Eine Erfolgsgeschichte der Muslimbruderschaft

Die Geschichte des politischen Islams in Deutschland. Die Altherren-Riege (Teil 2)

Am 6. März 1960 wurde die Münchner "Moscheebau-Kommission" offiziell gegründet, später zunächst in "Islamische Gemeinschaft in Süddeutschland", dann in "Islamische Gemeinschaft in Deutschland" (IGD), und zuletzt in "Deutsche Muslimische Gemeinschaft" (DMG) umbenannt Präsident dieser einflussreichen Organisation war bis 1968 Said Ramadan, der allerdings seinen Lebensmittelpunkt in die Schweiz verlegte und sich von Vertrauten wie Ali Ghaleb Himmat und Fazal i-Yazdani weitestgehend vertreten ließ.

Die IGD gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), die Mitgliedschaft ruht seit dem 1.12.2019, wie der ZMD in einer Pressemitteilung bekannt gab. Demnach soll die Mitgliedschaft ruhen, bis die Vorwürfe des Verfassungsschutzes, die DMG stehe der MB nahe, entkräftet seien. Bis heute scheinen diese Vorwürfe allerdings nicht aus der Welt geschafft …

Said Ramadan folgte bis 1973 Fazal i-Yazdani als Vorsitzender, dann übernahm Ali Ghaleb Himmat den Vorsitz der Moscheebau-Kommission, bzw. IGD. Diesen gab er 2002 an Samir Falah ab, da die von ihm und u.a. Youssef Nada gegründete Al-Takwa-Bank laut Spiegel in den Verdacht geriet, Al-Quaida unterstützt zu haben. Youssef Nada soll laut Informationen von Ian Johnson (siehe Literaturverzeichnis am Ende des Artikels) die Finanzspritze in Höhe von einer Million D-Mark besorgt haben, die den Bau des IZM schließlich möglich machte.

Das Geld kam von Muammar al-Gaddafi, dem libyschen Revolutionsführer, dem laut Stefan Meining (siehe Literatur) die Verbindung der Münchner Gruppierung zur Muslimbruderschaft vermutlich nicht bekannt gewesen sei. Wie Ali Ghaleb Himmat lebt auch Youssef Nada in der italienischen Enklave Campione d'Italia, brachte es durch den Kauf von Zement an Saudi Arabien und Libyen zu einem beträchtlichen Vermögen und galt als hochrangiger Funktionär der MB.

2009 sorgte er für einen MB-internen Disput, nachdem er das Schiitentum als islamisch anerkannte. Beide Strömungen - Sunnitentum und Schiitentum - sind einander bekanntermaßen nicht immer sonderlich grün, die gemeinsamen Feinde Israel und die ägyptische Regierung unter Mubarak machten Annäherungen möglich. Allerdings arbeiten in Deutschland Schiiten und Sunniten seit Ende der 1950er Jahre zusammen.

Said Ramadan verlegte Anfang der 1960er Jahre seinen Lebensmittelpunkt in die Schweiz und gründete dort das "Islamische Zentrum Genf". Er hatte die erste Niederlassung der MB in Jerusalem gegründet und kämpfte 1948 als Freiwilliger in Palästina, um die Gründung Israels zu verhindern. Das "Islamische Zentrum Genf" war laut Stefan Meining das "Hauptquartier der Opposition gegen die Nasser-Regierung", wie er in seinem Buch "Eine Moschee in Deutschland - Nazis, Geheimdienste und der Aufstieg des politischen Islam in Deutschland" schreibt. Das Zentrum wird heute von Said Ramadans Sohn Hany geleitet, der unverschleierte Frauen schon mal mit einer 2-€-Münze vergleicht, die von allen gesehen werde und von Hand zu Hand ginge.

Ob es die Gründung des Zentrums in Genf war, die seine Zeit stark beanspruchte, oder ob Said Ramadan aus anderen Gründen das Interesse an der aktiven Mitarbeit an dem Münchner Projekt verlor, ist nicht bekannt. Allerdings hatte er dem Münchner Journalisten Meining zufolge enge Vertraute, die das Projekt in seinem Sinne vorantrieben. Dazu gehörte Ali Ghaleb Himmat, der zum Kassenwart bestimmt wurde und so von Anfang an eine bedeutende Rolle in der Organisation spielte, die er später 30 Jahre lang leitete. Ein weiterer Vertrauter Said Ramadans war laut Stefan Meining Fazal i-Yazdani, der 1968 den Vorsitz übernahm und als Präsident der "Islamischen Gemeinde Süddeutschland" hauptberuflich den Bau der Moschee vorantrieb.

1973 übernahm Ali Ghaleb Himmat und blieb bis 2002 Präsident der heutigen DMG. 1988 gehörte er zu den Gründern der Al-Takwa-Bank, die in den erwähnten Verdacht geriet, Al-Qaida finanziert zu haben. Als stellvertretender Direktor der Bank geriet auch er unter Verdacht und war zeitweilig handlungsunfähig, weshalb er die Präsidentschaft der heutigen DMG an Ibrahim El-Zayat abgab. Im Juni 2005 stellte die Schweizer Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Ali Ghaleb Himmat ein. Seine Tochter Huda Himmat war später stellvertretende Vorsitzende des Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO).

Ibrahim el-Zayat, der 2002 die Präsidentschaft der heutigen DMG übernahm, ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten dieses Spektrums, er bekleidete zahlreiche Funktionen und schob Gründungen von neuen Organisationen an. Er war im Vorstand der Federation of Islamic Organisations in Europe/Föderation Islamischer Organisationen in Europa (FIOE), Verwalter der FIOE-Stiftung "European Trust", Treuhänder der vom FIOE gegründeten Institut Européen des Sciences Humaines/Europäisches Institut für Humanwissenschaften (IESH) im französischen Château-Chinon, saß im Vorstand der Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland (IRD), war Treuhänder von "Islamic Relief Worldwide" und Generalsekretär des Islamischen Konzils in Deutschland (IK), dem außer dem heutigen DMG die "Vereinigung der neuen Weltsicht in Europa e. V." (AMGT) als Vorgänger der IGMG (Islamische Gemeinschaft Millî Görüş) sowie die FIOE und die Muslim Studenten Vereinigung in Deutschland (MSV) als Gründungsmitglieder angehörten. In der MSV begann Ibrahim el-Zayat seine politische Karriere.

Das IK, das Islamische Konzil in Deutschland, ist die Schnittstelle zwischen Organisationen, die als MB-nah eingestuft werden, und der IGMG, eine politische Allianz, die von den Familien el-Zayat und Erbakan personell umgesetzt wird: Ibrahim el-Zayat ist verheiratet mit Sabiha el-Zayat-Erbakan, Schwester von Mehmet Sabri Erbakan, der laut dem Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) von April 2001 bis Oktober 2002 Vorsitzender sowie viele Jahre Generalsekretär der IGMG war.

Der Onkel der beiden, Necmettin Erbakan, ehemaliger Ministerpräsident sowie stellvertretender Ministerpräsident der Türkei, politischer Ziehvater des heutigen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, und Gründer der Millî-Görüş-Bewegung, übersetzt "Nationale Sicht". Necmettin Erbakan war inspiriert von Hasan al-Banna und verehrte wie sein ägyptisches Vorbild Adolf Hitler, er promovierte an der Technischen Hochschule Aachen, arbeitete als Ingenieur bei der Firma Deutz und war an der Entwicklung des Leopard-Panzers beteiligt.

Möglicherweise ein Grund, weshalb diese in der Türkei so beliebt waren und es bis heute sind. Seine Partei, die "Millî Nizam Partisi/Nationale Ordnungspartei" (MNP), wurde verboten, ebenso die Nachfolgeparteien"Refah Partisi /Wohlfahrtspartei" (RP) und die "Fazilet Partisi/Tugendpartei" (FP). Schließlich wurde daraus die "Saadet Partisi/Glückseeligkeitspartei" (SP).

Recep Tayyip Erdoğan spaltete sich davon ab und gründete die "Adalet ve Kalkınma Partisi/Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung" (AKP), die heute mit der faschistischen MHP und der MHP-Abspaltung BBP die Regierung in Ankara bildet.

Sabiha el-Zayat-Erbakan ist laut taz und anderer Quellen sowie des Autors Johannes Kandel in seinem Buch Auf dem Kopf und in dem Kopf. Der Kopftuchstreit und die Muslime aus der Reihe "Interkultureller Dialog" zufolge am Zentrum für islamische Frauenforschung und -förderung (ZIF) in Köln tätig. Anlässlich einer Veranstaltung im Haus der Kulturen der Welt wurde sie als Referentin als "Sabiha El-Zayat" als "Dozentin für islamische Hermeneutik und Didaktik am Zentrum für islamische Frauenforschung und - förderung" vorgestellt.

Im Vorstand des ZIF sitzt die Konvertitin Rabeya Müller, die mit Lamya Kaddor das Buch Der Islam - für Kinder und Erwachsene herausgegeben hat. Lamya Kaddor ist Lehrerin, fünf ihrer Schüler schlossen sich dem Islamischen Staat (IS) an. Sie ist Gründungsmitglied und war langjährige Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes (LIB), dem auch Rabeya Müller und die Schriftstellerin Hilal Sezgin angehören. Lamya Kaddor und Rabeya Müller werden auf der Webseite des LIB als Beirat des Vorstands aufgeführt.

Ibrahim el-Zayat ist laut Verfassungsschutz Baden-Württemberg Generalbevollmächtigter der Europäischen Moscheebau- und Unterstützungsgemeinschaft (EMUG) und verwaltet die etwa 300 Moscheen der IGMG in Deutschland und ist Sekretär der 1996 gegründeten Stiftung "Nederlandse Moskeeenbouw - en Ondersteunings Gemeenschap", die den Grundbesitz der niederländischen Millî Görüş verwaltet. Die IGMG hat ihren Sitz in Köln, wohin auch die heutige DMG (Deutsche Muslimische Gemeinschaft) Anfang der 1980er Jahre umzog.

Ibrahim el-Zayat wurde laut dem bayerischen LfV am 19. März 2004 auf der Webseite islam-online.net, die Yusuf al-Qaradawi nahestehen soll, als Vertreter der MB in Deutschland bezeichnet. Der ehemalige Imam des IZM, Mahdi Akef, bezeichnete Ibrahim el-Zayat Berichten von ARD und ZDF zufolge als "Chef der Muslimbrüder in Deutschland". Diese Meldung übernahm auch Die Welt.

In einer Gegendarstellung behauptete er, Mahdi Akef habe diese Aussage nicht getätigt.

Im Juni 2007 berichtete die BBC von einem Prozess gegen 40 Mitglieder der MB in Kairo. Einer davon war Ibrahim el-Zayat, der in Abwesenheit zu 10 Jahren Haft verurteilt wurde. Amnesty International (ai) kritisierte das Verfahren als "politisch motiviert" und bezeichnete es als "Perversion der Gerechtigkeit". Wenn nicht das Verfahren gegen eine als Gruppierung, aus deren Reihen immer wieder terroristische Aktionen kamen, mit nachvollziehbaren Gründen politisch motiviert ist, welches dann?

In dem Zusammenhang erwähnt die MB auf ihrer Webseite auch Youssef Nader und Ali Ghaleb Himmat, die, wie bereits erwähnt, im Verdacht standen, mit der Al-Takwa-Bank al-Qaida unterstützt zu haben. Eine Klage Ibrahim el-Zayats gegen die CDU-Bundestagsabgeordnete Kristina Köhler, die ihn als Funktionär der Muslimbruderschaft bezeichnete, scheiterte.

2007 erschien der zu dem Zeitpunkt höchst umstrittene Ibrahim el-Zayat als ungebetener Gast auf der Deutschen Islam Konferenz (DIK). Der damalige Vorsitzende des ZMD, Ayyub Axel Köhler, hatte ihn mitgebracht. Köhler war von 2000 bis 2002 Vorsitzender der "Deutschen Muslim Liga" (DML), von 2001 bis 2006 Generalsekretär des ZMD, von 2006 bis 2010 dessen Vorsitzender. 2010 unterlag er in einer Kampfabstimmung dem heutigen Vorsitzenden Aiman Mazyek.

Die Gruppierung legt das Fundament für das spätere Netzwerk

Am 21. Dezember 1964 gründeten sieben Studenten die "Muslim Studenten Vereinigung in Deutschland" (MSV). Die Versammlung fand statt im Gebetsraum der Technischen Universität München. Schon Mohammed wusste Gebetsräume für weitaus mehr Zwecke zu nutzen, als für das Gebet. Gebetsräume an Universitäten durchzusetzen war so gesehen vermutlich nicht zufällig eines der Hauptanliegen der MSV. Stefan Meining schreibt zu der Gründungsversammlung:

Die Namen des ersten Vorsitzenden, seines Stellvertreters und des Kassenverwalters fanden sich auch auf der Mitgliederliste der "Islamischen Gemeinschaft von Süddeutschland" vom 3. Februar 1963.

Stefan Meining

Laut Stefan Meining wurde die MSV, "1989 Mitglied im 'Islamischen Konzil in Deutschland' sowie Gründungsmitglied des Zentralrats der Muslime in Deutschland, ZMD. Auf europäischer Ebene schloss sie sich der 'Föderation der Islamischen Organisationen in Europa' an".

Einer der Bundesvorsitzenden der MSV war Ibrahim el-Zayat.

Zwischen 1967-73 entstand das Islamische Zentrum München (IZM), das am 14. August 1974 feierlich eingeweiht wurde. Das IZM ist eine eigenständige Einrichtung mit einem Imam und fungierte bis in die 2000er Jahre hinein als Sitz der IGD. Das IZM ist Gründungsmitglied des ZMD.

1974 wurde der dem IZM angeschlossene Kindergarten eröffnet, 1979 eine staatlich anerkannte Grundschule.

Von 1984-87 war Mahdi Akef Oberimam des IZM. 2004 residierte er als oberster Führer der MB in Kairo, wo Ian Johnson ihn besuchte.

Das IZM übernahm die Herausgeberschaft der 1958 gegründeten islamischen Zeitung Al-Islam, für die laut der von den Gebrüdern Özoğuz betriebenen "Enzyklopädie des Islam" eslam.de über mehrere Jahre Fatima Grimm zuständig war. Die Tochter des Nazi-Verbrechers Karl Wolff hatte 1960 an ihrem 30. Geburtstag das Bekenntnis zum Islam bei Ibrahim Gacaoǧlu abgelegt.

Die Vernetzung beginnt

1976 wurde das ersten "Treffen deutschsprachiger Muslime" initiiert. Laut DMG gemeinsam mit dem "Islamischen Zentrum Aachen" (IZA) und dem Islamischen Zentrum Hamburg (IZH). Das IZA spaltete sich 1981 von der DMG ab und ist eigenständiges Mitglied des ZMD.

Das ebenfalls Ende der 1950er/Anfang der 1960er gegründete IZH wurde von schiitischen Muslimen gegründet. Für die Gründung des IZH mit der angeschlossenen Ali-Imam-Moschee setzte sich Abdul-Karim Grimm ein, der spätere Ehemann von Fatima Grimm. Damit begründete er eine Allianz, die bis heute anhält.

Das IZH, eigenem Bekunden zufolge "theologische Vertretung der hohen schiitischen Autoritäten im Iran und Irak", ist ebenfalls Mitglied im ZMD sowie der SCHURA Hamburg, mit der der Senat einen Staatsvertrag schloss. Das IZH stellt einen der drei Vorsitzenden der SCHURA.

Abdul-Karim Grimm war wie seine zweite Frau Fatima Mitglied der 1949 in Hamburg gegründeten und 1954 ins Vereinsregister eingetragenen Deutschen Muslim-Liga e.V. (DML) aktiv. Die DML gehört zu den Gründungsmitgliedern des ZMD. Beide Grimms waren sowohl in Hamburg als auch München, in sunnitischen wie schiitischen Strukturen aktiv. Auch Fatima Grimm engagierte sich eslam.de zufolge im schiitischen IZH.

Laut eslam.de war auch das Lützelbacher "Haus des Islam" (HDI) an den Treffen der deutschsprachigen Muslime beteiligt. Das wird auf der Webseite des HDI bestätigt. 1979 wurde das Islamische Zentrum Aachen (IZA) von Personen aus dem Umfeld der Münchner Moscheebau-Kommission gegründet. Das IZA spaltete sich 1981 von der heutigen DMG ab und ist Mitglied im ZMD.

1980 Gründung des "Islamischen Konzils in Deutschland" (IK), der Schnittstelle zwischen als MB-nahe eingestuften Gruppierungen und der IGMG, einer der Generalsekretäre war Ibrahim el-Zayat.

1982 wurde das in Lützelbach ansässige "Haus des Islam" (HDI) gegründet von Muhammed Siddiq (Wolfgang) Borgfeld. Dieser konvertierte als 18jähriger Islam und seine Großmutter musste damals sein Essen separat kochen, damit es nicht unrein wurde, wie er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) gegenüber erwähnte. "Über Jahre hinweg hat er sich aus religiösen Gründen auch nicht fotografieren lassen", berichtet die Zeitung.

Der Webseite des HDI war zu entnehmen, dass das Haus 1994 "Pate" stand, "als sich die Muslimische Jugend (MJ)" gründete. Muhammad Siddiq (Wolfgang) Borgfeld gehört zu den Gründungsmitgliedern der MJD, die Treffen der Organisation wurden z. T. dort abgehalten. Außerdem ist Muhammad Siddiq (Wolfgang) Borgfeld Mitglied im "European Council for Fatwa an Research/Europäische Rat für Fatwa und Forschung" (ECFR).

1982 wurde die "Islamische Gemeinschaft in Süddeutschland" umbenannt in "Islamische Gemeinschaft in Deutschland" (IGD).

1984 gründete der ägyptische Doktorand Hany el-Banna, ein begeisterter Anhänger Hasan al-Bannas, die Hilfsorganisation Islamic Relief (IR), oder auch Islamic Relief Worldwide (IRW) mit Sitz in Birmingham.

1985 initiierte die IGD, heute DMG, eigenen Angaben zufolge den ersten "Tag der offenen Moschee".

1987 wurde der "Islamische Arbeitskreis Deutschland" initiiert, aus dem der ZMD hervorging.

1988 Gründung der Al-Takwa Bank, , u.a. von Youssef Nada und Ali Ghaleb Himmat sowie François Genoud, einer der wichtigsten Manager von Nazi-Vermögenswerten nach dem Zweiten Weltkrieg, der später als Herausgeber von Joseph Goebbels 'Tagebüchern bekannt wurde.

In dem Text "Hitler's Swiss Connection" bezeichnet ihn David Lee Peterson als

"Finanzier des Faschismus und ein Manager des verborgenen Schweizer Schatzes des Dritten Reiches. Als Schattenfigur in sechs Jahrzehnten internationaler Intrigen leitete er eine Flugzeugentführung, unterzeichnete Angriffe auf Israel und bezahlte die Verteidigung von Adolf Eichmann, Klaus Barbie und "Carlos the Jackal". Als antijüdischer Propagandist machte er ein Vermögen damit, Nazi-Traktate zu veröffentlichen".

1989 Gründung der Federation of Islamic Organisations in Europe/ Föderation Islamischer Organisationen in Europa (FIOE) mit Sitz im britischen Markfield unter Vorsitz von Salah El-Din El-Gafrawi, seines Zeichens ehemaliger Generalsekretär der IGD und Präsident des Islamischen Konzils in Deutschland (IKD). Die FIOE ihrerseits war an der Gründung des "Institut Européen des Sciences Humaines/Europäisches Institut der Humanwissenschaften" (IESH) mit Sitz in Frankreich sowie und des "European Council for Fatwa and Research/Europäischer Rat für Fatwa und Forschung" (ECFR) in London beteiligt. Eines der Vorstandsmitglieder war Ibrahim el-Zayat.

1994 Gründung des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) mit der IGD als wichtigem Mitglied. Ferner werden die "Deutsche Muslim Liga", das "Islamische Zentrum Aachen", das "Islamische Zentrum Hamburg", das "Islamische Zentrum München", das "Haus des Islam", u.a. bei der Internet-Enzyklopädie Wikipedia als Mitgliedsorganisationen genannt.

Stellvertretender Vorsitzender ist aktuell Mehmet Alparslan Çelebi, der sich federführend in der Jugendarbeit der "Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V." (ATIB) engagierte. ATIB, Gründungsmitglied des ZMD, gilt laut Bundeszentrale für politische Bildung als einer der drei Dachverbände, die den türkischen faschistischen "Grauen Wölfen" zugerechnet werden.

Der Zentralrat hält die Liste seiner Mitglieder und auch der der inzwischen 9 Landesverbänden plus dem "Zusammenschluss der neuen Bundesländer" verschlossen. Einem Beitrag auf der Facebook-Seite des ZMD ist zu entnehmen, dass die Hamburger al-Nour-Moschee ebenfalls Mitglied ist.

Die al-Nour-Moschee gehört zu den Gründungsmitgliedern der SCHURA Hamburg und stellte mit dem Sozialdemokraten Daniel Abdin lange Jahre einen der drei SCHURA-Vorsitzenden. Die Al-Nour-Moschee, die laut Sigrid Herrmann-Marschall in der Vergangenheit auf ihrer Startseite für die Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland (IRD) warb, residiert seit Ende September 2018 in einer aufwändig umgebauten ehemaligen Kirche.

Eigenen Angaben zufolge spendete Kuwait eine Million Euro für den Umbau, der kuwaitische Vize-Botschafter war Gast bei der feierlichen Eröffnung der Moschee. Kuwait steht im Verdacht, neben Katar zu den Hauptsponsoren der Muslimbruderschaft zu gehören.

Einer Pressemitteilung des ZMD ist zu entnehmen, dass Fatima Grimm bis zu ihrem Tod Ehrenmitglied des Dachverbands war.

Von 1994 bis 2006 war der saudi-arabische Islamwissenschaftler Naadem Elyas Vorsitzender des ZMD, der laut einer Publikation des Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam (FFGI) "an der Durchführung von Auswahlprozessen von Stipendiaten für Studienplätze an saudischen Universitäten durch Abgesandte der MWL (World Wide Association for Introducing Islam, Anm. B.G.) am Islamischen Zentrum Aachen beteiligt".

Die WMl mit Sitz in Medina werde nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart direkt vom saudischen Königshaus finanziert, heißt es dort weiter. Über "einen Zeitraum von mehreren Jahren hinweg" seien mehr als 100 Stipendien für Sprachkurse am Qortoba-Institut im ägyptischen Alexandria an deutsche Staatsbürger vergeben worden.

Vor Ort wurden die Stipendiaten von Personen kontaktiert, die ihnen eine Vermittlung in jihadistische Ausbildungscamps anboten. In diesem Zusammenhang wurden 2010 drei Männer in Ulm, Wiesbaden und Bonn festgenommen, welche die besagten Stipendien vermittelt und die Kontakte zu Islamisten in Ägypten her-gestellt haben sollen. Unter den von den Festgenommenen betreuten Deutschen befand sich mit Daniel S. unter anderem auch ein Mitglied der 2007 enttarnten sogenannten "Sauerland-Gruppe", die Anschläge in Deutschland geplant hatte.

FFGI

Naadem Elyas bildete auch Aiman Mazyek aus. Dieser werde, ebenfalls der Publikation des FFGI zufolge, "von einigen Kritikern als höchster Repräsentanten der syrischen MB in den Reihen des Zentralrats angesehen".

Der Sohn von Naadem Elyas, Usama Elyas, wurde als "Ususmango" als Stand-up-Comedian bekannt und ist Mitglied des Comedy-Ensembles "RebellComedy". Wie viele andere Prominente auch unterstützen sie die Aktion "Speisen für Waisen", ein Projekt von IRD. Usama Elyas gründete mit RebellComedy-Kollege Babak Ghassim eine Produktionsfirma.

Die RebellComedy GmbH produzierte 2020 im Auftrag des WDR die Serie "Ethno". Als Produzent wird vom WDR auch Humaam Mazyek genannt. Laut Sigrid Herrmann-Marschall interviewte dieser für das Internetportal Islam.de Tariq Ramadan, den zweiten Sohn Said Ramadans, der wie sein Vater im Auftrag des Herrn um die Welt reiste und gestoppt wurde durch eine Anzeige wegen Vergewaltigung.

Das Interview ist nicht mehr abrufbar. Islam.de wurde gegründet von Aiman Mazyek, der lange Zeit dort Chefredakteur war. Es bleibt also alles in der Familie und so trägt auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk, bzw. wir alle mit unseren Rundfunkgebühren, zur Finanzierung islamistischer Strukturen bei. Auch wenn diese mit der jüngeren Generation einen anderen, moderneren Touch bekommen.

Der jungen Garde schwebt wohl kein Leben wie vor 1.400 Jahren vor, sie wollen mitmischen in der Gesellschaft, streben hohe Positionen in der Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Justiz und den Medien an. Aber auch ihr Bestreben ist es meiner Auffassung nach, den Islam, insbesondere den Hijab, in allen Bereichen unserer Gesellschaft zu verankern.

1990 Gründung des Institut Européen des Sciences Humaines/Europäisches Institut für Humanwissenschaften (IESH), mit Sitz im französischen Château-Chinon private islamische Hochschule. Absolventen sind u.a. Ferid Heider und Benjamin Idriz, der ein Fernstudium absolvierte, wie in dem Buch "Qatar Papers - So beeinflusst der Golfstaat den Islam in Europa" von Christian Chesnot und Georges Malbrunot zu lesen ist.

Laut "Qatar Papers" wird das Institut finanziell von Katar unterstützt. Katar gilt als einer der Hauptfinanziers der Muslimbruderschaft. Der Direktor des Instituts, Larbi Bechri, ist Mitglied im ECFR.

1994 Gründung der Muslimischen Jugend in Deutschland (MJD) im HDI in Lützelbach. HDI-Gründer Muhammad Siddiqqq (Wolfgang) Borgfeld ist eines der Gründungsmitglieder. 2019 hatte die MJD 900 Mitglieder, verteilt auf ca. 30 Orte in ganz Deutschland. Mitglied kann des Plenarprotokolls des Deutschen Bundestags vom Mittwoch, den 12. November 2003 zufolge jede muslimische Jugendgruppe sowie jeder muslimische Jugendliche zwischen 13 und 30 Jahren werden.

Das hält das Bundesfamilienministerium nicht davon ab, die MJD mit Fördergeldern zubedenken. Von 1997-99 war Fereshta Ludin im Vorstand der MJD; so verwundert es nicht, dass der Kampf gegen das Berliner Neutralitätsgebot oder ein Verbot von Hijab für Grundschülerinnen ein zentrales Anliegen der Organisation ist.

1996 Gründung des Forum of European Muslim Youth and Student Organizations (FEMYSO). Mitbegründer und bis 2002 Vorsitzender der Organisation war Ibrahim el-Zayat. Auf der Webseite von FEMYSO werden die "Muslimische Jugend Deutschland" (MJD) und die IGMG-Jugend als Mitglieder genannt. Die MJD gehört zu den Gründungsmitgliedern von FEMYSO und vermittelt Stipendien für ein Studium am IESH.

1996 Gründung von Islamic Relief Deutschland (IRD) mit Sitz in Deutschland.

2002 wurde die Islamische Charta, die "Grundsatzerklärung des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) zur Beziehung der Muslime zum Staat und zur Gesellschaft" unter Beteiligung der IGD ausgearbeitet. Darin steht u.a.:

"Der Zentralrat setzt sich für die Integration der muslimischen Bevölkerung in die Gesellschaft ein, unter Bewahrung ihrer islamischen Identität."

Das klingt zunächst einmal gut, bei genauer Betrachtung aber legt die "Charta" die Pflichten für Musliminnen und Muslime fest, die in säkularen Gesellschaft eben nicht so ohne weiteres zu erfüllen sind und zu genau den mittlerweile sattsam bekannten gesellschaftlichen Verwerfungen führen, die wie die Frankfurter Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter in ihrem Buch "Politischer Islam - Stresstest für Deutschland" eben "Stresstest" nennt, der Firmen, Schulen, Unis, Parlamente und auch Gerichte in Atem hält.

Oder wie es in der "Charta" formuliert wird: "Daher ist der Islam Glaube, Ethik, soziale Ordnung und Lebensweise zugleich."

Zwar bekennt sich der ZMD darin zur "demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland", jedoch in Bezug auf Frauenrechte wird es schwammig und es ist nur noch vom "aktiven und passiven Wahlrecht der Frau" die Rede. Letzteres nutzen die legalistischen Gruppierungen gern aus, um mittels Frauen im Hijab ihre Duftmarke auch in Parlamenten zu setzen - oder das zumindest zu versuchen. Ansonsten werden Frauenrechte beschwiegen. Formulierungen wie "Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und Wohlstand" bedeuten übersetzt nichts anderes als Gleichheit vor Gott und somit der Unterordnung unter das göttliche Prinzip, demzufolge die Frau dem Manne zu dienen und zu gehorchen hat.

2008 folgte die European Muslim Charter.

2006 Gründung des European Forum of Muslim Women (EFOMW), laut ihrer Webseite "the first and only network of muslim women's organisations", das erste und einzige Netzwerk muslimischer Frauenorganisationen. Laut Sigrid Herrmann-Marschall wurde 2018 die Schwedin Lamia El-Amri als Präsidentin der Organisation, die Mitglied der FIOE ist, genannt, die ihrerseits Mitglied des Kuratoriums von IRW ist.

Als deutsche Funktionärin wurde seinerzeit Hiba Taraji genannt, die Schwester von Houaida Taraji, Mitglied des Vorstands des ZMD als Beauftragte für Frauen und Familie, und stellvertretende Vorsitzende der IGD, heute DMG. Hiba Taraji war im Vorstand des "Islamischen Zentrums Frankfurt" (FFM), das von Mohammed Farouk el-Zayat, einem Bruder Ibrahim el-Zayats, angemeldet wurde. Die Struktur des EFOWM ist auf deren Webseiten nicht mehr ersichtlich. Als Mitglied aus Deutschland wird u.a. der "Islamische Frauenverband für Bildung und Erziehung" genannt.

2007 Gründung des Koordinationsrats der Muslime in Deutschland (KRM), in dem sich neben dem ZMD auch Ditib sowie andere Dachverbände zusammengeschlossen haben.

2013, während des sogenannten arabischen Frühlings, war zum ersten Mal da R4abia-Zeichen zu sehen. Dem Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi zufolge, geht die "Rabia-Hand als politisches Symbol der konservativen Muslime … auf die Anhänger der islamistischen ägyptischen Muslimbrüder zurück. Diese haben das Zeichen ab 2013 verwendet, um Unterstützung für den gewählten Präsidenten Mohammed Mursi zu bekunden.

"Dieser gilt als Muslimbruder", wie Abdel-Hakim Ourghi in einem Interview mit der Welt erläuterte. Anlass des Gesprächs mit dem Freiburger Islamwissenschaftler war, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan seine Anhänger mit dieser Handbewegung grüßte - und zwar im Rahmen eines Staatsbesuchs in Berlin.

Einer Kleinen Schriftlichen Anfrage der Fraktion der Partei DIE LINKE an die Bundesregierung ist zu entnehmen, dass Recep Tayyip Erdoğan "auf dem ersten Platz der 500 einflussreichsten Muslime der Welt, vor dem König von Saudi-Arabien Salman ibn Abd al-Aziz Al-Saud und dem jordanischen König Abdullah II. bin al-Hussein" steht.

Am 29. September 2018 wurde die DITIB-Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld feierlich eröffnet. In Anwesenheit des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Jedenfalls der deutschen.

Vom 2.4. Januar 2019 fand in der eben erst eröffneten DITIB-Zentralmoschee die zweite "Europäische Islam-Konferenz" statt. Wie der Antwort der Bundesregierung auf die erwähnte Anfrage der Partei Die Linke zu entnehmen ist, liegen dieser "keine über die Presseberichterstattung hinausgehenden Erkenntnisse" vor, ob Islamisten an der Konferenz teilnahmen. Auch nicht, ob K.H., H.H. und/oder I.E.Z. zugegen waren. K.H. steht für Khaled Hanafy, H. H. für Hussein Halawa und I.E.Z. für Ibrahim el -Zayat. Auf die Frage, ob diese der Muslimbruderschaft zuzurechnen seien, antwortete die Bundesregierung:

Der aus Ägypten stammende, in Deutschland ansässige K. H. bekleidet derzeit die Funktion des stellvertretenden Generalsekretärs des "European Council for Fatwa and Research" (ECFR). Der ECFR ist ein internationales Gelehrtenkolleg, welches islamische Rechtsgutachten ("Fatwas") als Richtlinie für das Leben von Muslimen in Europa erlässt. Der ECFR wurde 1997 von Y. A.-Q. gegründet, der als einflussreichster Ideologe der "Muslimbruderschaft" (MB) in der Gegenwart gilt. K. H. ist neben seiner Funktion im ECFR zudem Dekan des "Europäischen Instituts für Humanwissenschaften" (EIHW) und Vorsitzender des "Rates der Imame und Gelehrten in Deutschland e. V." (RIGD) - zwei in Deutschland ansässigen Organisationen, die ebenfalls der MB zugerechnet werden. Der aus Ägypten stammende und in Irland lebende H. H. ist gegenwärtig Generalsekretär des "European Council for Fatwa and Research" (ECFR). Von 2002 bis 2010 war I. E.-Z. Vorsitzender der "Islamischen Gemeinschaft in Deutschland e. V." (IGD), die sich 2018 in "Deutsche Muslimische Gemeinschaft e. V." (DMG) umbenannt hat. Die DMG gilt als wichtigste und zentrale Organisation von Anhängern und Sympathisanten der MB in Deutschland. Damit sind die angefragten Personen Mitglieder in Organisationen, die die Sicherheitsbehörden der MB zurechnen.

Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linken

Dass die Konferenz, an der laut FAZ 100 Personen aus 17 Ländern teilnahmen, stattgefunden hat, wurde erst hinterher bekannt. Geleitet wurde die Konferenz von Ali Erbas, dem Präsidenten von Diyanet.

Laut des österreichischen Rechercheportals Abbendum, dem die Teilnehmerliste vorlag, nahm an der Konferenz u.a. Ümit Vural, Präsident der "Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs" (IGGÖ) teil. Dieser war auch im Vorstand der "Islamischen Föderation Wien", dem österreichischen Zweig der Millî-Görüş-Bewegung.

Laut Abbendum nahmen 150 Personen an der Konferenz teil, darunter auch Farid Hafez, Herausgeber des von der Stiftung SETA finanzierten "Islamophobie-Berichts", bei dem kürzlich im Zusammenhang mit einer Operation gegen die Muslimbruderschaft eine Razzia durchgeführt wurde und diese in einem Online-Beitrag mit der "Kristallnacht" in Verbindung brachte.

Die alte Mär von den Muslimen als den "Juden von heute". Laut Abbendum nahmen auch Ibrahim el-Zayat, Hussein Halawa und Khaled Hanafy an der Konferenz teil. Ziemlich großer Bahnhof der einschlägigen Polit-Prominenz in einem Gebetshaus. Das legt den Schluss nahe, dass die Ditib-Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld mit dieser Konferenz in das Spektrum der Muslimbruderschaft eingeführt wurde. Im Grunde genommen ist es aber umgekehrt: Die in Deutschland dominierenden türkischen Islamisten hielten Hof und Recep Tayyip Erdoğan machte den Führungsanspruch in Europa deutlich, wenn auch in Abwesenheit - denn schließlich ist er die Nr. 1 der einflussreichsten muslimischen Persönlichkeiten.

Ditib unterhält etwa 900 Moscheen in Deutschland, deren Imame von Diyanet gestellt, bezahlt und gebrieft werden. Die IGMG vereinigt um die 400 Moscheen und bekommt ebenfalls z. T. Imame von Diyanet gestellt, wie auch ATIB, die Abspaltung der Grauen Wölfe, Gründungsmitglied des ZMD, das mit Mehmet Alparslan Çelebi den Vize stellt. Aus dem kleinen Häuflein russlandstämmiger Muslime in München ist ein veritables europäisches Netzwerk mit Verbindungen in nahezu alle Teile der Welt hervorgegangen. Ein Netzwerk, in dem Frauen eine wichtige, wenn auch nachgeordnete Rolle spielen, das trotz alledem von einigen wenigen Persönlichkeiten dominiert wird, die die Islamisierung Europas quasi als Familienangelegenheit betrachten und ihr Lebenswerk tradieren. Auch wenn die Vorstellungen der Altherrenriege und der jungen Garde bisweilen kollidieren und die Jungen auch ganz andere Wege gehen.

Literatur:

Chesnot, Christian, und Malbrunot, Georges, Qatar Papers - So beeinflusst der Golfstaat den islam in Europa, Wien 2020

Johnson, Ian, Die vierte Moschee - Nazis, CIA und der islamische Fundamentalismus, Stuttgart, 2011 Meining, Stefan, Eine Moschee in Deutschland - Nazis, Geheimdienste und der Aufstieg des politischen Islam im Westen, München, 2011

Schröter, Susanne, Politischer Islam - Stresstest für Deutschland, Gütersloh, 2019

Weitere Quellen: Islamismus und Gesellschaft - vorwärts und nicht vergessen (vunv)

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