Adieu, Mondlandungsleugner: Apollo-Bänder und Nixons Hausastronaut
Seite 3: "Apollo-Tapes" zensiert?
Bei alledem erweisen sich die Tonbandaufzeichnungen mit dem Betreff "Apollo" (wir wollen diese hier als "Apollo-Tapes" bezeichnen) als hilfreiche Quelle. Zwar stellen sie im Vergleich zu den klassischen "Nixon Tapes", in denen größtenteils rein innen- und außerpolitische Themen abgehandelt werden, nur einen kleinen Anteil der Tonbänder. Dennoch belegt ihre Existenz eindrucksvoll, wie wichtig dem US-Präsidenten die Begegnungen mit allen Mitgliedern des Raumfahrerkorps des Apollo-Programm waren.
Wäre das gesamte lunare Abenteuer nur ein Täuschungsmanöver gewesen, hätte Nixon sich bestimmt nicht die Mühe gemacht, alle Astronauten persönlich zu empfangen und mit diesen frei heraus über Gott und die Welt zu parlieren. Die Gefahr wäre doch viel zu groß gewesen, dass sich einer der Astronauten bei den Visiten verplappert hätte oder Gesprächsfetzen an nicht bestimmte Ohren geraten wären.
Gewiss, auf den "Nixon Tapes" sind nur einige wenige Begegnungen des US-Präsidenten mit Mondfahrern und anderen Raumfahrern verzeichnet. Leider liegt kein Mitschnitt von dem Zusammentreffen Nixons und den drei Astronauten der Apollo-11-Mission im Oval Office vor, weil Nixon erst im Februar 1971 das Tonbandsystem reaktivierte, modifizierte und damit anfing, die ersten Gespräche aufzuzeichnen. Daher sind nur die Begegnungen mit den Crews von Apollo 15 (1. Februar 1972) und Apollo 16 (15. Juni 1972) im Weißen Haus und das Telefongespräch, das Nixon von Camp David aus einen Tag vor dem Start der Saturn-V-Rakete mit der Apollo-17-Mannschaft führte (5. Dezember 1972), dokumentiert.
Wie es nicht anders zu erwarten war, ist auf den Aufnahmen ein gutgelaunter Präsident zu hören, der seine Vorzeige-Astronauten hörbar mit emotionalen Worten begrüßt und mit ihnen größtenteils politisch belanglose Konversation betreibt.
Gerade eingedenk der Tatsache, dass Nixon dem Watergate-Untersuchungsausschuss des Senats anfänglich einige veränderte Tonbandskripte und später einige Tonbänder zugespielt hatte, die an einigen Stellen Lücken aufwiesen, drängt sich notgedrungen der Verdacht auf, Nixon könnte auch hier irgendwelche Moon-Fake-Tapes manipuliert haben.
Sollte die Verschwörung tatsächlich mit Nixons Wissen mit irgendwelchen Komparsen über die Bühne gegangen sein, wäre es doch nur folgerichtig, die Bänder vor der Veröffentlichung nachträglich zu vernichten oder zu löschen.
Hier stellt sich natürlich die Frage, ob Nixon und seine engsten Mitarbeiter in dem Zeitraum von der Bekanntgabe der Existenz seiner Bänder (Juli 1973) bis zum Beschluss des Supreme Court (Juli 1974), alle Tonbänder gegen Nixons Willen freizugeben, überhaupt genügend Zeit hatten, sich durch einen Gesprächsdschungel von 3700 Stunden durchzuschlagen, um all Bemerkungen über einen Moon Fake herauszufiltern. Dafür war das Zeitfenster schlichtweg zu eng. Schließlich waren in der kritischen Phase nach dem Bekanntwerden des Watergate-Skandals alle darin verwickelten Personen mehr damit beschäftigt, ihren eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Während etlichen Beratern, die von dem Tonbandsystem Kenntnis hatten, das Gefängnis drohte, war Nixon selbst mehr darum bemüht, unter Anwendung aller Tricks seine letzte Ehre zu verteidigen.
Erschwerend kam hinzu, dass die Audio-Qualität der mitgeschnittenen Amtsgespräche von höchst minderer Qualität war. Sie war (und ist) bisweilen so schlecht, dass noch nicht einmal Nixon selbst später jedes Wort davon sofort verstehen konnte, geschweige denn seine Mitarbeiter. Somit war eine gezielte schnelle Löschung einzelner Passagen aufgrund der schlechten Aufnahmequalität praktisch unmöglich. Bestätigt wird dies durch den simplen und leicht überprüfbaren Sachverhalt, dass die meisten Nixon-Bänder und insbesondere die "Apollo-Tapes" keine Lücken aufweisen, ergo frei von Manipulationen sind.
Aussagekräftige "Apollo-Tapes"
Alles in allem scheint die Vermutung gerechtfertigt, die "Nixon Tapes" als ein weiteres, gleichwohl bislang vernachlässigtes Indiz gegen die Moon-Hoax-These anzuführen. Es ist ein Indiz, das fraglos weit davon entfernt ist, eines Tages zum Beweis zu avancieren.
Dennoch ist der historische Quellenwert der dubiosen Tonbandaufzeichnungen hoch - genauso wie deren Aussagekraft. So gesehen hat Nixon, der selten eine Gelegenheit ausließ, um im kleinsten Kreis seine Meinung kundzutun, der Nachwelt und den Historikern unfreiwillig eine wichtige Primärquelle hinterlassen, die auch die Moon-Hoax-Anhänger studieren und zur Kenntnis nehmen sollten, da die Rekorder nichts Informatives aufzeichneten, womit die Mondlandungsverschwörungstheoretiker punkten könnten. Ganz im Gegenteil - da weder Nixon noch seine Gäste und Apollo-Astronauten, geschweige denn sein NASA-Spion Frank Borman irgendeine Silbe über eine Intrige à la Moon Fake verloren haben, darf deren Schweigen getrost als Indiz dafür gewertet werden, dass in den Jahren von 1969 bis 1972 wirklich zwölf Raumfahrer den weißgrauen samtenen Mondstaub per pedes aufgewirbelt haben.
Die "Apollo-Tapes" haben gerade in dieser Hinsicht als historische Überrest-Quelle eine hohe Aussagekraft - wie das Gros der Nixon-Aufzeichnungen. Diesen Umstand bestätigt kein Geringerer als der US-Historiker Luke A. Nichter von der Texas A&M University in Killeen, der als Experte und Herausgeber der "Nixon-Tapes" nahezu alle Bänder studiert hat.
Ich kenne keine Aufzeichnung - weder die Nixon-Bänder oder andere Aufnahmen aus dem Weißen Haus - aus denen hervorgeht, dass die Mondlandungen ein schlechter Witz gewesen waren. Basierend auf den derzeit zugänglichen Aufnahmen kann ich dies nicht bestätigen. Ich kenne auch keine Stelle auf den Tonbändern, in denen Nixon darüber scherzte, dass die Mondlandungen purer Schwindel gewesen waren.
Zu guter Letzt sollten sich alle Moon-Fake-Enthusiasten vor Augen halten, dass Nixons kriminelles Informationsnetzwerk einerseits sehr effektiv operierte und sein direkter Kontakt zu den Apollo-Astronauten sehr eng, sein Wissen über alle NASA-Interna dank seines Agenten Borman sehr groß war.
Andererseits aber war die von Nixon und seinem Umfeld während seiner Präsidentschaft an den Tag gelegte Politik der Geheimhaltung derart dilettantisch und amateurhaft, dass viele Geheimnisse, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren, an die Öffentlichkeit gelangten. Dabei war Watergate nur die Spitze des Eisberges. Wie hätte es in diesem Klima daher möglich sein sollen, ein Top-Secret-Manöver à la Moon Hoax geheim zu halten, dies über Jahre und Dekaden hinweg - bis heute? Nein, dies war nicht machbar. Dafür waren die Nixon Leaks schlichtweg zu groß. Ja, aus allen Top-Secret-Tonbandaufzeichnungen, die mitnichten für eine spätere Veröffentlichung vorgesehen waren, lässt sich nichts, absolut nichts extrahieren, das den Mondlandungsgegnern in die Karten spielt. Nichts, in jeder Hinsicht gar nichts!
Youtube-Video "Apollo Lunar Landings Multiscreen".
Nixon Recognized Importance of Space Program. Space Policy had Broader Role in Nixon's Foreign Policy: Nixon Tapes Capture Conversations with Crews of Apollo XV, XVI, and XVII.
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