Trump: "Ich habe Windmühlen wie kein anderer studiert"

Bild: Weißes Haus

Der US-Präsident, der die Klimaerwärmung leugnet, versucht Windkraft schlecht zu machen, was aber in die Hose geht

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Nicht wenige Politiker sind auf die eine oder andere Art wegen einer oder einiger von ihnen gehaltener Reden in Erinnerung geblieben. Manche davon allerdings nicht unbedingt wegen rhetorischer Brillianz, sondern eher weil sie einem für einen Augenblick den Atem rauben. Denn wenn diese Menschen den Mund aufmachten, wusste man oft nicht, ob man jetzt fremdschämend im Boden versinken oder vor Lachen laut los brüllen soll.

Ein gewisser Bundespräsident mit weniger lustigem Vorleben war ein solcher Fall. Andere trugen und tragen eher durch ihre Fremdsprachenkenntnisse zur allgemeinen Erheiterung bei. Unvergessen auch die legendäre Magnetbahnrede des einstigen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoibers.


Aber wir müssen uns nicht allzu sehr grämen. Andere haben ihren Boris Johnson oder Donald Trump. Dieser hat sich neulich zur Windkraft geäußert und reichte dabei ohne weiteres an Edmund Stoiber Niveau heran. Die Washington Post hat dankenswerter Weise die Rede der Nachwelt überliefert:


"We’ll have an economy based on wind. I never understood wind. You know, I know windmills very much. I’ve studied it better than anybody. I know it’s very expensive. They’re made in China and Germany mostly — very few made here, almost none. But they’re manufactured tremendous — if you’re into this — tremendous fumes. Gases are spewing into the atmosphere. You know we have a world, right? So the world is tiny compared to the universe. So tremendous, tremendous amount of fumes and everything. You talk about the carbon footprint — fumes are spewing into the air. Right? Spewing. Whether it’s in China, Germany, it’s going into the air. It’s our air, their air, everything — right? So they make these things and then they put them up."


Was das Faktische angeht, wäre anzumerken, dass in den USA die Windkraft durchaus ausgebaut wird, und zwar nicht zuletzt auch im von Trumps Republikanern regierten Texas. Der Grund ist schlicht und einfach, dass es sich rechnet und für die Farmer ein zusätzliches Einkommen bedeutet. Außerdem schreiben viele Bundesstaaten den Energieversorgungsunternehmen bestimmte Prozentanteile vor, zu denen die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energieträgern abgedeckt werden muss.


Die Anlagen werden übrigens weder aus China noch aus Deutschland importiert, sondern meist in den USA hergestellt. Entweder vom US-Konzern GE, der zu den großen der Branche gehört oder von Niederlassungen europäischer oder chinesischer Unternehmen. 114.000 Arbeitsplätze schafft das zur Zeit. Mehr Infos dazu bei der American Wind Energy Association.
Und ja, Windkraftanlagen töten auch Vögel, aber lange nicht so viele, wie der Straßenverkehr, Hochspannungsleitungen, Hauskatzen oder verglaste Fassaden. Und ja, für die Herstellung von Solar-und Windkraftanlagen wird Energie benötigt, und da die Energieversorgung noch nicht vollständig auf Erneuerbare umgestellt ist, bedeutet das auch schädliche Emissionen. Das wird in dem Maße weniger, wie Sonne, Wind & Co. ausgebaut werden.