Wie sich Weiße, Schwarze, Latinos und Inder voneinander unterscheiden
Anhand einer halben Million Selbstdarstellungen kam das Datingnetzwerk OkCupid zu aufschlussreichen Erkenntnissen
Mit Daten, die Internetnutzer freiwillig hinterlassen, lassen sich um so interessantere Sachen anstellen, je mehr davon zur Verfügung stehen. Das brachte die Betreiber des amerikanischen Datingdienstes OkCupid auf die Idee, sich einmal anzusehen, wie sich die Selbstdarstellungen von Weißen, Schwarzen, Latinos, Asiaten und anderen Gruppen statistisch unterscheiden.
Bei der Analyse einer halben Million Profile kam unter anderem heraus, dass amerikanische Weiße Rock, Schwarze Hip Hop und Latinos Merengue, Bachata, Reggaeton und Salsa mögen. Inder hören (wenig überraschend) oft Bhangra und (überraschender) die Red Hot Chili Peppers. Außerdem sind sie die einzige Gruppe, bei der es die Serie Seinfeld und Ayn Rand in die Hitliste schafften. Bei den Weißen ist mit dem Science-Fiction-Autor Robert Heinlein ebenfalls eine populäre Form libertärer Ideologie vertreten, die bei anderen Gruppen ganz fehlt. Die möglicherweise größte Überraschung der Auswertung ist aber, dass Nutzer, die aus dem Nahen Osten stammen, nicht nur auffällig häufig die Sopranos, Elektrotechnik und Mathematik zu schätzen scheinen, sondern auch den Religionskritiker Richard Dawkins.
Neben Aufschlüssen über die Vorlieben der Teilnehmer versuchte OkCupid aus den Selbstdarstellungen auch Erkenntnisse über ihre sprachlichen Fähigkeiten zu gewinnen, wozu man den Coleman-Liau Index einsetzte. Den Ergebnissen zufolge schreiben die Inder das beste Englisch – gefolgt von Asiaten, Personen aus dem Nahen Osten und solchen aus dem Pazifikraum. Erst danach folgen Weiße und Schwarze. Auf den letzten Platz landen die Latinos. Noch interessanter ist die Verteilung der Englischfertigkeiten nach der Religionszugehörigkeit: Die schlechtesten weisen nämlich die Protestanten auf, dicht gefolgt von den Katholiken. Dann kommen mit relativ großem Abstand der Reihe nach Moslems, Hindus, Agnostiker, Juden, Buddhisten und Atheisten.