Diese Opfer forderten bundesrepublikanisch-deutsche Kriege
- Diese Opfer forderten bundesrepublikanisch-deutsche Kriege
- The "Frontier Myth" als Freibrief für Gewalt
- 31.000 Tote jährlich, allein für Deutschland
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Die Rolle Deutschlands als Verbündeter der USA und Mitglied in der Nato mündet in einer anteilsmäßigen Verantwortlichkeit für viele Tausend Tote, Hunderttausende Verletzte und ungezählte Vertriebene pro Jahr
Die Glaubwürdigkeit der gebetsmühlenhaften Forderung aus Politik und Medien nach Akzeptanz der Corona-Maßnahmen aus "Solidarität mit den Risikogruppen", löst sich von selbst in Nichts auf, wenn man die Opferzahlen all der anderen Bereiche politischen Falsch- oder Nichthandelns betrachtet. Hier wird durch gezielte Unterlassung entsprechender Maßnahmen aus wirtschaftlichen und ideologischen Erwägungen heraus, ein Vielfaches an vorzeitigen Todesfällen pro Jahr verursacht und lapidar hingenommen.
An einen kleinen Teil dieser Fälle, nämlich an die Opfer aus US- und Nato-geführten Konflikten weltweit, sollte gerade jetzt auch aus Anlass des Abzugs westlicher Truppen aus Afghanistan und wegen der Äußerung von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, nur Nato-treue Koalitionspartner zu akzeptieren, erinnert werden.
Die Nation, welche seit Ende des Zweiten Weltkriegs die mit Abstand meisten Kriege geführt und Konflikte geschürt hat, ist die USA. Diese Tatsache ist eigentlich unbestritten und mit genügend Beweisen unterlegt. Auch wurden Pläne für weitere Interventionen von US-Verantwortlichen des Öfteren in der Öffentlichkeit kommuniziert.
Hier einige prominente Stimmen dazu:
Martin Luther King sagte, auf den Vietnam-Krieg angesprochen, in einer Rede einmal:
… ich wusste, dass ich nie wieder meine Stimme gegen die Gewalt der Unterdrückten in den Ghettos erheben konnte, ohne vorher ein klares Wort an den größten Gewaltverursacher der heutigen Welt gerichtet zu haben: meine eigene Regierung. Um dieser Jungen willen, um dieser Regierung willen, um der Hunderttausenden willen, die unter unserer Gewalt zittern, kann ich nicht schweigen.
Der Guardian berichtete, was Nelson Mandela anlässlich des Irakkriegs 2003 sagte:
Die USA, die rücksichtslos Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hätten, hätten keine moralische Autorität, um die Welt zu kontrollieren. "Wenn es ein Land gibt, das unaussprechliche Gräueltaten in der Welt begangen hat, dann sind es die Vereinigten Staaten von Amerika. Sie kümmern sich nicht um menschliche Wesen", sagte er.
Was kann man über ein Land sagen, in dem ein Wissenschaftsmuseum in einer großen Stadt eine Ausstellung zeigen kann, in der Menschen aus einem Hubschrauber Maschinengewehrsalven auf vietnamesische Hütten abfeuern, wobei ein Licht blinkt, wenn ein Treffer erzielt wird? Was kann man über ein Land sagen, in dem eine solche Idee überhaupt in Betracht gezogen werden kann? - Man muss um dieses Land weinen. [...] Mir scheint es, dass eine Art Entnazifizierung nötig ist.
Julien Assange, der Gründer von Wikileaks, stellte als Beispiel für die Grausamkeit des US-Militärs und anderer ein ähnliches, aber reales Video ins Internet, in dem zu sehen ist, wie US-Soldaten am 12. Juli 2007 über Bagdad, Irak, aus einem Hubschrauber heraus ohne Vorwarnung mindestens zwölf Zivilisten mit Maschinengewehrsalven niedermähen und sich darüber noch lustig machen (Hier eine kommentierte Kurzversion).
Der Washingtoner Publizist William Blum, früher tätig im US-Außenministerium und seitdem scharfer Kritiker der US-Außenpolitik, nannte vier Gründe dafür, wieso sich die USA, ohne dass sie irgendwelchen Angriffen ausgesetzt wären, nahezu ständig im Krieg befinden:
- Um den Weg für US-Unternehmen zu ebnen und zu sichern.
- Um der US-Waffenindustrie, die Kongressmitgliedern großzügig Geld spendet, Einnahmen zu verschaffen.
- Um jegliches Gesellschaftsmodell zu verhindern, das eine Alternative zum Kapitalismus sein könnte.
- Um die politische und wirtschaftliche Macht über möglichst viele Gebiete zu erweitern.
Alan Greenspan, langjähriger Vorsitzender der US-Federal-Reserve, sagte laut Irish Times vom 17.09.2007:
Ich finde es bedauerlich, dass es politisch unkorrekt ist zuzugeben, was alle schon wissen: Beim Irak-Krieg geht es um das Erdöl.
Trotz all dieser Offensichtlichkeiten nutzen führende deutschen Medien jede Gelegenheit, um Stimmen, der auf die Kriegslüsternheit der USA hinweisen, als "antiamerikanistisch" zu verunglimpfen.
Bis zu 30 Millionen Ermordete nach 1945
Etliche Millionen Menschen wurden nach 1945 durch Kriege oder andere kriegerische Auseinandersetzungen getötet, welche die USA direkt selbst geführt oder die sie angezettelt, geschürt und mit verschiedensten Mitteln unterstützt haben.
Es gibt dazu auch genauere Zahlen. Die sehr ausführliche Studie von James A. Lucas aus dem Jahr 2015 nennt die Dimension von 20 bis 30 Millionen Menschen, die nach 1945, also nach dem Zweiten Weltkrieg, in Konflikten getötet wurden, welche die USA komplett oder zum maßgeblichen Anteil verursacht hatte.
Darüber hinaus gibt es Schätzungen, dass auf jeden in Kriegen getöteten Menschen zehn weitere kommen, die erheblich verletzt wurden und vielleicht verstümmelt und behindert geblieben sind. Das wären dann nochmal 200 bis 300 Millionen Menschen, denen lebenslanges Leid zugefügt wurde.
Dieser Text ist ein leicht veränderter Auszug aus dem kürzlich erschienen Buch:
"Hinter der Solidaritäts-Fassade – Fatale Corona- und verweigerte Zukunftspolitik – Anmerkungen zur systemrelevanten Verantwortungslosigkeit"
Ein Essay von Carl Christian Rheinländer sen.
(460 Seiten, 20,- Euro)
Konsequenterweise muss man auch all die Betroffenen benennen, die vielleicht ohne schwere körperliche Verletzung, aber mit seelischen Traumata, mit der Vernichtung ihres Hab und Guts und/oder mit der dauerhaften Schädigung ihrer regionalen Lebensgrundlagen zurechtkommen müssen, bzw. die an der erzwungenen Nachkriegs-Ordnung leiden.
Ob es wohl reicht, hier die Gesamtzahl mit 500 bis 1.000 Millionen Menschen zu schätzen, die nach 1945 durch die USA getötet, verletzt oder massiv existenziell geschädigt wurden?
Selbst wenn man sehr konservative Berechnungen nimmt, wie etwa im Buch des Politologen vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), Jon Tirman – "The Deaths of Others: The Fate of Civilians in America's Wars" – wird das Ausmaß der Tragik deutlich. Er beklagt hauptsächlich, dass den USA nur ihre eigenen gefallenen Soldaten wichtig sind, nicht aber die vor Ort getöteten Zivilisten.
Auch bei Tirman werden es zweistellige Millionenzahlen, getötete Menschen, die direkt der Aggression der USA zum Opfer gefallen sind. "Zwischen sechs und sieben Millionen Menschen starben allein in Korea, Vietnam und im Irak, die meisten von ihnen Zivilisten."
Tirman beklagt ebenfalls, dass die Opferzahlen in Kriegen viel zu niedrig berechnet werden: "Der Umstand, dass wir kein offizielles System kennen, um die Opfer zu zählen, ist ein Indiz für die sorglose Haltung, die unsere Kriege begleitet."
Für die Opfer in diesen drei Kategorien ist Deutschland als Nato-Bündnispartner der USA direkt mitverantwortlich. Noch niemals ist von einer deutschen Regierung eine selbstbewusste und deutliche Kritik im Vorfeld eines solchen Konfliktes ausgegangen, bzw. wurde im Verlauf wirklich entschieden auf eine sofortige Beendigung gedrängt.
Es wurden im Gegenteil die von den USA vorgebrachten Gründe für die Aggressionen übernommen und in den allermeisten etablierten Medien gegenüber der Bevölkerung als objektiv richtig dargestellt, und die Intervention als notwendig verteidigt.
Ganz im Sinne der totalen Unterordnung des eigenen Verstandes unter die Doktrin der Nato, wird die USA im Dauerschleifen-Refrain als befreundete Nation bezeichnet, die nichts anderes tut, als weltweit Demokratie und Freiheit zu verteidigen. Tirman dazu:
Von Atomwaffen und Teppichbombardements im Zweiten Weltkrieg bis hin zu Napalm und Daisy Cutter in Vietnam und darüber hinaus haben wir unsere Waffen absichtlich eingesetzt, um eine große Anzahl von Zivilisten zu töten und unsere Gegner in die Kapitulation zu treiben. Die Amerikaner sind sich dieser Tatsachen jedoch meist nicht bewusst und glauben, dass amerikanische Kriege grundsätzlich gerecht, notwendig und "gut" sind.
Von dieser Vorstellung sind bis heute noch etliche Quellen durchdrungen, wenn sie das Thema aufgreifen. So ist auch der entsprechende Wikipedia-Artikel nicht objektiv und beschreibt in der rechten Spalte die Interventionen in ignoranter Weise einfach nur aus der Sicht der USA. (Eine andere Liste zu den US-Kriegen seit 1775).
Die Formen der US-geführten Kriege sind sehr unterschiedlich und reichen von direkten Interventionen mit Truppeneinsatz über indirekte Beteiligungen mit Unterstützung von Oppositionskräften vor Ort, etwa mit Waffen, Knowhow, strategischer Erfahrung, Propaganda oder Aufklärungsinformationen, bis hin zu geheimdienstlich organisierten Destabilisierungen und Morden, Handelsboykotten, Sanktionen und der Bereitung sämtlicher sonstiger als irgendwie effektiv angesehener Schwierigkeiten für ein Land, das sich dem Einfluss der USA verweigert oder nicht im gewünschten Maße öffnet.
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