Windenergie: Weltweit auf dem Vormarsch

Jahresbericht zeichnet optimistisches Bild für die globale Entwicklung und wagt die Prognose weiter expandierender Märkte

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Der Global Wind Energy Council (GWEC) hat seinen neuesten Global Wind Report veröffentlicht. Die Bestandsaufnahme ist optimistisch. Im vergangenen Jahr seien weltweit neue Anlagen mit einer Leistung von 54 Gigawatt (GW) hinzu gekommen.

Insgesamt drehen sich damit auf allen Kontinenten Anlagen mit einer Leistung von knapp 487 GW. Das Ziel 800 GW bis Ende 2021 rücke in greifbare Nähe. Für das kommende Jahr wird mit 60 GW an Neuinstallationen gerechnet, bis 2021 könnte nach der Prognose des Verbandes der Weltmarkt jährlich um 75 GW wachsen.

Dänemark führe mit rund 40 Prozent weiter in Sachen Anteil des Windstroms an der Deckung des landesweiten Strombedarfs. Gefolgt werde es von Uruguay, Portugal und Irland, die deutlich über 20 Prozent liegen, sowie Spanien und Zypern, die um die 20 Prozent erreichten. In Deutschland waren es 2016 rund 16 Prozent. China, das 2015 30,5 GW, 2016 23,3 GW installiert hat und damit weiter die Weltmarkt-Lokomotive darstellt, bringt es bisher nur auf vier Prozent.

Das Wachstum werde weiter vor allem in Asien stattfinden, wo sich auch in Indien inzwischen ein starker Markt entwickelt. Die Regierung habe sehr ambitionierte Ziele, und 2016 habe es dort mit 3,6 GW Zubau einen neuen Rekord gegeben. Insgesamt sind dort inzwischen immerhin bereits knapp 29 GW installiert.

Auch in Nordamerika sei der Markt weiter stark, und in Europa habe es jüngst einen Durchbruch bei der Kostenreduktion der Offshore-Windanlagen gegeben. Nun bestehe Hoffnung, dass diese auch in anderen Regionen Abnehmer finden. Europa werde aber auf absehbare Zeit den Offshore-Markt weiter dominieren.

In Deutschland war kürzlich, wie berichtet, bei der ersten Ausschreibung für Offshore-Windpark der Zuschlag an einige Projekte gegangen, die ganz ohne garantierte Einspeisevergütung auskommen. Ob diese allerdings tatsächlich gebaut werden, muss sich in den nächsten Jahren erst noch zeigen.

Große Hoffnung setzt der GWEC auch auf die Entwicklung in Argentinien, dem Land mit den weltweit vermutlich besten Windbedingungen, das allerdings bisher kaum Anlagen installiert hat. Auch für Afrika rechnet man 2017 mit einem guten Jahr. Am stärksten sei der Markt dort im Augenblick in Kenia, Südafrika und Marokko und der weitere Ausblick sei sehr gut.