Die britische Regierung will weitere Milliarden in die Rettung von Banken stecken

Der neue Bailout vor allem für die Royal Bank of Scotland belastet jeden Briten mit zusätzlichen 500 Pfund Schulden.

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Der Finanzminister Alistair Darling wird, die der Telegraph berichtet, 25 Milliarden Pfund in den Kauf von Wertpapieren (oder eher: Unwertpapieren) von der maroden Royal Bank of Scotland (RBS) – vergleichbar der deutschen "bad bank" HRE - und 5,5 Milliarden für solche von der Lloyds Banking Group stecken. Die RBS gehört nun zu 84 Prozent dem Staat, Lloyds zu 43 Prozent.

Der Bailout belastet jeden Briten mit 500 Pfund und verdoppelt die Steuergelder, die die Regierung bereits zur "Rettung" der Banken ausgegeben hat. Mehr als 65 Milliarden Pfund hat die britische Regierung direkt in die Banken versenkt, dazu kommen mehrere hundert Milliarden an Garantien.

Mit dem neuen milliardenschweren Bailout wird Darling auch ankündigen, die Lloyds, RBS und Northern Rock teilweise zu zerbrechen und daraus neue Banken zu machen, die in den nächsten Jahren an britische Unternehmen oder ausländische Banken verkauft werden sollen. Aus diesen möglichen Gewinnen sollen dann Lloyds und RSB die staatlichen Anteile zurückkaufen. Northern Rock soll in eine "good bank" und in eine "bad bank" aufgeteilt werden. Der britische Staat soll nach Willen der Regierung für weitere Hunderte von Milliarden der von den Banken angehäuften und derzeit unverkäuflichen "toxischen" Papiere gerade stehen. Alleine die RBS will toxische Papiere im Wert von 270 Milliarden in die staatliche "Versicherung" stecken, wie die Times berichtet. Eigentlich sollte die RBS dafür über 6 Milliarden Pfund zahlen, jetzt erhält der Staat gerade einmal 500 Millionen jährlich an Prämie. Die Bank muss nur bis zu 60 Milliarden gerade stehen, der Staat für den Rest.