei, auf jeden Fall waren die ersten vier Monate des Jahres gut für die Treibhausgasbilanz, wie die zweite Abbildung zeigt. (Beide Abbildungen sind einer Zusammenschau von Bruno Burger entnommen, der am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme forscht und regelmäßig die Daten der Stromproduktion der verschiedenen Energieträger zusammenträgt, bewertet und kommentiert.) Sowohl Braun- als auch Steinkohle- und Gaskraftwerke liefen weniger und haben somit weniger CO2 produziert.

Die Frage ist allerdings, wie es weiter geht. Der Zubau an Solaranlagen hat sich inzwischen stark verlangsamt. In den ersten drei Monaten 2014 kamen nur rund 460 Megawatt neuer Leistung hinzu. Gegenüber dem ersten Quartal 2013 war das ein Minus von 41 Prozent. Am morgigen Samstag wollen in Berlin die Freunde der Energiewende gegen die Pläne der Bundesregierung demonstrieren, den Ausbau der Erneuerbaren weiter zu behindern.