Buddhisten, die weder Erbarmen noch Liebe für die Menschen kennen

Seite 4: Die Buddhisten wehren sich gegen Überfremdung

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Die offiziellen Zahlen - egal von welcher Seite - stimmen vorn und hinten nicht: Wenn 60.000 in Lagern leben, 85.000 in den USA Aufnahme fanden, dann sind weit über 120.000 geflüchtet oder vertrieben worden. Es ist auch relativ gleichgültig, in welcher genauen Höhe sich die Zahl der Vertriebenen bewegt.

Bhutan hat zwischen 120.000 und 200.000 seiner Bewohner mit brachialer Gewalt mit der Begründung aus dem Land vertrieben, mit der Faschisten so etwas immer tun: Die passen nicht zu uns. Sie integrieren sich nicht. Sie vermehren sich wie die Karnickel und werden immer mehr. Unser buddhistischer Volkskörper wehrt sich gegen die wachsende Überfremdung. Der Hinduismus gehört nicht zu unserer buddhistischen Kultur. Das ist ja aus Europa und Deutschland bestens bekannt.

Im Kontext politischer Radikalisierungen im früheren Sikkim, in Darjeeling und in Nepal wird das Motiv für den erzwungenen Massenexodus eindeutig klar. Der kontrollierte Umbau des politischen Systems diente im Kern der machtpolitischen Konsolidierung der Monarchie und bediente sich zur Rechtfertigung der Gewalt der üblichen faschistischen Argumente.

Bhutans Verfassung bietet zwar aktives Wahlrecht für die Bevölkerung, das passive Wahlrecht bleibt jedoch an akademische Bildung gebunden. In Bhutans Parlament sitzen Angehörige der alten und neuen Elite. Bhutans bäuerlicher Bevölkerung, die mehr als 90 Prozent ausmacht, bleibt der Zugang zu parlamentarischen Institutionen verwehrt. Der König verfügt über ein Vetorecht gegen Gesetze, bestimmt 20 Prozent der Oberhaus-Mitglieder und kann Regierung und Parlament auflösen.

Bhutans formaldemokratischer Wahlprozess verschleiert die autokratische Stellung der Monarchie und verbrämt die Autokratie durch die unkritische Verherrlichung des Demokratieprojekts in Bhutan als Geschenk des Königs an seine Untertanen.

Wie unendlich weit sind solche Positionen entfernt von einer der wichtigsten Lehren des historischen Buddha: "Glaube nichts, weil ein Weiser es gesagt hat. Glaube nichts, weil alle es glauben. Glaube nichts, weil es geschrieben steht. Glaube nichts, weil es als heilig gilt. Glaube nichts, weil ein anderer es glaubt. Glaube nur das, was Du selbst als wahr erkannt hast."