Fukushima: Atommüllproblem eskaliert, Robotererkundung wieder gescheitert

Seite 2: Das Innere der Reaktoren mit Kernschmelze ist weiter ein Schwarzes Loch

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Derweil ist das Innere der von Kernschmelze betroffenen Sicherheitsbehälter in den drei Reaktoren noch immer ein Schwarzes Loch (Pannenserie in Fukushima: Erkundungsroboter in Reaktor 2 blieb stecken). Gerade erst wieder ist eine Untersuchung von Reaktor 1 mit dem Roboter PMORPH von Hitachi weitgehend ergebnislos eingestellt worden, wie Tepco am Montag mitteilte, aber von einer erfolgreichen Erkundung sprach.

Roboter PMORPH im Sicherheitsbehälter von Reaktor 1. Bild: Tepco

Der Roboter, der zwischen dem 18. und 22. März das Innere erkunden sollte, hat zwar wieder erhöhte Strahlung gemessen, wo aber die geschmolzenen Brennstäbe sich befinden, konnte auch hier nicht herausgefunden werden. Proben aus dem am Boden stehenden Wasser konnten wegen des darin treibenden Mülls nicht entnommen werden.

Gemessen wurden Strahlungswerte zwischen 1,5 bis 11 Sievert pro Stunde. Damit wäre die Strahlung bedeutend weniger als in Reaktor 2, wo bis zu 650 Sievert pro Stunde gemessen wurde (Noch höhere Strahlung von 650 Sievert in Reaktor 2, "Radioaktive Strahlung in Fukushima-Reaktor könnte einen Menschen in einer Minute töten").

Auf diesem Gehgitter für Arbeiter soll der Roboter das Innere erkunden, wird aber von Müll versperrt. Bild: Tepco

Der Roboter konnte allerdings nur in der Nähe der Öffnung, die in den Behälter geschlagen wurde, die Lage erkunden. Auf dem Boden wurden mit den Kamerabildern "sandähnliche" Ablagerungen beobachtet. Der Roboter konnte allerdings nur die Strahlung in einer Höhe von 90 cm über dem Boden des Behälters messen. Bei Tepco geht man davon aus, dass sich das geschmolzene Material unter dem Kühlwasser am Boden des Druckkessels befindet, aber teilweise auch in den Sicherheitsbehälter durchgedrungen ist.