Schulstreiks: Proteste auch in den Ferien
In London wird im strömenden Regen gestreikt; in Mannheim wurden Bußgelder zurückgenommen
Auch am gestrigen Freitag gingen wieder in zahlreichen Ländern Schüler auf die Straße, um für schnellen Klimaschutz zu demonstrieren. In Deutschland waren in 42 Städten Aktionen angemeldet. In Köln ging eine ganze Streikwoche zu Ende. In Berlin hatte sich Greta Thunberg angekündigt, jene junge Schwedin, die zu Beginn des ausgehenden Schuljahres die inzwischen fast weltweiten Aktionen mit ihrem Sitzstreik vor dem Stockholmer Parlament ins Rollen gebracht hatte.
In Berlin, wo Thunberg vor vielen hundert Menschen sprach, sind bereits seit Juni Schulferien und inzwischen haben sie auch in den meisten anderen Bundesländern begonnen. Trotzdem hält ein harter Kern von Aktivisten weiter durch und will Ende Juli zu einem Sommerkongress in Dortmund zusammen kommen.
In Großbritannien war gestern der letzte Schultag. In London kamen vielleicht 200 bis 300 Schüler vor dem Parlament zusammen. Im Anschluss blockierten sie gemeinsam mit Aktivisten der Extinction Rebellion die benachbarte Westminster Brücke. (Siehe Fotos.)
Auch in Schweden, Australien, Brasilien, Spanien, Indien, Italien, Argentinien und in 94 weiteren Ländern fanden Schulstreiks, Demonstrationen und andere Aktionen statt. Mit 101 die meisten in den USA, während Schweden mit 78 Städten gemessen an der Bevölkerung die höchste Protestdichte haben dürfte. In einigen Ländern, wie etwa Polen, sind es allerdings nur einzelne Aktive.
Derweil wurden in Mannheim die angekündigten Bußgelder wieder zurückgenommen, wie die Zeit berichtet. Die Stadt habe mitgeteilt, dass die Schule habe andere Maßnahmen ergreifen können und die Bescheide daher zurückgenommen wurden. Zuvor habe die christdemokratische baden-württembergische Kultusministerin die Bescheide mit den Worten "Schulpflicht ist Schulpflicht" verteidigt.