Crash-Kurs zwischen China und den USA
- Crash-Kurs zwischen China und den USA
- "Kaufen Sie nicht 'Made in China'"
- Vom möglichen Handelskrieg zu einer militärischen Eskalation?
- Auf einer Seite lesen
Unter dem neuen US-Präsidenten Trump droht ein massiver Handelskrieg, der zudem noch weiter eskalieren könnte
Noch immer setzt sich die Börsen-Rally weltweit fort, die seit dem Wahlsieg von Donald Trump zu beobachten ist. Sie wird auch "Trump Rally" genannt. Der neue US-Präsident könnte vor allem zu einer Gefahr auch für die US-Wirtschaft werden. Die Gefahren wurden in den letzten Wochen weiter erhöht. Nach seiner Vereidigung am 20. Januar dürfte es bald zu einem bösen Erwachen kommen, wenn die sich aufblähende Blase platzt.
Dazu trägt bei, dass ein auf Protektionismus setzender Trump derzeit drauf und dran ist, einen massiven Handelskrieg mit China vom Zaun zu brechen. Das Reich der Mitte droht ohnehin schon mit Sanktionen, weil ihm auch von den USA der Marktwirtschaftsstatus verweigert wird und damit Schutzzölle weiterbestehen. Trump hat China längst über seine Taiwan-Politik provoziert, indem er die "Ein-China-Politik" infrage stellte.
"Die Welt im chinesischen Würgegriff"
Er gießt weiter Öl ins Feuer und hat mit Peter Navarro einen ausgewiesenen Isolationisten und China-Kritiker auf den Chefposten des neu gegründeten Handelsrats gesetzt. Die schlauen Chinesen werden zunächst nur Notiz davon nehmen, sich zwar vorbereiten, aber abwarten, ob Trump die Rezepte dieses Hardliners tatsächlich umsetzt. Der kalifornische Wirtschaftsprofessor hat aus seiner China-Abneigung nie einen Hehl gemacht, die einen klaren rassistischen Unterton hat. So spricht er zum Beispiel schon im Titel eines seiner Bücher von dem großen Handelspartner als "Lauerndem Tiger" oder vom "Tod durch China". In seinen Büchern beklagt Navarro die stärker werdende Rolle der Volksrepublik.
In deutscher Sprache ist das verschwörungstheoretische Machwerk unter dem Titel "Die Welt im chinesischen Würgegriff" erschienen. Unverhohlen spricht Navarro darin davon, dass Chinas Aufstieg um jeden Preis verhindert werden müsse. Der Wirtschaftswissenschaftler, der von seinen Kollegen ohnehin nicht ernst genommen wird, lehrt an der weitgehend unbekannten University of California-Irvine’s Paul Merage School of Business. Er spricht davon, dass sich die USA längst in einem Wirtschaftskrieg mit dem aufsteigenden Reich der Mitte befinden. Zudem fordert er, dass die US-Regierung eine harte Haltung gegenüber der der Militärpolitik der Volksrepublik einnehmen müsse.
Trump hatte sich immer wieder lobend über die Thesen von Navarro geäußert, der der einzige promovierte Ökonom in seiner Wahlkampftruppe war und bisher der einzige wirkliche Wirtschaftswissenschaftler ist, den er nun in seine Dienste gestellt hat. Doch es ist wohl einer der krudesten, der in den USA aufzutreiben war. Von Navarro stammt auch die von Trump im Wahlkampf verbreitete Idee, Waren aus China mit einem Einfuhrzoll von 45% zu belegen zu wollen. "Ich habe vor Jahren eines von Peters Büchern über Amerikas Handelsprobleme gelesen und war von der Klarheit seiner Argumente und der Gründlichkeit seiner Forschung beeindruckt", sagte Trump nach Angaben der Financial Times.