Abenteuerlust

Seite 2: Skylanders: Imaginators

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Activisions "Skylanders - Spyros Adventuer" (vgl. Lebendiges Spielzeug) begründete 2011 das Toys-to-Life-Genre, das physische Figuren mit der virtuellen Welt verbindet. "Skylanders: Imaginator", der jüngste Titel der Serie erschien bereits vergangenen Herbst für zahlreiche Konsolen, darunter die Wii U. Spielerisch bleibt der erneut von Toys for Bob entwickelte Titel dem Prinzip der Serie treu: Die Skylanders müssen die Welt vor dem liebenswert schrägen Oberschurken Kaos retten. Der Schurke nutzt Geistmagie, und die Helden setzen sich aus mächtigen Sensei und Geschöpfen aus Kreationskristallen zusammen.

Skylanders: Imaginators

Die Story führt die Spieler durch ein klassisches Action-Adventure. Zu den im Herbst erschienenen Starter Kits gehörten jeweils zwei Figuren, ein Portal zum Anschluss an den USB-Port der Konsole und ein sogenannter Kreationskristall. Sobald eine Figur auf dem Portal steht, erscheint das virtuelle Pendant auf dem Bildschirm. Ein Wechsel der physischen Figur, der einen Austausch des aktiven Charakters im Spiel bewirkt, ist - abgesehen von einigen Herausforderungen - jederzeit möglich.

Die Charaktere verfügen übe jeweils individuelle Kampffähigkeiten. So haben einige bessere Fernangriffe, während sich andere im Nahkampf als schlagfertig erweisen. Dass eine größere Anzahl Figuren zum einen die Flexibilität erhöhen und zum anderen Reserven bedeuten, die ein Game Over verhindern, gehörte schon immer zum Skylanders-Konzept, das damit durchaus einen Kaufanreiz schaffen will. Zudem gibt es auch in "Imaginators" wieder optionale Bonusbereiche, die nur Figuren eines bestimmten Elements betreten können. Allerdings hält sich "Imaginators" stärker als die Vorgänger mit offensichtlichen Kaufschranken zurück. Für das Absolvieren des Spiels genügte ohnehin immer das jeweilige Basisset, aber frühere Titel zeigten deutlicher, dass der Gamer etwas verpasst, wenn ihm bestimmte Figuren fehlen.

Eine Neuerung, die "Imaginators" in die Serie einbringt ist ein Klassensystem. So gibt es unter anderem Bogenschützen, Ritter und Ninjas. Gleichzeitig rücken die Kreationskristalle etwas vom typischen Toys-to-Life-Konzept ab. Das Spielzeug ist dabei nur mehr eine abstrakte Repräsentation der virtuellen Spielfigur. Letztere erstellt der Spieler nach seinem Gutdünken, wobei der "Kristall" lediglich das Element vorgibt.

Hier kommt das neue Klassensystem ins Spiel: Die Entscheidung über die Kampfklasse und der damit verbundenen Waffengattung ist endgültig. Nahezu alles andere lässt sich auch im weiteren Verlauf beliebig verändern. Die Spieler dürfen beispielsweise einen Piratenkopf auf einen Werwolfskörper und Roboterbeine setzen. Anfangs ist das Repertoire der unterschiedlichen Parts recht überschaubar, aber zahlreiche Aktionen schalten neue Körperteile, Waffen und Effekte frei. Das ist zum einen eine kreative Bereicherung, weicht zum anderen jedoch das Toys-to-Life-Prinzip ein wenig auf. Schließlich hat der Plastikkristall optisch nichts mehr mit der Schöpfung der Spieler zu tun.

So ist es nahezu konsequent, dass sich die Switch-Variante noch weiter vom klassischen Toys-to-Life verabschiedet. Dabei geht es nicht um inhaltliche Änderungen - abgesehen von den fehlenden Rennstrecken entspricht die Switch-Version den anderen. Vielmehr fehlt das Portal im Starterkit für Nintendos neue Konsole. Die Figuren lassen sich einfach mit der Switch scannen, die für Nintendos Toys-to-Life-Figuren amiibo ohnehin RFC-Chips auslesen kann. Anschließend sind sie in der Charaktersammlung dauerhaft gespeichert. Das hat den Vorteil, dass die Spieler auch unterwegs ihre vollständige Figurensammlung in virtueller Form dabei haben. Es nimmt dem Spiel aber den Charme, den der direkte Bezug zwischen physischer und Videospielwelt mit sich bringt. Ein weiterer Nachteil: Die Daten der entwickelten Figuren lassen sich nicht zurückschreiben. Wer also seine Helden auf der Switch hochlevelt, kann die Verbesserungen nicht auf andere Konsolen oder zu Freunden mitnehmen. Im Test erwies sich zudem das Gamepad Pro als schlechte Wahl zum Einlesen, da es dabei mehrfach zu Komplettabstürzen kam, die einen Reset der Konsole erforderte.

Das Spiel selbst ist gewohnt abwechslungsreich und insgesamt etwas fordernder als die Vorgänger. Die Puzzles sind leider nach wie vor zu einfach und verkommen so zu Beiwerk, aber gerade die Bosskämpfe sind originell. Insgesamt beträgt die Spielzeit etwa 20 Stunden, wobei zahlreiche Boni und Herausforderungen zum erneuten Aufsuchen bereits abgeschlossener Level einladen.

Unter dem Strich ist "Skylanders Imaginators" ein durchaus würdiger Starttitel, der jedoch nicht mit Zelda mithalten kann. Das Hauptspiel macht Spaß, ist umfangreich und bietet genügend Abwechslung sowie optionale Herausforderungen wie Zeitlimits, die zum Wiederbesuchen bereits abgeschlossener Gebiete einladen. Da das Spiel vor allem ein jüngeres Publikum anspricht, sollten Eltern davor gewarnt sein, dass es selten bei den Anschaffungskosten des Starter Packs bleibt, das nicht umsonst den "Start" im Namen trägt: Auch wenn die Imaginators weniger aufdringlich für den Nachkauf weiterer Figuren werben, wird der Wunsch nach neuen Figuren und damit zusätzlichen Kosten nicht lange auf sich warten lassen.

Wer bereits eine Variante für eine andere Konsole besitzt, findet abgesehen von der hinzugewonnen Portabilität zu wenig Neues, um einen erneuten Kauf zu rechtfertigen. Wer ältere Skylanders-Figuren besitzt kann sie übrigens wie üblich verwenden. Allerdings lassen sich in der Switch-Version weder die in den Fallen aus "Trap Team" gefangenen Bosse noch die Fahrzeuge aus "Super Chargers" verwenden.

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