Getreidedeal mit Ukraine beendet: Säbelrasseln im Schwarzen Meer, Skandal-Zahlen von Oxfam
Seite 2: Selenskyj ruft Nato-Ukraine-Rat, Stoltenberg nimmt keine Stellung
- Getreidedeal mit Ukraine beendet: Säbelrasseln im Schwarzen Meer, Skandal-Zahlen von Oxfam
- Selenskyj ruft Nato-Ukraine-Rat, Stoltenberg nimmt keine Stellung
- Oxfam: Getreidedeal "keine Lösung für den weltweiten Hunger"
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Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland nach einem Telefonat mit Selenskyj bezichtigt, "Lebensmittel als Waffe einzusetzen". Zuvor hatte der ukrainische Präsident am Freitag in einer seiner regelmäßigen Videoansprachen gefordert, dass die Sicherheitslage im Schwarzen Meer auf die Agenda des neu gegründeten Nato-Ukraine-Rates gesetzt wird.
Die Verbündeten würden der Ukraine so lange wie nötig zur Seite stehen, sagte Stoltenberg daraufhin. Das von Russland angegriffene Land sei der Nato nach dem jüngsten Gipfel des Bündnisses näher als je zuvor. Zu der Forderung, die Nato solle die Lage konkret beraten, äußerte sich Stoltenberg jedoch nicht.
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Kritik an dem Getreideabkommen kam von der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam. Im Verlauf des vor einem Jahr in Kraft getretenen Abkommens seien 80 Prozent der Exporte, die über das Schwarze Meer exportiert worden sind, von den wohlhabendsten Ländern abgenommen worden, erklärte die italienische Sektion der international tätigen Organisation.
Die ärmsten Länder wie Somalia und Südsudan, die am Rande einer Hungersnot stehen, hätten indes nur drei Prozent des Getreides erhalten, das insgesamt – also nicht nur von ukrainischen Erzeugern – über das Schwarze Meer transportiert worden seien.
Die Oxfam-Erklärung verweist darauf, dass es "nur durch die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion und die Unterstützung von Kleinerzeugern" möglich sein werde, die derzeitige Nahrungsmittelkrise zu bewältigen und Millionen von Menschenleben zu retten.
Der Schwarzmeer-Getreide-Deal jedenfalls habe sich "als völlig unzureichend erwiesen, um den zunehmenden Hunger in der Welt zu bekämpfen". Die Unterernährung sei durch den exponentiellen Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise noch verschärft worden.
Dies gehe aus einer neuen Untersuchung von Oxfam hervor, die sich auf UN-Daten stütze. "Das Getreideabkommen mit der Ukraine hat den Anstieg des Hungers nicht gestoppt", so Oxfam Italia.
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