Die Definition von "Pioniergeist"

Kulturschock USA - Teil IV

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Zwei Jahre habe ich in Austin/Texas verbracht. Als ich 1992 die Stadt verließ, um ursprünglich für ein Jahr an einer Dissertation in Freiburg zu arbeiten, dachte ich, ich hätte die Stadt nicht für immer verlassen. Ich versuche seitdem, nicht zurück zu wollen, aber es gelingt mir nicht. Was noch schlimmer ist: Meine Sehnsucht nach Texas verstehen meine deutschen Freunde nicht. "Waaas? Ausgerechnet du, der sich immer über diese Öl-Idioten aufregt? Du willst unter Cowboys leben?" Ach Leute, ihr versteht das alles nicht. Hier ein Erklärungsversuch.

Als ich 1990 nach Austin zog, hatte die Stadt gerade schwere Zeiten hinter sich. Ein Bauboom in den 80ern hatte viele Bürokomplexe und Wohnblöcke entstehen lassen, aber der Boom war eine Blase, und ich blickte zwei Jahre lang von meiner Wohnung aus auf zwei komplett leere Wohnkomplexe. Aber die 90er Jahre haben der Stadt gut getan. Die Wohnkomplexe gegenüber meiner alten Wohnung waren bei meinem Besuch im Januar 2005 vor Jahren schon schön renoviert worden und vermietet. Namhafte Firmen haben entweder ihren Sitz oder eine große Filiale in Austin: Dell, Motorola, IBM, Intel...

Vor der Business School an der University of Texas geht alles ganz schön arisch zu. Der Mann schaut in die Zukunft, die Frau schaut zum Kind, das Kind schaut nach Gott. Sehen Texaner so aus?

Der Wirtschaftsboom in den 90ern hatte aber auch Nachteile. Die Stadt, die ich kannte, verstand sich als die Welthauptstadt der Live-Musik (mir wäre "US-Musikhauptstadt" lieber, denn die Amerikaner meinen oft mit "Welt" nur die USA oder höchstens Nordamerika, wie man an der Baseball World Series sehen kann - kubanische und japanische Mannschaften spielen da nicht mit). Steigende Lebenskosten sollen aber dazu geführt haben, dass nicht mehr jeder Musiker sich ein Leben in der Musikhauptstadt leisten kann.

Trotzdem war Live-Musik irgendwie an allen Ecken zu hören. Am ersten von drei Abenden, die ich im Januar auf meiner Reise in Austin verbrachte, traf ich mich in einem Restaurant mit einigen Leuten aus der Solarbranche, um die Details für meinen Vortrag zwei Tage später beim Energieversorger zu diskutieren. Das Restaurant hieß Threadgill's, und im Hintergrund spielte eine Band.

Das Essen war lecker, und es schien niemanden zu stören, dass man sich bei der lauten Musik nur schreiend unterhalten konnte. Nur ich fand es etwas seltsam, weil ich so etwas seit mehr als 12 Jahren nicht erlebt hatte. In Deutschland würde man einen Gast nicht gleich zum Kennenlernen dahinbringen, wo man sich schlecht unterhalten kann, aber in Deutschland gibt es auch fast nie Live-Musik zum Essen. In Austin gibt es hingegen oft Essen zur Musik.

Multi-Kulti in Austin: Der Imbiss "Omas Kitchen" serviert koreanische Gerichte. Die Deutschen stellen die größte Gruppe von Immigranten in Texas, aber die deutsche Küche ist dafür selten in Texas anzutreffen. Der Restaurantführer der lokalen Zeitung listet 7 deutsche Restaurants in der Umgebung auf (keines in Austin selbst), dafür aber 6 koreanische Restaurants direkt in der Stadt. Das Restaurant Zur Autobahn hatte übrigens Ende Februar Betriebsferien: "President Bush will visit Mainz, Germany and we just gotta be there!" Ob die Köche die Politik Bushs besser erklären können?

Nach dem Essen wollte sich eine Frau verabschieden, denn sie gehe dienstags immer auf eine Jam-Session. Ich erklärte, dass ich auch singe, und war sofort eingeladen. Du wohnst seit 13 Jahren in Deutschland, dachte ich mir, und kennst niemanden, der eine regelmäßige Jam-Session bei sich Zuhause macht, obwohl du jeden zweiten Jazzmusiker in Freiburg kennst. Und nun bist du keine 12 Stunden in Austin und gehst auf eine Jam-Session.

Die Jazzmusiker, die ich in Deutschland kenne, haben Proben, aber dann darf nicht jeder einfach so mal mitmachen, denn man probt ja nur für Konzerte. Die Proben sind kein Selbstzweck. Und von den Klassik-Musikern will ich gar nicht erst reden, denn die kennen den Begriff "Jammen" gar nicht. Sie können ohne Noten meist überhaupt nicht spielen.

Die Abschaltung des Urteilsvermögens

Am nächsten Abend stand ich in der Bar "Hole in the Wall" quasi gegenüber der Universität von Texas. Ich unterhielt mich mit einer "graduate student" aus Deutschland, Ulrike Bathe. Es spielten an diesem Mittwochabend ganze drei Solisten hintereinander, aber die Kneipe verlangte keinen Eintritt. Fast jeden Abend gibt es dort Live-Musik.

Die erste Frau sang mit einer recht unbedarften Stimme, begleitet von einem billigen Casio-Mini-Keyboard. Zwischen den Stücken erzählte sie Hintergrundgeschichten, die länger waren als die Stücke selbst. Nach ihr spielte dann ein junger Mann selbst geschriebene Stücke auf Gitarre. Er konnte nicht besonders gut Gitarre spielen, aber bei ihm und seiner Vorgängerin passte irgendwie alles. Es steckte in diesen Eigenkompositionen so viel Persönlichkeit, dass man gerne zuhörte. Das musikalische Können schien sich nur als Vehikel für den Inhalt der Musik entwickelt zu haben. Man steht auf der Bühne, um seine Persönlichkeit mit anderen zu teilen, nicht weil man Mozart gemeistert hat.

Ich fragte Ulrike, ob sie auch den Eindruck hätte, dass man sich in Deutschland die Nase über solche Leute rümpfen würde. "Wahrscheinlich", sagte sie, "aber in Austin käme überhaupt kein Mensch auf die Idee, über das Talent dieser Künstler überhaupt zu urteilen. Man freut sich eher, dass es solche Leute gibt, die einen auf eine kreative Weise unterhalten können."

"Es sind Amateure im besten Sinne des Begriffs," fuhr Ulrike fort. "Ein Amateur ist ein Liebhaber (lateinisch 'amare' = lieben), und diese Menschen lieben das, was sie tun. Und 'Dilettant' kommt von lateinisch 'delectare': ergötzen. Dilettanten fühlen sich zur Kunst hingezogen, aber sie sind keine Meister." Wie waren uns einig, dass das gut so ist.

Beim vierten Bier pro Nase begannen Ulrike und ich philosophisch zu werden. Woran könnte es liegen, fragten wir uns, dass die Deutschen brillant Geige und Klavier spielen lernen, ihre Instrumente aber nur auspacken, wenn alles abgesprochen ist und die Noten auf dem Pult liegen, während die Amerikaner eher schlecht als recht Fiedel und Gitarre spielen lernen, aber bei jeder Gelegenheit, auch spontan, mitmachen wollen, ohne Angst zu haben, dass sie sich dabei eine Blöße geben können? Bach war ein großer Meister des Improvisierens - einer der besten Jazzmusiker überhaupt. Wann haben die Deutschen das Improvisieren verlernt?

Als wir die nächste Runde bestellten, stellte ich mir vor, wie Texas vor 150 Jahren ausgesehen haben mag. Eine Gruppe von 15 bis 25 Menschen sitzt um ein Lagerfeuer, und es gibt weit und breit keine Unterhaltung, es sei denn, man macht sie selbst. Die paar Instrumente, die man hat, gehen im Kreis herum, jeder schlägt ein Stück vor und fragt nach, ob ein anderer mitspielen kann. Alle sind froh, wenn jemand etwas zum Besten gibt. Denn sobald die andern fertig sind, ist man selbst dran.

Im Jahre 2005 haben alle Amerikaner Fernseher, Radios, Internetzugang usw., aber der Pioniergeist steckt immer noch in uns drin. Wir sind immer noch dankbar, wenn jemand nach vorne auf die Bühne geht. Man geht nicht mit einer Messlatte an die Musiker heran und misst die Differenz zur Exzellenz nach, sondern man beginnt bei Null und schreibt den Musikern alles gut, was sie zu bieten haben.

Dabei ist diese Lebensweise, die ich im englischen "frontier spirit" nennen würde, schlecht mit "Pioniergeist" wiedergegeben, denn da schwingt ein bisschen zu viel Erfindergeist mit. Vielleicht übersetze ich zu viele Marketingtexte, aber die deutsche Industrie ruft immer nach "Pioniergeist", wenn sie hochqualitative Innovationen haben wollen.

Der "frontier spirit", den ich in Texas wiedergefunden habe, ist etwas anderes. Man findet zwar neue Lösungen auf eine kreative Weise, aber es sind behelfsmäßige Notlösungen. Man achtet nicht auf die Qualität, Hauptsache, alles funktioniert mehr oder weniger. Man macht aus den Gelegenheiten, die sich anbieten, das Beste. Die Lösung muss nicht gut sein, sondern nur besser als nichts. Man versucht nicht, das Leben zu gestalten, sondern man nimmt es, wie es kommt.

Seit weit mehr als 15 Jahren steht dieses Schild prominent an einer Hauptstraße in Austin. Der arme Inhaber hat das Pech, sein Geschäft direkt neben dem Gelände einer Uni mit einem der besten Germanistikseminare der USA zu betreiben (als ich mein Studium dort begann, war es das sechstbeste Seminar der USA - und nach meinem Studium stand es auf Platz 9 ...). Wie oft hat der Inhaber schon zu hören bekommen, dass dort ein eklatanter Schreibfehler steht? Was soll's, wahrscheinlich ist es die Schuld des Schildmachers. Hauptsache, dass Bier ist kalt (Das Bild des Anderen).

Bei der letzten Runde waren Ulrike und ich uns einig: Die Amerikaner setzen ihr Urteilsvermögen außer Kraft, wenn Kritik unpassend erscheint. Ob das Aussetzen der Urteilskraft ein Stück weit die Politik des Landes erklärt? Muss man nur betonen, dass Kritik jetzt fehl am Platz wäre, um die Amerikaner zum Schweigen zu bringen?

Geteilte Staaten von Amerika

Ulrike war nicht nur eine Deutsche in Texas, sondern sie hatte ihre Jugend in der DDR verbracht. Als sie 16 war, ging sie mit anderen Freunden in Potsdam auf die Straße, um zu demonstrieren. Sie sagte, damals sei es ihr nicht so klar gewesen, dass sie ihr Leben riskierte. Vielmehr hatten alle davor Angst, für ihren Widerstand schikaniert zu werden.

Ob Ulrike der Meinung war, dass die Amerikaner mehr Zivilcourage gerade heutzutage zeigen könnten? Mein Bruder und seine Frau in New Orleans erzählten mir, viele würden sich irgendwo engagieren, um Bush aus der Regierung zu jagen, aber man arbeitet ja auch den ganzen Tag, und Abends will man sich oft nur vor dem Fernseher entspannen. Und wenn auch noch ein paar Kinder hinzukommen...

Ja, meinte Ulrike, da wäre durchaus noch mehr Widerstand drin. Auf der anderen Seite treffe sie in Austin lauter Bush-Gegner. Es sei nämlich nicht so, dass alle hinter Bush stünden. Alle Amerikaner in ihrem Bekanntenkreis seien ob der Politik ihrer Regierung komplett entsetzt.

Das wunderte mich als ehemaligen Austinite überhaupt nicht. Die Hauptstadt von Texas ist eine Oase im Zentrum des Bundesstaates. Sie zieht jeden an, der es sonst in Texas nicht aushält - die "innere Emigration" gewissermaßen.

Bei der Jam-Session an meinem ersten Abend in Austin saßen die Musiker im Kreis und jeder durfte einer nach dem anderen sich ein Lied wünschen, das er gegebenenfalls den anderen schnell beibrachte. Einer spielte "You Ca''t Always Get What You Want". Das kannten alle, und alle spielten mit. Plötzlich sang der Mann aber einen anderen Text. Es ging um Demonstrationen, die vergebens waren, und darum, wie man sich den Arsch aufgerissen hatte. Die anderen Musiker spielten weiter mit und nickten ihm lächelnd zu. Und als die neu erdichteten Strophen zu Ende waren, sangen alle den Refrain mit: "You Can't Always Get What You Want".

Mein Gott, dachte ich, das ganze Haus ist voll mit engagierten Demokraten - kein Republikaner weit und breit. Das erinnerte mich an die Silvester-Fete 10 Tage vorher in New Orleans. Ein komplett besoffener Typ war auf mich zugekommen und hatte mich völlig zusammenhanglos beschuldigt, ein Nader-Wähler zu sein. Solche wie ich hätten die gute Sache verraten und seine Arbeit zunichte gemacht.

"Ein Schwätzer", sagte mir ein Bankier, der die Anschuldigung mitbekommen hatte, nachdem der Besoffene weitergezogen war. "Dieser Blödmann hat kaum was gemacht - im Gegensatz zu meinem Freund dort drüben. Er ist Anwalt in Birmingham/Alabama. Er hat monatelang nur noch das Nötigste in der Kanzlei erledigt, um unentgeltlich dafür zu sorgen, dass die Demokraten Alabama gewinnen. Du glaubst gar nicht, wie manche Leute sich die Füße wund gelaufen haben, um Stimmen für die Demokraten zu bekommen. Viele haben ihr Leben komplett umgestellt, um diese Affen aus dem Weißen Haus zu jagen. Umsonst."

Wenige Minuten später lief ich durch die Wohnung an vielen Menschen vorbei und hatte den Eindruck, dass plötzlich alle auf der Fete von der politischen Misere im Land sprachen. "Gibt es hier keine Republikaner?", dachte ich und versuchte mich daran zu erinnern, ob mein Freundeskreis damals auch so eindeutig politisch geordnet gewesen war. Bei den meisten meiner Freunde war ich mir aber in meinen Erinnerungen gar nicht so sicher, wie sie damals gewählt hatten. Kein Wunder, dass der besoffene Demokrat auf der Suche nach Nader-Wählern war - er wusste, dass es dort keine Republikaner geben würde.

Billardtische statt Stammtische

Aber zurück zum Hole in the Wall: In den Bars der USA trifft man Menschen, die man nicht kennt. Man sitzt nicht die ganze Zeit an einem Tisch, sondern man geht immer wieder zum Tresen, um nachzubestellen, und steht neben Unbekannten. Man spielt Billard mit Unbekannten. Und man steht vor der Bühne und hört Musik. Man bewegt die Hüfte leicht, ebenso wie die Unbekannten um einen herum. Die ganze Bar ist ständig im Fluss.

In deutschen Kneipen dagegen herrscht eine Stammtischkultur. Man sitzt in der Regel mit den Leuten, mit denen man gekommen ist, zusammen, man wird am Tisch bedient und lernt selten die Leute am Nebentisch kennen. In Deutschland lernt man neue Leute über Freunde kennen, quasi auf Empfehlung. In deutschen Kneipen gibt es auch selten irgendwelche "Gemeinschaftsspiele" wie Billard oder Live-Musik. Und wenn alle Tische "besetzt" sind, kann man am Eingang zuschauen, wie die Leute kurz in die Kneipe hereinkucken und dann wieder gehen. Ich glaube nicht, dass wir Amerikaner diesen Reflex haben - in Restaurants, ja, in Bars nicht. Wenn alles voll ist, wird's nämlich erst recht interessant. Da sucht man sich den besten Stehplatz.

An dem einen Abend in The Hole in the Wall habe ich mich mit fünf unbekannten Personen länger unterhalten. Es waren nette Gespräche. In Deutschland nennt man so was "oberflächlich". Für mich war es eine erfrischend freundliche Art, mit Fremden umzugehen. Und wenn man länger in einer Stadt wohnt, begegnet man immer wieder diesen Menschen, mit denen man irgendwann flüchtigen Kontakt hatte. Daraus entstehen Freundschaften.

Das bestätigte auch Ulrike. Dieser offene Umgang mit Fremden hat in ihrem Fall zu Freundschaften mit Menschen geführt, die sie nicht nur in Bars, sondern auch an Tankstellen und sonst wo kennen gelernt hat.

Und wieder stellte ich mir das Texas von vor 150 Jahren vor. Jeder ist zunächst fremd, entwurzelt. In den 1820ern brachte ein Mann namens Austin als Erster einige Hundert Familien englischer Abstammung in die damals spanische Kolonie, die von Indianern bevölkert war. Man konnte es sich in dieser gesetzlosen Welt nicht leisten, Feinde zu haben. Lieber geht jeder auf jeden zu und versucht, Freundschaften zu schließen.

Kaum war ich wieder in Deutschland, wurde mir das Gegenteil wieder vor Augen geführt. Ich saß am Tresen in einem irischen Pub in Freiburg mit einer deutschen Freundin. Ein Mann zwei Hocker weiter kriegte eine Schüssel Pommes serviert und bekam mit, wie meine Freundin meinte, sie hätte auch Appetit auf so was. Der Mann (auch Deutscher) schob die ganze Schüssel zu uns rüber und meinte, wir sollten uns bedienen.

Wir plauderten kurz mit ihm, und ich dachte: "Schau da, es geht doch! Die Deutschen können genauso freundlich auf wildfremde Menschen zugehen. So groß ist der Unterschied also gar nicht!" Aber kurz danach gab mir meine Freundin zu verstehen, dass sie den Mann komisch fand und froh war, dass er gegangen war. Ich meinte zu ihr, er sei vielleicht nicht komisch, sondern nur einsam - wie so viele Menschen.

Internet Café auf amerikanisch

Tagsüber wollte ich meine E-Mails abrufen. Ich fragte Ulrike, ob Sie mir ein Internet-Café empfehlen könnte. Ich stellte mir darunter vor, was man in Deutschland eben darunter versteht: Man zahlt horrende Gebühren, um kurz an einem fremden PC sitzen zu dürfen. Oder man bringt seinen eigenen Laptop mit und holt sich vorher eine Karte für einen "Hotspot" des rosa Riesen - auch nicht billig.

Statt dessen landete ich in einem richtigen Café ganz ohne PCs: JP's Java, dessen Schild das Symbol einer Eule aus der Maya-Kultur enthält. Und auf der Webseite des Cafés erklärt der Inhaber das Symbol - ganz im Sinne des "frontier spirit", den ich meine:

As the owl has taught me to "let go", the river has moved me to places I never expected to go. As it led me to open the doors to JP's JAVA, it also enabled me to receive these symbols. There are many signposts and triggers on our path that seem to say "wake up" and remind us of who we are.

Im Café saßen lauter Studenten und Professoren schweigend in ihre Laptops vertieft. Das Café hatte extra zahlreiche Steckdosen für diesen Zweck verlegt. Man konnte sich sein WLAN aussuchen; Austin gilt als die drittbeste drahtlose Uni-Stadt in den USA. Zahlen musste man weder den Strom noch den Internetanschluss (weder nach Zeit noch nach Volumen), sondern nur den Kaffee.

Drei Tage lang habe ich versucht, nicht in der Hauptstadt von Texas leben zu wollen. Ich trank texanisches, deutsches und belgisches Bier vom Fass (schauen Sie sich diese Auswahl an), aß leckere mexikanische Gerichte, genoss Sonnenschein pur bei 20 Grad im Winter, war ständig von Live-Musik umgeben und lernte immer wieder neue Leute kennen.

Am letzten Tag saß ich wieder mit meinem Laptop in JP's Java, um meinen Vortrag ein letztes Mal anzuschauen, den ich am Abend halten würde. Ich bestellte mir einen iced coffee (nicht zu verwechseln mit einem Eiskaffee), setzte mich an die offene Südseite des Raumes und genoss den sonnigen Januar-Tag bei 20 Grad Celsius - und schickte schöne Grüße per E-Mail an meine Freunde in Deutschland, die nicht verstehen können, warum ich Austin nie verlassen wollte.

Craig Morris schmeißt die offene Bühne am Donnerstag im Freiburger Irish Pub O'Kelley's.