Forencheck: Fischsterben in der Oder, Wettermanipulation und langfristige Klimaprojektionen für Deutschland
Seite 3: Langfristig unklare Klimaprojektionen für Deutschland?
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Der Beitrag: "Viel zu wenig: 104 Liter Regen pro Quadratmeter" von Nick Reimer wird von einem User mit Zweifeln an der Aussagekraft von Klimamodellen beantwortet. Im Kommentar heißt es unter anderem:
Im Regionalen Klimaatlas für Deutschland findet man "Nach dem aktuellen Stand der Forschung ist die Änderung des Niederschlags bis Ende des 21. Jahrhunderts (2071 – 2100) im Frühling im Vergleich zu heute (1961 – 1990) unklar. Innerhalb dieser Spannbreite sind alle Änderungen aus heutiger Sicht plausibel". Einige Modelle zeigen eine Zu-, andere eine Abnahme. Die Spannbreite dieser Änderung kann zwischen -14 Prozent und +39 Prozent liegen.
"Dürre" könnte konsistent, könnte aber auch dazu im Widerspruch stehen. Für die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft braucht es aber keine verschärfte Klimaschutzpolitik, sondern Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel – denn die bereits eingetretenen Folgen des Klimawandels werden nicht mehr verschwinden.
Werfen wir einen Blick in den hier angeführten Klimaatlas, der übrigens von den regionalen Klimabüros der Helmholtz-Gemeinschaft herausgegeben wird. Das herausgegriffene Zitat bezieht sich auf die Prognosen zum Niederschlag in den Jahren 2071 bis 2100, und zwar im Frühjahr, hier wurde aber nur ein einzelnes Klimaszenario herausgegriffen.
Im Klimaatlas können verschiedenste Klimaszenarien und deren Auswirkung auf Parameter wie Temperatur, Niederschlag, Wind und Vegetation eingestellt werden, deswegen ist das angeführte Zitat wenig aussagekräftig. Und um zu beurteilen, ob es zu einer sommerlichen Dürre kommt, dafür reicht der Parameter Niederschlag nicht aus. Zunächst müsste die Entwicklung der Niederschläge über das ganze Jahr betrachtet werden.
Wichtig wäre die Entwicklung der Temperaturen und die Zunahme von Hitzeperioden, in denen es zu stärkerer Verdunstung kommen würde, oder die Anzahl und Länge von Trockenperioden. All dies lässt sich übrigens im Regionalen Klimaatlas abfragen.
Geht der Klimawandel ungebremst weiter, wird mit einer starken Risikozunahme in Bezug auf Trockenheit und deren Folgen gerechnet. Eine globale Erwärmung um weitere drei Grad Celsius würde zum Beispiel für Teile Südwestdeutschlands gegenüber dem Zeitraum 1971 bis 2000 eine Verdoppelung der Zeiten unter Dürre bedeuten.
Helmholtz Klima Initiative
Die Schwierigkeit der Prognosen liegt auch darin begründet, dass in Zukunft immer mehr mit langanhaltenden Wetterlagen und Extremwetterereignissen zu rechnen ist, wie eine Analyse des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt.
Langanhaltende Wetterlagen auf der Nordhalbkugel im Sommer begünstigen lange Hitzewellen und Trockenperioden, es kann aber auch zu längerem und intensiverem Regen und damit zu Überschwemmungen kommen.