Deutsche Wirtschaft verzeichnet geringes Wachstum im ersten Quartal 2024

Erfassung der visuellen Auswirkungen der Wirtschaftskrise

(Bild: Gitanna / Shutterstock.com)

Die deutsche Wirtschaft startet 2024 mit minimalem Wachstum. Trotz steigender Löhne sinkt der Konsum. Was bedeutet das für die Zukunft?

Die deutsche Wirtschaft hat nach wie vor erhebliche Probleme, von einem Wachstum kann auch im ersten Quartal 2024 kaum die Rede sein. Im Vergleich zum Vorquartal betrug es lediglich 0,2 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.

Wachstum bleibt weitgehend aus

An die Wirtschaftsleistung des vergangenen Jahres kann Deutschland aber noch immer nicht anknüpfen. Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,9 Prozent niedriger. Preis- und kalenderbereinigt hinkt die Wirtschaft mit 0,2 Prozent hinter dem Stand des vergangenen Jahres hinterher.

Dennoch zeigte sich Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, fast schon euphorisch über die Wirtschaftsdaten. "Nach dem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Ende 2023, startete die deutsche Wirtschaft mit einem positiven Wachstum ins Jahr 2024", erklärte sie.

Getragen wurde das vermeintliche Wachstum von Investitionen am Bau und vom Außenhandel. Im ersten Quartal stiegen die Bauinvestitionen demnach um 2,7 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal des vergangenen Jahres. Auch der Warenexport konnte in diesem Zeitraum um 2,1 Prozent zulegen.

Bau und Außenhandel: Treiber des Wachstums

Vom Konsum der Verbraucher konnte die Wirtschaft allerdings weniger profitieren. Zwar ging die Inflation zurück, was aber offenbar nicht bedeutete, dass die Menschen in der Bundesrepublik wieder in Kauflaune verfielen. Im Vergleich zum vierten Quartal 2023 sanken jetzt die Konsumausgaben um 0,4 Prozent.

Gleichzeitig konnten die Menschen in Deutschland ein kräftiges Plus in ihrem Portemonnaie verzeichnen. Die Bruttolöhne stiegen vorläufigen Berechnungen zufolge um 6,1 Prozent. Netto fiel das Lohnplus mit 7,1 Prozent sogar noch größer aus. Laut Destatis ist dies auf die Zahlungen von steuer- und abgabenbefreiten Inflationsausgleichsprämien.

Deutliches Plus im Portemonnaie, aber weniger Konsum

Die höheren Einkommen wurden allerdings nicht für den Konsum verbraucht, sondern die Deutschen legten das Geld zurück. Die Sparquote stieg von 13,4 Prozent auf jetzt 14,9 Prozent.

Im Vergleich mit anderen Ländern bleibt die Bundesrepublik dennoch zurück. Die Wirtschaftsleistung der gesamten Europäischen Union stieg im ersten Quartal 2024 um 0,3 Prozent.

Schneidet Deutschland im EU-Vergleich schon unterdurchschnittlich ab, so wird der Abstand etwa zu den USA noch größer. Ihre Volkswirtschaft schnitt mit 0,4 Prozent deutlich besser ab als die deutsche.