Der neue Kalte Krieg heizt sich auf
Seite 2: Säbelrasseln auf beiden Seiten wird lauter
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Nicht nur die Fronten verhärten sich, auch das Säbelrasseln zwischen den beiden Atommächten wird immer vernehmbarer.
Laut einem Exklusivbericht des Spiegel gilt das für beide Seiten: Ungenannten Quellen zufolge soll der chinesische Drohnenhersteller Xi’an Bingo Intelligent Aviation Technology mit dem russischen Militär über die Massenproduktion von Kamikazedrohnen verhandeln.
Außerdem soll der chinesische Hersteller sich bereit erklärt haben, "100 Drohnen des Prototyps ZT-180 zu produzieren, zu testen und sie dem russischen Verteidigungsministerium bis April zu liefern". Bingo soll demzufolge auch planen, eine Produktionsstätte in Russland aufzubauen. Das ist nicht die einzige bislang unbekannte Information, die der Spiegel zu enthüllen vorgibt.
So soll bereits 2022 ein "Unternehmen unter Kontrolle der chinesischen Volksbefreiungsarmee" Pläne verfolgt haben, Ersatzteile für "russische Kampfjets vom Typ Su-27 und weitere russische Modelle" zu liefern. Die Lieferungen sollen demnach mit falschen Papieren als zivile Fracht getarnt werden.
Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin weiter berichtet, seien chinesische Unternehmen bereits zuvor in Verdacht geraten, das russische Militär durch Satellitenbilder und den Verkauf handelsüblicher, aber auch zu Aufklärungszwecken einsetzbarer (dual use) Drohnen zu unterstützen.
US-Medien: Mehr US-Soldaten in Taiwan?
Zweifellos wird auch jenseits des Pazifiks weiter mit den Säbeln gerasselt. In einem weiteren Exklusivbericht des WSJ vom Freitag ist die Rede davon, dass die USA planen, ihre Truppen im Inselstaat Taiwan auf das Vierfache aufzustocken, um der "wachsenden Gefahr einer möglichen Invasion durch China" zu begegnen – von 30 Soldaten im vergangenen Jahr auf ein- bis zweihundert.
Die Entsendung der Soldaten, unter denen sich auch Spezialkräfte und solche der US-Marine befinden, ist laut WSJ mit einem vom Pentagon "peinlich" geheimgehaltenen Trainingsprogramm verbunden.
Parallel dazu bildet die Nationalgarde von Michigan auf US-amerikanischem Boden ein Kontingent des taiwanesischen Militärs aus. Dazu gehört die Ausbildung an US-amerikanischen Waffensystemen wie auch das Erlernen spezieller Militärmanöver zur Abwehr des potenziellen Aggressors.
2021 hatte das WSJ schon einmal über die Ausbildung taiwanesischer Soldaten durch das US-Militär berichtet. Damals erklärte das chinesische Außenministerium, man werde "Schritte" einleiten, um die eigenen Interessen zu sichern.
Obwohl China sehr deutlich gemacht hat, dass es eine diplomatische Anerkennung – geschweige denn eine militärische Unterstützung – Taiwans mit Blick auf die UN-Resolution 2758 und die "Ein-China-Politik" für inakzeptabel hält, gibt man sich auf US-amerikanischer Seite auffallend unbedarft, was mögliche Grenzüberschreitungen angeht:
Es ist schwierig zu bestimmen, was China wirklich stört", sagte einer der US-Beamten über die Ausbildung. "Wir glauben nicht, dass wir in dem Umfang, in dem wir uns engagieren und wahrscheinlich auch in naher Zukunft engagieren werden, auch nur annähernd einen Kipppunkt für China darstellen, aber das ist eine Frage, die bei jeder Entscheidung, die die Unterstützung Taiwans betrifft, ständig bewertet und speziell geprüft wird.
Wall Street Journal
In diese Erwägungen wird man China aber wohl kaum einbeziehen.
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