CO2-Schleudern ade: Wasserstoff-Transporter blasen zum Angriff
Wasserstoff-Transporter markieren den Beginn einer neuen Ära. Sie versprechen eine grüne Zukunft ohne CO2-Ausstoß. Zwei Hersteller sind dabei Pioniere.
Die angestrebte Dekarbonisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten erfordert eine zunehmende Umstellung der menschlichen Mobilität auf nicht-fossile Kraftstoffe. Im Straßenverkehr sind dies batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) und Brennstoffzellenfahrzeuge.
Die Zukunft der Mobilität: Wasserstoff als Schlüssel zur Dekarbonisierung
In beiden Bereichen ist die deutsche Kundschaft bisher sehr zurückhaltend. Offensichtlich hofft man hierzulande, die steigende CO2-Bepreisung noch auf politischem Wege oder durch Straßenblockaden aufhalten zu können.
Da die Lkw-Maut inzwischen einen CO2-Zuschlag enthält und die Mautpflicht ab dem 25. März 2027 auf Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ausgeweitet wird, rückt Wasserstoff als Kraftstoff für Transporter ins Blickfeld von Anbietern und Nutzern. Im Gegensatz zu BEV sollen Wasserstofffahrzeuge keine Einschränkungen bei der zulässigen Nutzlast aufweisen.
Stellantis führt den Weg: Der Fortschritt bei Brennstoffzellen-Transportern
Der als Stellantis N.V. registrierte Automobilhersteller mit Sitz im niederländischen Hoofddorp, der im Januar 2021 als Holding aus der Fusion der Autokonzerne Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und Groupe PSA (Peugeot Citroën mit Opel) hervorgegangen ist, steigt in den Markt für Brennstoffzellen-Transporter ein.
Die ersten Wasserstoff-Transporter von Stellantis kamen Ende 2021 auf den Markt. Dazu gehören der Opel Vivaro-e Hydrogen und der Peugeot e-Expert Hydrogen.
Die zweite Generation der mittelgroßen Wasserstoff-Transporter wurde im vergangenen Oktober unter den Namen ë-Jumpy und ë-Jumper, Fiat Professional E-Scudo und E-Ducato, Opel/Vauxhall Vivaro und Movano, Peugeot E-Expert und E-Boxer für Mitte 2024 angekündigt. Die mittelgroßen Transporter sollen eine Reichweite von 400 Kilometern haben, die großen Modelle von 500 Kilometern.
Auf dem Weg zur grünen Logistik: Wasserstoff-Transporter von Stellantis
Stellantis erweitert dazu seine in Stellantis Pro One organisierten Produktionskapazitäten für Nutzfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzelle und beginnt jetzt mit der Serienproduktion von mittelgroßen und großen Transportern in den Werken Hordain/Frankreich und Gliwice/Polen.
Der Standort Hordain wird ab 2024 über eine Produktionskapazität von 5.000 Fahrzeugen pro Jahr verfügen.
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Die Produktion von elektrifizierten Transportern der Stellantis-Gruppe betrifft zukünftig auch die Zusammenarbeit mit Toyota.
Wasserstoff im Fokus: Stellantis und Toyota verstärken ihre Partnerschaft
Brennstoffzellenfahrzeuge, die auf batterieelektrischen Varianten basieren, bei denen der Strom aus einem Brennstoffzellenstack statt aus einer Batterie kommt, sind laut Stellantis auf eine intensive Kundennutzung ausgerichtet.
Für diese Kundengruppe sind die kurzen Betankungszeiten ein klarer Vorteil. Mittlere Transporter sollen in vier, große in fünf Minuten betankt werden können.
Schneller Tanken, weiter Fahren: Die Vorteile von Wasserstofffahrzeugen
Durch die Umrüstung weiterer Fahrzeuge auf Brennstoffzellenantrieb kann die Basis der Wasserstofffahrzeuge schneller vergrößert werden, sodass sich auch Investitionen in die Wasserstofftankinfrastruktur schneller amortisieren.
Toyota setzt auch auf Wasserstoff
Der japanische Automobilhersteller Toyota, der sein Transporterprogramm für Europa bei Stellantis in Gliwice sowie in seinem Werk im italienischen Atessa fertigen lässt, gilt mit der zweiten Generation des Modells Mirai als Marktführer im Pkw-Bereich, ist aber mit den Verkaufszahlen keineswegs zufrieden.
Es verlagert seine Wasserstoffaktivitäten inzwischen auf den Lkw-Bereich, wo es zusammen mit der 2021 gegründeten Commercial Japan Partnership Technologies Corporation und den japanischen Nutzfahrzeugherstellern Isuzu und der zu Toyota gehörenden Marke Hino an der Markteinführung eines Brennstoffzellenmodells für den emissionsfreien Gütertransport arbeitet.
Auf den asiatischen Märkten ist Stellantis kaum vertreten. Eine Kollisionsgefahr mit dem Toyota-Konzern ist daher auch ohne Absprachen nicht zu erwarten.
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