Durch Fenster fliegen

In Israel wurde eine neue Generation von Mini-Drohnen vorgestellt

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Der Traum der Sicherheitskräfte ist sicherlich die Möglichkeit einer lückenlosen Überwachung aus der Ferne, die von den Betroffenen möglichst nicht bemerkt wird und Grundlage für ebenfalls ferngesteuerte Waffensysteme oder autonome Roboter ist. Das panoptische Gefängnis, das Michel Foucault mit der "aufgeklärten" Gesellschaft verband, würde sich dann über ein ganzes Land erstrecken und alle Bewohner zu beobachteten Gefängnisinsassen machen. Noch sind die Überwachungssensoren noch nicht so klein wie Staubkörner (Feinkörnige Überwachung). Das israelische Militär dürfte aber mit "Mosquito" eine der kleinsten einsatzfähigen Drohnen besitzen.

Vergangenen Donnerstag stellten Israel Aircraft Industries auf der 1st International Conference of Low Intensity Conflict Warfare in Tel Aviv die zwei Drohnen Mosquito 1 and Mosquito 1.5, die mit einer Flügelspanne von 13 cm und einem Gewicht von 250 bzw. 500 Gramm in jeden Rucksack passen und so klein sind, dass sie auch durch Fenster oder Türen hindurch fliegen können.

Beide Modelle besitzen eine Videokamera, mit der sich bei Tageslicht Bilder machen und an denjenigen übermitteln lassen, der sie aus der Ferne steuert. Allerdings ist der Einsatzradius auf eine Entfernung zwischen 1.000 und 1.600 Metern beschränkt. Sie könnenbis zu 100 Meter hoch fliegen und eine Stunde mit einer Geschwindigkeit bis zu 15 bzw. 20 Metern (50-70 km/h) in der Luft bleiben.

Im Einsatz sind bereits ein wenig größere Mini-Drohnen, um Bilder aus den palästinensischen Gebieten zu liefern, wie ein israelischer Offizier sagte. "Birdy", 1,3 kg schwer, hat eine Reichweite von 5 km und kann von einem einzelnen Soldaten transportiert, gestartet und an einem Laptop gesteuert werden. "Spy There" ist ein wenig schwerer, muss von zwei Mann bedient werden, kann aber bis zu 10 km fliegen.

Ebenfalls vorgestellt wurde eine weitere Mini-Drohne, die sich mit einem Gewehr abschießen lässt und eine Reichweite von 300 Metern besitzt. Sie ist ausgestattet mit einer kleinen Digitalkamera, die 25 Bilder pro Sekunde vom Start bis zum Aufschlag auf den Boden aufnimmt und sendet. Sie dient Bodentruppen, um beispielsweise über einen Hügel oder ein anderes Hindernis schauen zu können.