Billigfleisch: Wie EU-Agrarhilfen die Klimakrise verschärfen und USA, China nutzen
- Billigfleisch: Wie EU-Agrarhilfen die Klimakrise verschärfen und USA, China nutzen
- Agrarsubventionen verzerren Märkte unfair
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Subventionen sind schädlich, forcieren Treibhausgase. Fleischproduktion wird künstlich billiger. Warum davon Nicht-EU-Länder profitieren. Gastbeitrag
Die überwiegende Mehrheit der EU-Agrarsubventionen unterstützt die Fleisch- und Milchwirtschaft und nicht nachhaltige pflanzliche Alternativen.
Das ist das wichtigste Ergebnis unserer neuen, in Nature Food veröffentlichten Studie, in der wir zum ersten Mal in der Lage waren, Nutzpflanzen und andere Pflanzen, die zur Fütterung von Tieren angebaut werden, vollständig zu berücksichtigen.
Mehr als 80 Prozent für tierische Produkte
Die Subventionen werden im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) gewährt. Diese spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Landwirtschaft in ganz Europa, ist aber seit Jahren Gegenstand heftiger Kritik.
Kritiker sagen, dass sie Großgrundbesitzer gegenüber kleineren Landwirten begünstigt, die Umweltzahlungen nur einen kleinen Teil des Budgets ausmachen und sie anfällig für Korruption ist.
Einige EU-Politiker wollen die GAP durch die Aufnahme von mehr Umweltbestimmungen nachhaltiger gestalten, stoßen dabei aber auf den Widerstand von Lobbygruppen und Proteste der Landwirte. Unsere Arbeit zeigt jedoch, dass diese ökologischen Verbesserungen dringend notwendig sind, da mehr als 80 Prozent der GAP-Mittel für tierische Erzeugnisse verwendet werden.
Diese Produkte sind die Hauptursache für die lebensmittelbedingten Treibhausgasemissionen in der EU, den Verlust der biologischen Vielfalt, den Wasserverbrauch, die Luftverschmutzung, die Wasserverschmutzung und vieles mehr.
Fleisch ist billiger, als es auf einem faireren Markt sein würde
Die GAP ist die größte Einzelausgabe der EU und macht etwa 38 Prozent der Gesamtausgaben aus. Wir haben herausgefunden, dass von den 57 Milliarden Euro des jährlichen GAP-Budgets 46 Milliarden Euro für tierische Erzeugnisse verwendet werden, hauptsächlich für Lebensmittel wie Rindfleisch, Schweinefleisch, Hühnerfleisch, Milchprodukte und Eier.
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Diese Schätzungen stammen aus dem Jahr 2013 – dem aktuellsten Jahr für das von uns verwendete Modell der Lebensmittelversorgung –, aber der Anteil der Subventionen hat sich seitdem kaum verändert. Unsere Schätzungen sind höher als bisher angenommen, weil wir jetzt ein vollständigeres Bild der Subventionen haben, die auch für Tierfutter verwendet werden.
So erhält beispielsweise ein französischer Landwirt, der Weizen für Schweine- oder Hühnerfutter anbaut, eine Subvention für diesen Weizen zusätzlich zu der Subvention, die ein Viehzüchter in Dänemark erhält, der dieses Futter importiert.