Auswärtiges Amt: Kriegsmarketing statt Friedensdiplomatie?

Seite 4: Maas und die Phrasen

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Auf den 24 Seiten der Studie werden drei Personen prominent mit Foto abgebildet: Wladimir Putin, Barack Obama und: Heiko Maas. Offenbar genießt der neue Außenminister das besondere Vertrauen der Transatlantiker. Ohne außenpolitische Vorkenntnisse und weit weniger beliebt in der Bevölkerung als sein Vorgänger, erweckt Maas den Eindruck, den beschriebenen Trends nun noch stromlinienförmiger folgen zu wollen, als seine Vorgänger.

In seiner Antrittsrede im März ließ er kaum eine der gängigen Phrasen und Plattitüden aus. Eigene Gedanken oder originelle Ideen - Fehlanzeige. Vor der versammelten Mannschaft des Auswärtigen Amtes erschien er wie ein linkischer Schülersprecher, der spürt, dass die, für die er zu sprechen vorgibt, ihn nicht besonders mögen. Seine Verhaspler wirkten peinlich. Auch die Geographiekenntnisse des neuen Ministers sind offenbar ausbaufähig. Russland, so Maas, "ist und bleibt Europas größter Nachbar". Dabei ist ein großes Gebiet Russlands bekanntlich selbst Teil Europas und eben gerade kein benachbarter, abgetrennter Kontinent.

In seiner Rede sagte Maas auch: "Sie alle wissen, wie groß, teilweise übergroß, die Erwartungen der Welt an uns sind." Der Minister, Sohn eines Berufssoldaten, möchte diesen Erwartungen "der Welt" nun offenbar gern entsprechen.

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