Einwanderung als "Wunderwaffe" gegen den demographischen Wandel und für abgehängte Regionen?

Wie kann die Bundesrepublik Deutschland die Einwanderung dezentral organisieren und damit abgelegene, strukturschwache Regionen vor dem schleichenden Tod bewahren?

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Der demographische Wandel und die räumlich ungleichen Lebensverhältnisse in Deutschland vertiefen sich trotz anderslautender Festschreibungen im Grundgesetz immer weiter.

Zugleich ist nach wie vor nicht geklärt, wie und ob Einwanderung in Deutschland systematisch stattfinden soll - oder ob wir uns einfach von der nächsten Menschheitskatastrophe mit Fluchtfolge überraschen lassen wollen.

Institutionen, Wissenschaftler, Politiker und Journalisten beschäftigen sich mit beiden Problematiken und manchmal werden sie auch schon zusammen betrachtet. Relativ deutlich ist, dass die Bevölkerung hierzulande in den kommenden Jahrzehnten weiter schrumpfen wird. Es bleiben also drei Möglichkeiten:

Erstens der Rückzug aus der Fläche des Raums. Zweitens, dass mehr Menschen aus den Städten herausziehen, was aber natürlich nur ein begrenztes Potential hat - und drittens neue Einwohner aus dem Ausland zu holen, um jene demografische Lücke zu füllen. Letzterer Ansatz ist attraktiv, weil er eben nicht den Rückbau in entsprechenden Regionen erfordert und vorhandene Strukturen einfach weitergenutzt werden können.

Letztgenannte Variante wird auch in der laufenden Dissertation des Autors näher beleuchtet.1 Auch im Hinblick auf die Grundfrage, wie es mit staatlich induzierten Anreizsystemen für die Wahl des Wohnorts von Einwanderern (nicht nur Geflüchteten, sondern auch "regulären" Immigranten) zu einer Verbesserung der Situation in diesen Räumen kommen kann - und wie Anreizsysteme umgesetzt werden könnten.

In diesem Artikel sollen nun verschiedene Ideen und Modelle und deren Umsetzbarkeit für die Bundesrepublik diskutiert werden, auch auf Basis von zwei Befragungen im Rahmen der erwähnten Dissertation. Es wurden zum einen 423 Personen befragt, die in ländlichen oder peripher/strukturschwachen sowie von Abwanderung betroffenen Regionen in Deutschland leben; und zum anderen 189 Personen, die nach Deutschland eingewandert sind.

Ergänzt werden sollte noch, dass dieser Text kein im engeren Sinne wissenschaftlicher Artikel ist, sondern eine Sammlung von Ideen und Ansätzen, die sich um eine Fragestellung herum aufgetan haben und auf Grundlage derer Lösungsstrategien erörtert werden.

"Flüchtlinge aufs Land": Gesellschaftliche Beiträge

Die meisten großen Ballungsräume in Deutschland wachsen seit einigen Jahren in Bezug auf ihre Bevölkerungszahl während peripher/ländliche Regionen in einigen Teilen des Landes schrumpfen, vor allem in Ostdeutschland. Der demographische Wandel und die Abwanderung gehen einher mit einer rückläufigen ökonomischen Entwicklung und einem Rückbau von Infrastruktur wie Schulen in bestimmten Regionen.

Große Würfe und kühne Vorschläge um das Problem anzugehen sind notwendig. Jenseits von Sonntagsreden, in denen regelmäßig behauptet wird, Lösungen finden zu wollen, während die abgehängten Regionen weiter ausbluten, drängt aber die Zeit, endlich Maßnahmen zu ergreifen - am besten auf Basis von wissenschaftlichen Empfehlungen mit massiven finanziellen Mitteln.

Die Frage, wie Einwanderung in Deutschland momentan funktioniert und wie sie funktionieren sollte, ist wichtig und es sollte niemand davor zurückschrecken, Ideen und Konzepte für konkrete Instrumente in den Ring zu werfen. Und zwar nicht welche, die der möglichst effizienten Verwaltung dienen, sondern solche im Sinne der Gesellschaft und der Interessen der Bevölkerungsmehrheit, inklusive der Zugewanderten.

Ob oder in welchem Umfang es Sinn ergeben könnte, Geflüchtete in ländlichen Räumen anzusiedeln, wurde auf der gesellschaftlichen, politischen und der wissenschaftlichen Ebenen vor allem seit 2015 diskutiert. Besonders unter dem Schlagwort "Flüchtlinge aufs Land", so wie etwa hier oder hier.

Wissenschaftliche Institutionen wie das Thünen Institut2 untersuchen die Frage aus geographischer Perspektive heraus oder aber Stiftungen wie die Hans-Seidel-Stiftung (CSU-nah).

Zu nennen ist hier auch die Ökodorfbewegung (Global Ecovilage Network) - ein Netzwerk, deren Akteure die Rettung der Dörfer nicht nur als Selbstzweck sehen, sondern darüber hinaus auch ökologische und soziale Ziele für die Gesellschaft insgesamt verfolgt; um ländliche Regionen zukunftsfähig und ökologisch nachhaltig zu gestalten

Aber auch an der gesellschaftlichen Basis in den strukturschwachen Regionen selber ist viel Engagement von einzelnen Personen vorhanden, wie zum Beispiel vom Gemeindepolitiker und Sozialforscher Andreas Siegert in Sachsen-Anhalt.

Daneben sind es etwa Startups, "Sozialunternehmen" und jung-dynamische Digitalisten, die sich neue Arbeitsformen "im Grünen" erschließen. Natürlich geht das nur, wenn z.B. ein schneller Internetanschluss vorhanden ist.

Dadurch, dass aber nun eine Handvoll von Enthusiasten, seien es Ökobewegte, sogenannte "Sozialunternehmer" oder "Startups", maximal vielleicht ein Prozent der Bevölkerung aus den Metropolen aufs Land zieht, ändern sich die grundsätzlichen Probleme natürlich noch nicht. Die meisten dieser Menschen oder Initiativen bleiben ohnehin innerhalb eines pendelbaren Radius von vielleicht 100 Kilometern und wollen nicht verzichten auf die Stadt mit ihrer hohen Dichte an Kunst, Kultur, Veranstaltungen usw. Die wirklich prekären Räume liegen aber häufig weiter weg, als dass sie in realistischer Pendelnähe zur nächsten Großstadt wären. Wie viele z.B. Wittenberge im Niemandsland als Standort auswählen würden, sei mal dahingestellt.

In der oben erwähnten Befragung wurden eine ländlich/peripher lebende Bevölkerung danach gefragt, ob sie die in ländlichen und peripheren Regionen Perspektiven im Bereich der "Ortsungebundenen Dienstleistungen (Internet)" sehen würden und nur 10% stimmten hier zu. Bei den ausländischen Befragten waren es 10%. Diese Arbeitsperspektive sah also offenbar nur eine Minderheit beider Befragten-Gruppen für sich. Es kann aber auch sein, dass diese Konzepte unter den Befragten nur noch nicht bekannt genug sind und sie diese Möglichkeit daher als realistische Option noch nicht auf dem Radar haben.

Solche Bewegungen können nur ein kleiner Teil der Lösung sein und letztendlich wird man, sofern man die abgelegenen, strukturschwachen Regionen nicht aufgeben möchte, nicht um ein räumlich dezentral organisiertes Einwanderungssystem herumkommen. Denn ob nun ein Paar Leute hier weg- und dort hinziehen, ist solange ein Nullsummenspiel, wie die Geburtenzahl so ist, wie sie ist und jede Frau in Deutschland statistisch nur 1,6 Kinder bekommt (für eine zumindest stagnierende Bevölkerung wären 2,1 notwendig).

Auch im Lichte anderer gesellschaftlicher Probleme wie explodierender Mieten in vielen Städten, sollte man sich doch die Frage stellen, ob ein Konzept, das darauf abzielt, ländliche und abgelegene Regionen mit Einwanderern wieder stärker zu bevölkern nicht die tragfähigere Lösung ist. Und zwar nach einem festen Modus auf Basis genau berechneter Zuwanderungskontingente.

Leider sind die gesellschaftlichen Diskurse zu stark geprägt von dem vorübergehenden Ereignis des Zustroms von Geflüchteten - und werden weniger aus der Perspektive einer langfristig angelegten, stetigen und organisatorisch fundierten Zuwanderung gedacht, wie z.B. von der Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD-nah) vorgeschlagen.

Auch im internationalen, vor allem im europäischen Kontext ist die zu niedrige Geburtenrate ein drängendes Problem, weshalb auch hier Perspektiven der systematischen Einwanderung und Ansiedlung in besonders betroffenen Regionen diskutiert werden. Prominent war hier etwa das Beispiel der süditalienischen Kleinstadt Riace, deren Bürgermeister Domenico Lucano Geflüchtete in seine von Abwanderung und hohe Arbeitslosigkeit geplagte Stadt holte.

Ein Konzept das zunächst gut funktionierte, dem aber durch den neofaschistischen damaligen Innenminister Salvini mit der Verhaftung und Anklage von Lucano sowie der Zwangsumsiedlung der inzwischen integrierten Immigranten vorerst ein Ende gesetzt wurde.

Auch in Portugal oder Spanien wird an der Basis in strukturschwachen Regionen an neuen Lösungen unter Einbeziehung von Einwanderung gewerkelt. Wie etwa im Rahmen von Initiativen wie "Umarme die Erde" aus der Region nordöstlich von Segovia/Zentralspanien.

Einwanderung: Bottom-Up oder Top-Down?

In Deutschland gilt besonders Kanada als positives Beispiel für eine erfolgreiche Einwanderungspolitik und es wurde in den vergangenen Jahren immer wieder diskutiert, ob auch hierzulande ein sogenanntes Punktesystem nach Kanadischem Vorbild eingeführt werden sollte, das hilft die "richtigen" Immigranten auszuwählen, die kommen dürfen.

Ein solches System wird auch von Australien, Großbritannien oder Neuseeland eingesetzt. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass solche Systeme fast ausschließlich nach der Qualifikation von Menschen gehen und dadurch den Braindrain in den Herkunftsländern der Einwanderer verschärfen (das Ausbluten von Ländern durch die Auswanderung Hochqualifizierter und Wohlhabender). Dies sind also Einwanderungssysteme, die vornehmlich Wirtschaftswachstum im eigenen Land und eher keine humanitären Ziele verfolgen. Damit werden sie langfristig internationale Flüchtlingsbewegungen nur verstärken. Ein Punktesystem sollte also nicht unbedingt auf die Hochqualifizierten, sondern auf die hoch Motivierten abzielen.

Wenn man über Zuwanderung in Deutschland diskutiert, muss außerdem geklärt werden, wie eine Abwägung stattfinden kann aus Top-down- und Bottom-up-Ansätzen. Eine von staatlicher Seite aus durchorganisierte Einwanderungspolitik ist naturgemäß auch stark von oben nach unten gerichtet. Dies widerspricht aber ein Stück weit Ansprüchen an Föderalismus, Demokratie und Subsidiarität.

Das Problem ist, dass eine Laissez-Faire- oder eine wenig durchdachte Einwanderungspolitik zu vielen unerwünschten Effekten führen kann, wie einer Gettobildung, also einer ethnischen Segregation und einer mangelnden Durchmischung der Bevölkerung. Dies wiederum schafft in vielen Fällen soziale Probleme und behindert eine Integration (deren Sinnhaftigkeit in Deutschland relativ breiter Konsens sein dürfte).

Wenn man nun hergeht und fordert, Einwanderer systematisch in bestimmten Gebieten "anzusiedeln", dann mag das bei oberflächlicher Betrachtung an eine Politik der Zwangsumsiedlungen à la Josef Stalin erinnern - oder einer Politik entsprechend dem Orwell/Huxley-artigen Sozialkreditsystem in China. Oder aber an eine im Westen verbreitete elitär-nationalistische Einstellung, die den abstrakten Staat über die Interessen der Menschen hebt (frei nach dem J.F Kennedy-Motto: "Frage nicht, was dein Land für dich tun kann - frage, was du für dein Land tun kannst").

Wie Einwanderungspolitik in diesem Geiste nicht gemacht werden sollte, zeigt die politische Top-Down-Maßnahme der "Wohnsitzauflage" in Deutschland, die 2016 durch die Bundesregierung eingeführt wurde und die viele Bundesländer seither anwenden. Mit diesem Gesetz werden Geflüchtete gezwungen, sich an einem bestimmten Ort anzusiedeln. Damit wollte man etwa verhindern, dass alle Geflüchtete in einige wenige Großstädte ziehen und so etwa zu weiter steigenden Mietpreisen beitragen.

Der Gedanke war gut, die Geflüchteten dezentral zu verteilen. Aber der Grundfehler ist natürlich, wenn man die Menschen zwingt, anstatt attraktive Anreize zu schaffen. Grundlegendste Erkenntnisse der menschlichen Psychologie sind deutschen Beamten und einigen Bundespolitikern aber offenbar fremd, möchte man da polemisieren (genau so wie Hartz-IV-Sanktionen auch katastrophal sind und durch positive Anreize ersetzt werden müssten).

In einer guten Demokratie und freiheitlichen Gesellschaft sollte das Ziel von Staatlichkeit und damit auch von Einwanderungspolitik vornehmlich darin bestehen, den Interessen der Bevölkerung zu dienen - und niemals andersherum. Daher müssen Anreizsysteme eingeführt werden, die den Leuten nutzen und keine Zwangssysteme, die umgangen werden, sobald es möglich ist. Und die in der Zwischenzeit auf allen Seiten nur Frust und Ärger - und vielleicht sogar Hass auf die Institutionen - verursachen.

Wohin wollen Einwanderer?

Bekanntermaßen immigrieren die meisten Ausländer in einige große Ballungsgebiete und Großstädte in Deutschland, wo der Ausländeranteil folglich auch am höchsten ist.

Auch im Ergebnis der erwähnten Befragung kristallisierten sich bei der Frage nach den präferierten Wohnorten in Deutschland als Hotspots vor allem Großstädte und Ballungsräume heraus, zu zuallererst Hamburg, das Ruhrgebiet, München sowie Berlin - aber auch weniger städtische, jedoch strukturstarke Gegenden wie in Bayern oder Baden-Württemberg. Die strukturschwächeren Regionen fielen deutlich ab.

Das Ergebnis auf die Frage aber "Wenn ich mich an einem Ort ansiedele, sollten möglichst viele Menschen meiner Kultur, Religion, Nationalität oder Herkunft schon vor Ort sein" fiel in der Befragung überraschend aus: Dies sei "sehr wichtig" gaben nur 3% der Befragten an und "wichtig" 14%. Die große Mehrheit der befragten Ausländer war der Meinung, dass die Konzentration von Menschen der eigenen Kultur/Religion/Nationalität/Herkunft keine wichtige Rolle bei der Wahl des Wohnorts spiele ("weniger wichtig", "unwichtig" und "neutral" zusammen 83%).

Das Ergebnis ist überraschend, zumal in der migrationswissenschaftlichen Literatur meist davon ausgegangen wird, dass Einwanderer in verschiedenen Ländern stets Stadtteile oder Orte als präferierte Wohnorte auswählen, in denen bereits Menschen der eigenen Herkunft ansässig sind (Schlagworte sind hier Migrationsnetzwerke, Sozialkapital usw.).

Um nun eine Lösung zu finden, wie sich Einwanderer besser in der Fläche des Raumes verteilen, um damit demographische Probleme anzugehen, soll nun diskutiert werden, wie Anreizsysteme eingeführt werden könnten, die auf Freiwilligkeit beruhen. Als Grundlage für solche Anreizsysteme gilt es aber zunächst herauszufinden, was Menschen, die nach Deutschland auswandern, überhaupt für Wünsche und Vorstellungen haben; welche Wohn- und Lebensbedürfnisse sie haben.

Hintergrund dieser Frage im Fragebogen war zu überprüfen, ob potentiell eine Bereitschaft besteht, sich in geographischen Räumen anzusiedeln, die ethnisch stark von der eigenen Herkunft abweichen oder sogar "rein deutsch" geprägt sind.

In der Befragung haben sich drei zentrale thematische Blöcke von Beweggründen herauskristallisiert, die als besonders wichtig angesehen werden, wenn es um die Wahl des Wohnorts geht:

1. Nähe zu Arbeitsplätzen und Urbanität

2. Nähe zur Schönheit der Natur sowie bestimmten präferierten Landschaftstypen und

3. die Nähe zu bestimmten Menschen des persönlichen Umfelds.

Für einige war darüber hinaus auch die Lage innerhalb des Landes und die Erreichbarkeit von Nachbarländern wichtig. Im Großen und Ganzen bestätigte sich das auch durch den Einsatz einer Karte eines fiktiven Landes, auf der die Einwanderer auswählen sollten, wo (und weshalb) sie am liebsten leben würden, wenn dies ein reales Einwanderungsland wäre:

Ergänzend wurde auch mit einer Karte ganz konkret nach präferierte Regionen und Entscheidungskriterien im real existierenden Einwanderungsland Deutschland gefragt. Hier fiel das Ergebnis ähnlich aus.

Eine zweite Möglichkeit zu überprüfen, welche Regionen oder Orte Einwanderer als attraktive potentielle Wohnorte ansehen, ist das Zeigen von Fotos, die aber mit keinen weiteren Erklärungen zur geographischen Lage oder dem Namen des gezeigten Ortes versehen sind. Konkret sah das Ergebnis von solchen Fragen im Fragebogen dann so aus (hier beispielhaft für zwei von 14 Orten im Fragebogen):

Wenn man die Einwanderer nun nach mehreren solchen Ortsbildern befragt, kann man ganz grob herausfinden, was sie für individuelle Präferenzen haben, ob sie also eher Urbanität und Städtischkeit bevorzugen, oder eher Ländlichkeit und Naturnähe.

Ob sie als Stadtbild eher eine moderne oder traditionelle Anmutung bevorzugen; sie z.B. eher Altbau oder eher eine rationelle Bauweise als lebenswert betrachten. Über solche Kategorien hinaus kann man natürlich aber ganz banal nach der Nähe zu Landschaftstypen fragen: Ob also eher Flach- oder Bergland bevorzugt wird, das Leben an Gewässern, am Meer usw.

In einem nächsten Schritt können dann verschiedene Kategorien auf alle diese Fotos unterschiedlicher Wohnumgebungen und Siedlungsdarstellungen angewendet werden, mit dem Ziel, Wohnorts- und Siedlungstypen kategorisieren zu können und damit eine individuelle Zuordnung von Einwanderern zu den jeweiligen Orten zu ermöglichen. Wie eine solche räumliche Kategorisierung aussehen könnte, ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

Einwanderung auf Basis von Findungsdatenbanken und Heuristiken

Diese Kategorien sollen im weiteren Verlauf der Dissertation des Autors durch statistische und geodatenbasierte Methoden auf alle Landkreise und Gemeinden in Deutschland übertragen werden, um zu untersuchen, wie eine individuelle räumliche Zuordnung dann praktisch möglich wäre.

Das bedeutet, dass man ein Merkmalprofil von allen Gemeinden auf Grundlage einer Geodatenanalyse und vorhandenen Statistiken von staatlichen Stellen erstellen kann. Und ein individuelles Profil, das auf dem Ergebnis eines Fragebogens beruht, kann nun mit einer solchen Datenbank abgeglichen werden, um die größtmögliche Ähnlichkeit, also eine passende Gemeinde zu finden.

Es wäre hier natürlich essentiell, dass der Datenschutz und die Persönlichkeitsrechte strikt eingehalten werden, wenn es um die Abfrage individueller Präferenzen geht. Das muss die Grundprämisse sein, um überhaupt weiter über dieses Thema nachzudenken.

Hier nun ein Diagramm zur Veranschaulichung, wie so etwas prinzipiell funktionieren könnte:

Links angefangen würde hier unter [1] ein allgemeiner Einwanderer-Fragebogen stehen, in dem anonymisiert Rahmendaten abgefragt werden - wie Qualifikation, Werte, Fertigkeiten usw. Nach der Auswahl eines Kontingents von Einwanderern, möglichst breit gestreuter Herkunft [2] würden dann die Immigranten die kommen, einen Fragebogen zu ihren geographischen Präferenzen ausfüllen [3].

Im Hintergrund für eine solchen Datenbank für Anreizsysteme sollten neben den beschriebenen geographischen Indikatoren (z.B. Nähe zum Meer, Flachland) auch grundlegende statistische Daten für die Zielregionen in Deutschland zugrunde gelegt werden, wie demographische Entwicklung, Wohnungsbestände, Leerstand usw..

Nach Auswahl der individuell als interessant angesehenen Anreizsysteme für die Wahl bestimmter Wohnstandorte [4] (zunehmend attraktiver werdend, je peripherer ein potentieller Wohnstandort ist), würde dann eine Empfehlung für mehrere Orte ausgegeben werden - mit Beschreibung der konkreten Vorteile für die Wahl dieser einzelnen Wohnstandorte [5]. Eine Empfehlung, die aber nicht zwingend angenommen werden muss.

Akzeptanz von Zuwanderung in ländlich/peripheren Regionen

Vorstellbar wäre, dass nur einzelne Einwanderungs-Regionen ausgemacht werden, für welche die einen oder anderen Anreizsysteme gelten, um hier gezielt Zuwanderung zu fördern. Wichtig wäre hierbei, dass die Menschen in solchen Regionen etwa im Rahmen von Volksabstimmungen mehrheitlich ihr Okay geben, damit die Region, die Gemeinde oder der Ort bei solchen Förderprogrammen aktiv teilnehmen kann; dann wäre die Akzeptanz sicherlich höher, als wenn derlei Maßnahmen von oben verordnet würden.

Vorstellbar wäre auch, dass man etwa zunächst fünf bis fünfzig Klein- und Mittelstädte oder größere Dörfer auswählt (eine Zustimmung vorausgesetzt), die bei einem solchen Programm teilnehmen und im Rahmen dessen realistische Kontingente von Einwanderern definiert werden - und dann deren Ansiedlung gefördert wird. Bei den Betroffenen in den einzelnen Regionen muss eine hohe Zustimmung vorhanden sein und eine Kommunikation stattfinden, wenn große Pläne von Zuwanderung umgesetzt werden sollen.

Um Akzeptanzfragen schon mal grob zu untersuchen, wurde im genannten Fragebogen gefragt, ob sich die ländlich/peripher lebende Bevölkerung vorstellen könnte, dass solche Anreizsysteme implementiert werden:

Dorf A und Kleinstadt B haben durch Abwanderung in den letzten 30 Jahren viele Einwohner verloren. Die Bevölkerungszahl von Dorf A ist von 600 auf 380 gesunken und von Kleinstadt B von 5000 auf 2900. Es gibt kaum Arbeit und in Dorf A nicht einmal mehr Läden, geschweige denn eine Schule oder einen Kindergarten. Um das Problem zu lösen, setzt die Regierung ein Programm auf, um das Sterben von Dörfern und Kleinstädten zu verhindern: Im Rahmen dieses Programms werden Einwanderer aus dem Ausland gezielt an diesen Orten angesiedelt. Und zwar nicht nur aus einem Land, sondern bunt gemischt, aus mehreren Herkunftsländern, damit keine Ghettos entstehen. Wie finden Sie das? Warum?

Das Ergebnis waren Text-Kommentare, die ausgewertet und in Gruppen zwischen zustimmenden, ablehnenden und neutral eingestellten Befragten unterteilt wurden. Das Ergebnis in Gruppen ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

Eine Mehrheit von 61% stand hier also einer größeren Minderheit von 32% gegenüber. Hervorzuheben bei den Ergebnissen und den Kommentaren aus dieser Befragung ist vor allem, dass es vielen der deutschen Befragten wichtig war zu betonen, dass zum einen eine beiderseitige Integrationsleistung erforderlich sei, wenn mehr Einwanderer in ihre Gegenden ziehen würden und die Forderungen nach restriktiven Integrationsregeln und einer strikten Assimilierung deutlich weniger häufig genannt wurden.

Wichtig war es für viele der Befragten aber zu betonen, dass eine dezentrale oder durchmischte Verteilung von Einwanderern im Land wichtig sei, vor allem um Gettobildungen zu verhindern. Es bestehen also zumindest bei diesen Befragten eher weniger Berührungsängste in Bezug auf eine stärker multikulturell geprägten Gesellschaft.3

Die Zustimmungswerte waren in der Befragung bei Menschen aus demographisch stark wachsenden ländlichen Regionen interessanterweise geringer als in stark geschrumpften Regionen (Zeitraum: 1991-2016).

Dieses Ergebnis ist eine gute Nachricht z.B. für Klein- und Mittelstädte in strukturschwachen Regionen, die zwar über Leerstand und einiges an Potentialen in ihrer Infrastruktur verfügen, jedoch starke Bevölkerungsverluste verzeichnen. Sie könnten die Zentren werden im Rahmen eines groß angelegten staatlichen Förderprogramms für einige multiethnische Wachstumspole.

Die Akzeptanz entsprechend von Berufsgruppen wurde auch gemessen und dabei war klar erkennbar, dass etwa die Zustimmung unter Studierenden mit 79% besonders hoch, gefolgt von Angestellten des Bildungswesens war (70%) sowie Angehörigen der zusammengefassten Bereiche der "Verwaltung/Planung oder öffentlicher Dienst / Beamter/Beamtin" (70%) - und etwas niedriger im Bereich "Landwirtschaft/Gartenbau/Forstwirtschaft".

Deutlich niedriger war der Anteil der Zustimmung unter Selbstständigen (55%) und Angestellten (54%) - jeweils verschiedener Branchen. Hervorzuheben wäre noch der besonders niedrige Wert von 44% unter Rentnern/Pensionären (wobei die Fallzahl von 22 jedoch hier zu niedrig war, um eine verlässliche Aussage treffen zu können).

Werte und Meinungen

Wichtig für die Akzeptanz von Einwanderung in Deutschland ist die Analyse dessen, was die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Werten und Auffassungen zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen angeht. Wenn man etwa ein Punktesystem für die Bundesrepublik als Einwanderungsland schaffen möchte, dann stellt sich die Frage, ob die Punkte ausschließlich nach Qualifikation (in der neoliberalen Terminologie "Humankapital"4) zu vergeben sind, oder auch nach "weichen Faktoren".

Eine an den Interessen der Menschen orientierte Einwanderungspolitik sollte auch andere Aspekte berücksichtigen wie Motivation, Mentalität oder wie kurz- oder langfristig Immigranten nach Deutschland kommen möchten. Natürlich dürften solche Fragen nur absolut anonymisiert gestellt werden, um Persönlichkeitsrechte zu wahren.

Nun ist es nicht leicht, Mentalitäten quantifizierbar zu machen - und es ist auch nicht für einen kleinteiligen "Gesinnungstest" sinnvoll, denn eine Gesellschaft muss sich aus unterschiedlichen Menschen zusammensetzen. Aber als Gedankenspiel könnte man mit diesen Fragen experimentieren und sich dabei etwa an Geert Hofstede orientieren5, der nationale Mentalitätsunterschiede von Mitarbeitern des IBM-Konzerns in den 1970er-Jahren weltweit untersucht hat. Er definierte die folgenden Kategorien, um einen solchen Vergleich operationalisieren zu können:

  • Machtdistanz: Herangehensweise an Ungleichheit und Grad der Sozialhierarchien einer Gesellschaft
  • Unsicherheitsvermeidung: Wie belastend die Menschen Unsicherheiten in der Zukunft empfinden und ihr Verhalten entsprechend anpassen
  • Individualismus/Kollektivismus: Orientierung eher am Individuum oder an der Gemeinschaft
  • Maskulinität/Femininität: Art und Weise, wie Geschlechterzuschreibungen ausgeprägt sind und wie gleichberechtigt eine Gesellschaft hierin ist
  • Langzeit-/Kurzfristorientierung: Schwerpunktsetzung der Menschen eher auf Kurz- oder Langfristigkeit, auch in Bezug auf Zukunfts- oder Gegenwarts- und Vergangenheitsorientierung
  • Hedonismus/Puritanismus: Steht eher der freilassende Genuß im Vordergrund oder die Kontrolle und gesellschaftliche Normen

Diese Kategorien sind quasi generische sozio-psychologische Merkmale, die zu untersuchen es sich lohnt, wenn es darum geht, ein harmonisches Zusammenleben von bereits vor Ort lebender Bevölkerung und Zuwanderern gestalten zu können. Ergänzt werden könnten diese Kategorien in Bezug auf Einwanderung sinnvollerweise durch weitere Kategorien wie Materialismus, Fortschrittsorientierung, Altruismus, Bildungsorientierung und Toleranz/Chauvinismus/Pluralismus.

In der Befragung zeigte sich, dass Werte und Meinungen in Bezug auf Säkularität, Familie, Gleichberechtigung usw. zwischen eingewanderten Ausländern und deutschen Befragten im Großen und Ganzen sehr ähnlich waren. Nur bei den Punkten der Fortschrittsorientierung und der Haltung zu Hierarchien (Machtdistanz) zeigten sich größere Unterschiede zwischen beiden Gruppen, wobei die befragten Ausländer deutlich weniger skeptisch gegenüber den Hervorbringungen von Wissenschaft und Technik waren.

Bei der Frage nach der Haltung zu Hierarchien und hierarchischen Systemen zeigte sich, dass es maßgeblich darauf ankommt, aus welchen Ländern die Einwanderer kommen und hier keine einheitlichen Ergebnisse zu erwarten sind. Solche internationalen Mentalitätsunterschiede können im Übrigen sehr unterhaltsam auf dieser Seite verglichen werden.

Chauvinismus und Materialismus

Unter denjenigen Befragten, die angaben, dass viel Geld zu verdienen für sie wichtig sei, war der Anteil derjenigen geringer, die sich positiv gegenüber den vorgeschlagenen Anreizsystemen äußerte. Auch war unter den "Geldorientierten" der Anteil geringer, der sagte, es sei ihnen wichtig, die "Welt zu verändern/verbessern".

Dieses Ergebnis zeigt, dass es zumindest eine gewisse Tendenz zwischen materialistischen Haltungen gibt, die altruistischen entgegenstehen. Ebenso besteht ein leichter bis mittlerer Zusammenhang zwischen der Frage nach dem Geldverdienen und der Frage, ob sich die "Wohnumgebung aus Menschen unterschiedlicher Kulturen und/oder Religionen zusammensetzen" sollte.

Eine materialistische Haltung korreliert hier offenbar auch mit chauvinistischen und antipluralistischen Sichtweisen. Andersherum war die Gruppe derer, die es wichtig fanden, die "Welt zu verändern/verbessern", zu einem größeren Anteil damit einverstanden war, dass die Ansiedlung von Ausländern in ihre Wohnumgebung hinein stattfindet.

Warum können solche Mentalitätstests wichtig sein? Eine materialistische Motivation und an Geld orientierte Lebensziele gehen in vielen Fällen einher mit einem hohen Ressourcenverbrauch, Bestrebungen, Statussymbole zu besitzen usw. Die knappen Ressourcen insbesondere in ländlich/peripheren Räumen könnte dem aber entgegenstehen.

Infolge etwa eines deutlich niedrigeren Lohnniveaus in solchen Regionen. Folglich wird auch die Lebenszufriedenheit von Menschen, die bei dieser Frage "wichtig" oder gar "sehr wichtig" angeben, in solchen Regionen geringer sein. Dies wiederum steht einer langfristig angelegten Ansiedlungsförderung entgegen.

Eine Schlussfolgerung daraus könnte sein, dass Anreizsysteme somit stärker auf diejenigen Menschen abzielen sollten, die weniger Wert auf Geld legen, denn es ist davon auszugehen, dass sie entsprechend weniger darauf schielen dürften, etwa nach Auslaufen von Förderzeiträumen, in einen Ballungsraum umzuziehen.

Anreizsysteme für Dezentralität von Einwanderung

Die folgende Tabelle zeigt, wie hoch in der Befragung die Akzeptanz für unterschiedliche Anreizsysteme für Einwanderer war, in ländlich/periphere Regionen zu ziehen.

Zum einen war das die Frage, ob man bereit wäre, gemeinsam mit Deutschen und Ausländern leer stehende Häuser oder Wohnungen zu sanieren und diese dann selbst zu beziehen, wenn der Staat für die Kosten aufkäme. Gegen ein vergünstigtes oder kostenloses Wohnrecht in diesen Gebäuden.

Das zweite vorgeschlagene Anreizsystem bezog sich auf simple finanzielle Anreize, etwa eine reduzierte Besteuerung für Menschen, die sich bereit erklären, ihren Wohnort in bestimmten Regionen zu wählen. Die ausländischen Befragten wurden zudem noch gefragt, ob als Anreiz ein Familiennachzug (nur interessant für einen Teil der Geflüchteten) bei einer solchen Wohnortswahl oder eine Arbeitsplatzgarantie attraktive Anreizsysteme wären. Die Ergebnisse sind in dieser Tabelle zusammengefasst:

Vorschlag für Anreizsystem Akzeptanz ländlich/peripher Lebende* Akzeptanz Einwanderer
Leerstand und Sanierung 76% 52%
Steuerliche / finanzielle Anreize 61% 54%
Familiennachzug - 52%
Arbeitsplatzgarantie - 71%
*Nennungen von "interessant" und "sehr interessant" zusammen genommen. Ohne die Nennung von "Neutral", "weniger interessant" und "uninteressant".

Es zeigt sich bei den Ergebnissen aus beiden Befragungen insgesamt eine größere Offenheit als Ablehnung gegenüber allen vorgeschlagenen Anreizmöglichkeiten. Auch ist festzustellen, dass die Zustimmungswerte unter den ländlich/peripher lebenden Befragten für konkrete Anreizmöglichkeiten insgesamt höher ist, als unter den befragten Ausländern in Deutschland. Aber auch bei den befragten Einwanderern fanden 87% mindestens eines der vorgeschlagenen Anreizsysteme interessant.

Insgesamt ist offenbar eine große Bereitschaft vorhanden, innovative, neue Möglichkeiten der gezielten Ansiedlungsförderung in den genannten Räumen auszuprobieren und anzugehen. Auch die in den Fragen enthaltene Vorgabe, dass eingewanderte Ausländer gemeinsam mit der bereits hier lebenden, deutschen Bevölkerung Förderungen erhalten sollen, wurde in den Antworten des an die ländlich/peripher lebenden Personen gerichtete Fragebogens kaum widersprochen.

Bei der etwas differenzierteren Betrachtung wird deutlich, dass unterschiedliche vorgeschlagene Anreizsysteme aus verschiedenen Gründen nur bei einem Teil der Befragten positiv angesehen wurden. Z.B. ein Familiennachzug ist naturgemäß nicht für alle Personen der Zielgruppe eingewanderter Ausländer relevant, zumal einige bereits mit ihrer Familie eingereist sind oder sie keine Familie haben.

In den Antworten der Fragebögen wurde an verschiedenen Stellen zudem hervorgehoben, dass die Infrastruktur und die allgemeinen Bedingungen vor Ort mindestens ebenso wichtig seien, wie eine Förderung allein - vor allem wenn sie "nur" finanzieller Natur sei.

Wie geht es nun weiter?

Weitere Themen, die nun näher untersucht werden müssen, sind etwa die Frage, wie man eine große Anzahl von Immigranten langfristig in die Arbeitsmärkte und die gesellschaftlichen Zusammenhänge im ländlichen Raum integrieren könnte. Bzw. wie überhaupt neue Arbeitsplätze entstehen können. Weiter zu prüfen ist, wie denn in den Zielregionen durch Zuzug von außen eine gesellschaftliche und ökonomischen Dynamik entstehen kann, so dass solche Konzepte in der Realität langfristig tragfähig umgesetzt werden können.

Zu berücksichtigen ist hierbei auch etwa der Umstand, dass bei der Diskussion über das Thema bisher vor allem die ländlichen Räume im Vordergrund standen und weniger die strukturell benachteiligten Regionen, wie altindustrielle Klein- und Mittelstädte in peripheren Lagen. Obwohl die Potentiale hier sicherlich höher sind, als in agrarisch geprägten, ländlichen Räumen.

Auffällig an der Auswertung der Fragebögen war, dass entgegen der Annahme des Autors, in ländlichen und abgelegenen Regionen handele es sich um Räume mit vergleichsweise hoher xenophober und oder ausländerfeindlicher Tendenz, ablehnende Haltungen für eine Ansiedlungsförderung für eingewanderte Ausländer, zumindest unter den Befragten, klar in der Minderheit waren und sich auch in den Kommentaren so gut wie keine rechtsextremen Aussagen fanden.

Weitere Untersuchungsschritte werden sein, die Akzeptanz unter die Lupe zu nehmen, etwa die Frage, wie nicht nur die zugezogenen Einwanderer, sondern ebenfalls die bereits vor Ort lebenden Einwohner von Ansiedlungs-Förderprogrammen profitieren können, so dass keine Ungerechtigkeiten und damit vermeidbare Konfliktpotentiale entstehen. Dreh- und Angelpunkte werden hier sicherlich zum einen die Einbeziehung der Bevölkerung vor Ort - und zum anderen eine ausreichende Bereitstellung von Mitteln im Rahmen eines intelligenten Programms sein, das mit einem langen Atem über einen Zeitraum von mehr als einen Vierjahres-Zyklus verfolgt wird.

Im Rahmen der Dissertation gilt es weiter zu untersuchen und zu quantifizieren, wie hoch der volkswirtschaftliche "Gewinn" durch eine durchdachte dezentrale Einwanderungspolitik für einige Modellregionen oder insgesamt wäre. Konkreter soll so für einige Gemeinden oder Städte geschaut werden, welche Effekte eine Ansiedlung von sagen wir einem Kontingent von Einwanderern hätte, der einen relevanten Anteil der Bevölkerung ausmachen würde (z.B. 10% auf einen Schlag). Und welche Infrastruktur in welchem Umfang in dem Zuge ausgebaut oder neu aufgebaut werden müsste.

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