Allianz Putin-Kim: Offenbar 11.000 Nordkoreaner bereit zum Krieg in Europa
Krieg in der Ukraine droht zu eskalieren. Nordkorea plant offenbar, Tausende Soldaten zu entsenden. Erste Truppen wurden bereits nahe der ukrainischen Grenze gesichtet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Einsatz nordkoreanischer Truppen im Krieg gegen sein Land gewarnt. "Wir sehen ein zunehmendes Bündnis zwischen Russland und Regimen wie Nordkorea", so Selenskyj. Es gehe nicht mehr nur um Waffenlieferungen, sondern tatsächlich um die Entsendung von nordkoreanischem Personal in die russischen Besatzungsstreitkräfte. "Die Ukraine wird in Europa gegen Nordkorea kämpfen müssen", mahnte der Präsident.
Als Reaktion auf diese Entwicklung forderte Selenskyj von den Partnern der Ukraine, den Druck auf Russland zu erhöhen und die Unterstützung für sein Land zu verstärken. "Mehr Unterstützung für die Front, mehr Druck auf den Aggressor - ein Druck, der stärker ist als das, was Russland verkraften kann", betonte er. Es gehe darum, einen noch größeren Krieg zu verhindern.
Südkoreanische Geheimdienste bestätigten derweil die Befürchtungen Selenskyjs. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul werde Nordkorea höchstwahrscheinlich reguläre Streitkräfte zur Unterstützung Russlands in die Ukraine entsenden.
Ein bilaterales Abkommen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sehe gegenseitige Verteidigungshilfe vor, erklärte Verteidigungsminister Kim Yong-hyun. "Daher ist die Möglichkeit einer solchen Entsendung sehr wahrscheinlich."
Bereits am 23. Oktober waren laut Kyrylo Budanow, Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, die ersten nordkoreanischen Militäreinheiten in der russischen Region Kursk nahe der ukrainischen Grenze gesichtet worden.
Rund 11.000 nordkoreanische Infanteristen sollen sich derzeit in Russlands Osten auf ihren Einsatz vorbereiten, berichtete Budanow. Ab dem 1. November könnten sie an Kampfhandlungen gegen die Ukraine teilnehmen.
Südkoreanische Geheimdienstkreise gehen davon aus, dass Pjöngjang bereits 3.000 Soldaten nach Russland geschickt hat, um die russischen Streitkräfte in ihrem Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen.
Zudem versuche das Regime, die Familien der ausgewählten Soldaten an einem bestimmten Ort zu isolieren, um die Verbreitung von Informationen zu verhindern.
Selenskyj kündigte eine Woche "sehr aktiver Arbeit mit Partnern" an, um die Soldaten an der Front zu unterstützen und um die Strategie voranzutreiben, Russland zur Beendigung des Krieges zu zwingen.
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Man bereite wichtige Signale der Unterstützung für die Ukraine vor, so der Präsident. Er appellierte an die Weltgemeinschaft, den Krieg zu stoppen. Abstrakte Worte reichten nicht aus, es brauche konkrete Schritte.
Die Ukraine habe alle nötigen Maßnahmen im "Siegesplan" zusammengefasst. Diese Schritte würden verhindern, dass die Kriegstreiber noch aggressiver werden.
Mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen zeigt sich Selenskyj entschlossen:
Jeder Kriegstag beweist, dass Moskau entschlossen ist, seine Aggression fortzusetzen. Sie wollen nichts anderes. Und deshalb versuchen sie, ihre Waffenproduktion zu steigern, die Sanktionen zu umgehen und Nordkorea zunehmend als Verbündeten zu betrachten.