US-Wissenschaftler warnen, dass bis 2030 42 Prozent der Amerikaner fettleibig sein werden

Die Lebenswelt in den USA, die Fettleibigkeit fördert, könne kaum mehr schlechter werden, hoffen oder fürchten die Wissenschaftler

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Bis 2030 könnte es, geht die Entwicklung wie bislang weiter, in den USA 32 Millionen mehr fettleibige Menschen geben als 2010, als es 78 Millionen waren. Dann wären 42 Prozent der US-Amerikaner adipös, sagen Wissenschaftler der Duke University, von RTI International und den Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Jetzt sind es 36 Prozent, 6 Prozent sind schwer fettleibig.

Nach der Studie, die im American Journal of Preventive Medicine erschienen ist, müsse auch damit gerechnet werden, dass bis 2030 bereits 11 Prozent der Menschen schwer fettleibig sind, also mit einem BMI über 40 oder einem Übergewicht von mehr als 50 kg. Diese schwer Adipösen hätten die größten Gesundheitsrisiken, was zu steigenden Gesundheitsausgaben und Fehltagen in der Arbeit führe.

Und natürlich wird die Prognose begleitet von Warnungen. Es müsse schnell gehandelt werden, um die Zahl der Adipösen zumindest auf dem heutigen Level zu halten. So könne man in den nächsten 20 Jahren fast 550 Milliarden an medizinischen Ausgaben sparen. Wenn nichts gemacht werde, setzte sich der Trend fort, dass immer mehr Menschen immer dicker werden. In einer früheren Studie haben die Wissenschaftler geschätzt, dass ein Fettleibiger durchschnittlich 1.400 US-Dollar an medizinischen Kosten erzeugt. Eric Finkelstein von der Duke University Finkelstein meint, dass die Situation in den USA im Hinblick auf eine Lebenswelt, die Fettleibigkeit fördert, nicht mehr viel schlechter werden kann. Das Land sei bereits mit Fastfood-Restaurants, Junkfood und Techniken gesättigt, die eine sitzende Lebensweise fördern: "Wir erwarten nicht, dass die Lebenswelt schlechter als jetzt wird, zumindest hoffen wir, dass dies nicht geschieht."

Versichert wird durch William Dietz, Direktor der CDC-Abteilung für Ernährung, körperliche Aktivität und Fettleibigkeit, dass man "mehr als jemals zuvor die erfolgreichsten Strategien" kenne, mit denen die Menschen gesünder und aktiver leben könnten, um Fettleibigkeit und medizinische Kosten zu vermeiden. Die will man während der Konferenz Weight of Nations während der nächsten Tage vorstellen, um den Menschen zu helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Fragt sich nur, ob die Menschen auch willens sind, sich normgerecht zu ernähren und zu bewegen. Bislang wurde das Ziel nicht erreicht, den Anteil der Fettleibigen wieder auf 15 Prozent wie in den 1980er Jahren zu senken, bevor die Epidemie der Fettleibigkeit begonnen hat, sondern genau das Gegenteil.