Solarenergie: Soviel Strom wie nie
Solaranlagen lieferten im Juli rund 15 Prozent der ins Netz eingespeisten deutschen Nettostromproduktion
Der zurückliegende Juli war der bisher beste Monat für die Solarenergie. In keinem anderen Monat haben die Fotovoltaikanlagen so viel Strom ins Netz eingespeist, wie die Grafik des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme zeigt. 6,7 Milliarden Kilowattstunden stellten sie zur Verfügung. Das waren immerhin gut 15 Prozent der Nettostromerzeugung der öffentlichen Kraftwerke.
Der neue Rekord ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen, weil der Ausbau seit Jahren nur noch schleppend voran geht, aber zuletzt wieder etwas angezogen hat. 2017 waren nach Angaben des besagten Fraunhofer Instituts rund 2,2 Gigawatt (GW) hinzu gekommen, in diesem Jahr sind es bisher 1,34 GW. Zum anderen nimmt der Wirkungsgrad der Solarpanele mit zunehmender Temperatur etwas ab.
Aber offensichtlich hat dieser Effekt nicht gereicht, den Zubau zu kompensieren. Auch der Mai war bereits sowohl aufgrund des Zubaus als auch vieler Sonnenscheinstunden Rekordmonat für die Solarstromproduktion gewesen, und der April hatte zumindest für diesen Monat ein Best-Ergebnis erbracht.
Insgesamt lieferten die erneuerbaren Energieträger (Sonne, Wind, Wasser und Biomasse) mit 16,58 Milliarden Kilowattstunden soviel Strom wie bisher in keinem Juli zuvor. Das waren 32,5 Prozent der Nettostromerzeugung aller öffentlichen Kraftwerke in Deutschland.
Allerdings sind die Wintermonate oft aufgrund wesentlich besserer Windverhältnisse um bis zu 25 Prozent ertragreicher als der zurückliegende Juli. Wäre der Ausbau der Solarenergie nicht zu Anfang des Jahrzehnts von der seinerzeitigen schwarz-gelben Koalition ausgebremst worden, wäre das vermutlich anders.
Sonnen- und Windenergie ergänzen sich nämlich jahreszeitlich ganz gut, da erstere vor allem in den windärmeren Sommermonaten viel Strom liefert und letztere dafür in der kühleren Jahreshälfte mit wenig Sonnenstunden.