Das Schulmassaker in Texas und die Angst der Rechten vor Waffenkontrollen

Seite 3: Republikaner: "Die Linken wollen uns die Waffen wegnehmen"

Privatpersonen in den USA besitzen heute mehr als 300 Millionen Pistolen und Gewehre. Damit ist die amerikanische Bevölkerung pro Kopf gemessen die am stärksten bewaffnete der Welt. Zum Vergleich: Die amerikanische Polizei besitzt eine Million Waffen. Fast die Hälfte der Amerikaner ist in Haushalten mit Waffen aufgewachsen.

Doch obwohl eine Mehrheit der US-Bürger:innen sagt, dass die Waffengesetze strikter sein sollten, passiert nichts, weder im US-Kongress noch in den Bundesstaaten. Dabei sind die Erfolge von Restriktionen gut belegt.

In Japan wurden Waffenkontrollgesetze eingeführt inklusive so genannter "background checks" über die mentale Gesundheit von Personen, die Waffen erwerben wollen. Das Resultat: Zehn Todesfälle auf 128 Millionen Bewohner:innen. In Australien, wo schon 1996 ein Programm gegen den Gebrauch von Schusswaffen eingeführt wurde, konnte die Opferzahl um 40 Prozent gemindert werden.

Vor allem die Republikaner in den USA blockieren gesetzliche Maßnahmen. Darum ist es heuchlerisch, wenn dieselben nach dem Uvalde-Massaker nun erneut ihre Gebete für die Getöteten per Twitter mitteilen, wie der texanische Senator Ted Cruz.

Er gehörte nach einer Statistik von 2016 zu den Top-Empfängern von Geldern der Waffenlobby. Insgesamt waren es damals 360.000 Dollar. Auch sein republikanischer Kollege, der Kongressabgeordnete Tony Gonzales, der für den Bezirk Uvalde zuständig ist, ergießt sich in religiöser Trauer, während er noch im März auf Twitter prahlte:

Ich stimme mit NEIN bei zwei Waffenkontroll-Maßnahmen, die im Parlament zur Wahl stehen. Ich bin ein stolzer Unterstützer des 2. Zusatzartikels der Verfassung (der den Waffenbesitz garantiert, Telepolis) und werde alles unternehmen, gegen den Griff der Linken nach unseren Waffen anzugehen.