Gotteskrieger aus Deutschland

Die Zerschlagung der Deutschen Taliban Mudschahidin (DTM)

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Im Netzwerk von al-Qaida fällt eine Organisation auf, weil sie sich vor allem aus "Deutschen" rekrutierte: Die Deutsche Taliban Mudschahidin (DTM) war die erste deutsche Auslandsguerilla. In den letzten Wochen und Monaten löste sich die Gruppierung quasi von selbst auf, ohne dass die Öffentlichkeit hierzulande davon in nennenswertem Umfang Kenntnis genommen hätte.

Aus dem DTM-Video "Der Ruf der Wahrheit"

Bereits in den neunziger Jahren schlossen sich "Personen mit Deutschlandbezug" den Mudschahidin in Afghanistan bzw. Waziristan an. Dabei handelte es sich um folgende Personenkreise:

  • gebürtige Deutsche, die zum Islam konvertiert waren,
  • Immigranten aus dem islamischen Raum, die die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen hatten,
  • oder um in der BRD geborene und aufgewachsene Türken, Araber, Somalier, etc.

Über die Gesamtzahl dieser Jihadisten aus Deutschland gibt es höchst unterschiedliche Schätzungen, zumal die militanten Gruppierungen vor Ort die Anzahl ihrer Kämpfer bewusst geheim hielten, auch um eine nicht vorhandene Stärke vorzugaukeln:

Der Deutsch-Syrer Rami Makanesi berichtet, er habe nach seiner Ankunft in Waziristan die C.-Brüder (gemeint sich die Brüder Munir und Yassin Chouka aus Bonn, die sich der IBU angeschlossen hatten, G. P.) gefragt, wo denn die anderen deutschen Mudschaheddin seien, die er in den Propagandavideos gesehen habe. Es gebe keine anderen Deutschen, so die Antwort der Brüder C.."

Am 15. Februar 2011 erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Dr. Ole Schröder, auf dem 14. Europäischen Polizeikongress in Berlin, dass 220 Personen mit Deutschlandbezug eine Mudschahed-Ausbildung in einem Terrorcamp absolviert hatten, von denen 110 in die Bundesrepublik zurückgekehrt waren. Immerhin 70 Terrorverdächtige besäßen Fronterfahrung.

Demgegenüber nannte der damalige BKA-Kriminaldirektor Klaus Wittling im Juni 2011 folgende Zahlen:

Den Bundessicherheitsbehörden liegen derzeit Informationen zu insgesamt rund 250 Personen mit Deutschlandbezug vor, die eine paramilitärische Ausbildung in einem islamistisch-terroristischen Ausbildungslager erhalten haben sollen bzw. eine solche beabsichtigen. Von 70 Personen wissen wir, dass sie sich in einem solchen Lager aufgehalten haben. Wir wissen von etwa 45 Personen, die sich mutmaßlich seit Beginn des Jahres 2001 an Kampfhandlungen in Krisenregionen beteiligt haben. Auch aktuell befinden sich deutsche Staatsangehörige (mit Migrationshintergrund und Konvertiten) in Regionen wie z. B. dem afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet, in denen heute Ausbildungslager islamistisch-terroristischer Organisationen vermutet werden.

Nicht alle Terrorismusschüler, die nach Waziristan kamen, hatten konkretere Vorstellungen davon, wohin und zu wem sie wollten. Am Ende landeten alle – manchmal nur zufällig - bei irgendeiner Gruppierung, zu der man dann gehörte. Nur ein Teil der Gotteskrieger-Rekruten kam bei al-Qaida und ihrem Bereich für "externe Operationen" unter, andere schlossen sich der Islamischen Bewegung Usbekistans (IBU) oder deren Abspaltung, der Islamischen Jihad Union (IJU), an. Im Prinzip war es möglich, die Organisation im Laufe seines Aufenthaltes zu wechseln, wenn die Gruppenführer damit einverstanden waren und entsprechende intra-organisatorische Arrangements zustande kamen, bei der beide Seiten ihr Gesicht wahren konnten.

Diese organisatorische Beliebigkeit hatte zur Folge, dass nicht immer klar wurde, zu welcher Organisation eine bestimmte Person zugerechnet werden musste. Dies galt insbesondere für obskure Figuren wie z. B. Mohammed A. aus Berlin, bei denen nicht klar war, ob es sich um einen V-Mann handelte oder nicht.

Zu den Gruppierungen in Waziristan gehörten auch Mitglieder, die niemals vor Ort waren, sondern immer nur von der BRD aus agierten. Diese betätigten sich als Geld- oder Materialbeschaffer. In mehreren Fällen musste der ein oder andere schon bei der Anreise auf halbem Wege umkehren.

Außerdem gehörten "Personen mit Deutschlandbezug" schon zur IJU, noch bevor diese Gruppierung ihre Rekruten aus Deutschland in der separaten Unterorganisation "Deutsche Taliban Mudschahidin" zusammenfasste. Zu diesen "frühen" Mitgliedern zählen z. B. die Angehörigen der Sauerland-Zelle: Fritz Gelowicz, Daniel Martin Schneider und Adam Yilmaz verließen die IJU-Lager in Waziristan im Sommer 2009, also wenige Wochen, bevor die DTM (halboffiziell) gegründet wurden.

Die Deutschen Taliban Mudschahidin

Die Ittihad al-Jihad al-Islami bzw. Islamische Jihad Union war ursprünglich eine usbekische Organisation, die sich im März 2002 von der Islamischen Bewegung Usbekistans abspaltete. Bis heute ist nicht geklärt, welche Rolle der usbekische Sicherheitsdienst Slushba Nazionalnoi Besopasnosti (SNB) bei der Gründung der Gruppierung spielte.

In diesem Zusammenhang behauptete der frühere usbekische Geheimdienstoffizier Ikrom Yakubov, der 2008 in den "Westen" überlief: "Auch die Islamische Jihad Union ist vom usbekischen Geheimdienst ins Leben gerufen worden. (...) Die Mitglieder, die eine führende Rolle spielten, kamen vom usbekischen Geheimdienst. Aber die Leute um sie herum waren einfache Muslime. Der usbekische Geheimdienst hat diese Organisationen mit Geld versorgt, einfach mit allem." In ähnlicher Weise äußerten sich der frühere britische Botschafter in Usbekistan, Craig Murray, und die usbekische Journalistin Galima Bukharbaeva.

Die IJU selbst wurde ursprünglich von "Sul" alias Suhayl Fatilloevich Buranov aus Taschkent und "Jafer" alias Najmiddin Kamolitdinovich Jalolov aus Khartu geführt. Nach deren Tod leitet heute Abdallah Fatih die Gruppierung, die vielleicht über 200 bis 300 Kämpfer verfügen dürfte. Zur IJU gehören seit 2006 auch mehrere Europäer, die 2009 in der Unter-Gruppierung Taifatul al-Mansura zusammengefasst wurden.

Die "Personen mit Deutschlandbezug" wiederum bildeten eine Unterorganisation, die unter den Namen "Deutsche Taliban Mudschahidin" (DTM) bekannt wurde und erstmals im September 2009 in Erscheinung trat. Zunächst wurde diese deutsche Kampfkommune von Ahmet Manavbasi geleitet, nach dessen Tod leitete Atwal Abdur Rehman seit Mai 2010 vorübergehend die Gruppe, seit dem 15. Dezember 2010 hatte Fatih Temelli die Führungsposition inne. Zu den sechs Gründungsmitgliedern gesellten sich später noch weitere Personen, so dass die DTM im Laufe der Jahre zwei, drei Dutzend Personen umfasste, von denen aber durch Fluktuation immer nur ein Teil vor Ort präsent war. Ein Großteil der DTM-Mitglieder kam aus Berlin, so dass die Sicherheitsbehörden in diesem Zusammenhang von der "Berliner Gruppe" sprachen. Vereinzelt gehörten auch Österreicher zum DTM-Umfeld, wie z. B. der Wiener Thomas Samih al-Jibaie, der angeblich den Reichstag in Berlin in die Luft sprengen wollte. Am 3. Juli 2012 verurteilte ihn das Straflandesgericht in Wien zu einer Haftstrafe von drei Jahren.

Eric Breininger berichtete - post-mortem - in seinem Buch "Mein Weg nach Jannah", das wahrscheinlich von Yusuf Ocak verfasst worden war und am 5. Mai 2010 von Elif Medya veröffentlicht wurde, bei der DTM handelte es sich um eine "ganz besondere Gruppe von Terroristen, die in keiner Datenbank und keiner Liste der Feinde Allahs erfasst ist. Sie sprechen die Sprache der Feinde, kennen ihre Sitten und Bräuche und können sich auf Grund ihres europäischen Aussehens hervorragend tarnen und so die Länder der Kuffar unauffällig infiltrieren und dort (...) eine Operation nach der anderen gegen die Feinde Allahs ausführen und so Angst und Terror in ihren Herzen säen." Allerdings hat dies in der Praxis bekanntlich nie funktioniert.

Lebensbedingungen und Ausbildung in den Camps

Schon die Anreise aus Deutschland nach Waziristan war ein Problem. Man konnte direkt mit einem Passagierflugzeug nach Pakistan fliegen, dann landete man aber in der Terrordatei von nicht nur einem Geheimdienst. Viele bevorzugten daher den Landweg über die Türkei und den Iran. Das war billiger, brauchte aber mehr Zeit.

Zur "Personenbeförderung" stand ein internationales Netzwerk von Schleusern zur Verfügung: Yakub Erdal im Istanbul, Ezedin Abdel Aziz Khalil in Zahedan, etc.. Allerdings kam so mancher Rekrut nur bis Ankara oder Teheran, weil er seine Kontaktperson am vereinbarten Treff verpasste. Andere wurden von ihren "islamischen Brüdern" unterwegs einfach ausgeraubt und mussten deshalb ihre Reise abbrechen.

Für diejenigen, die bis Waziristan durchkamen, fingen die Probleme erst richtig an: Von der "betreuenden" Gruppierung wurde man in konspirativen Wohnungen untergebracht, die man allein nicht verlassen durfte. Dazu wurden einem die Pässe und das Bargeld abgenommen. Während eine "Sicherheitsüberprüfung" lief, blieb den Terrorfreiwilligen nichts anderes übrig, als sich mit dieser (Gefangenen-)Situation solange zu arrangieren, bis es irgendwann weiterging.

Aus dem DTM-Video "Der Ruf der Wahrheit"

Durch die Aussagen der geständigen Rückkehrer konnte man einen guten Einblick in den Lebensalltag und die Ausbildung in den Mudschahidin-Lagern gewinnen, wie die Journalisten Rolf Clement und Paul Elmar Jöris in ihrem Buch "Die Terroristen von nebenan – Gotteskrieger aus Deutschland" 2010 ausführlich darstellten:

Das Leben in den Ausbildungshütten war erbärmlich. Die vier Mitglieder der Sauerland-Gruppe berichteten übereinstimmend, dass sie fast durchgehend krank waren. Das ungewohnte Klima, das unsaubere Wasser, die schlechte Verpflegung und jede Menge Parasiten setzten ihnen zu. Durchfallerkrankungen plagten sie so heftig, dass sie teilweise nicht in der Lage waren, an der Ausbildung teilzunehmen. (...)

Laut Gelowicz und den anderen Mitgliedern der Sauerland-Gruppe nahm die religiöse Unterweisung in ihrer Terror-Ausbildung nur wenig Raum ein. Auch bei ihnen wurden die noch milden Temperaturen am frühen Morgen extensiv für die theoretische und praktische Ausbildung genutzt. Erst wenn die kühle Witterung bereits der ersten Hitze gewichen war, gab es endlich das Frühstück. Danach ging es weiter. Nach insgesamt drei Kursstunden in Sport sowie Dschihad in Theorie und Praxis waren die Temperaturen so hoch, dass sich Ausbilder und Rekruten in den Schatten zurückzogen.

Mittags gab es "leichte Kost", meist Kartoffeln, die in einem einfachen Blechtopf auf einer Heizplatte gekocht wurden. (...)

Immer wieder wurden die Rekruten nachts geweckt und über die Ausbildungsinhalte befragt. Wer Fehler machte, wurde bestraft: 1000 Liegestützen als Strafe für eine falsche Antwort. Ein anderes Mal musste ein Rekrut eine Stunde auf einem Bein stehend Wache schieben oder eine Stunde lang mit einer Rakete auf dem Rücken in einem Raum stehen. Schneider charakterisierte seine Ausbildung später mit den Worten "Bundeswehr auf islamisch", das sei alles durchaus drillmäßig abgelaufen. Dieses strenge Regiment soll aus den Rekruten willfährige Kämpfer machen. (...)

Aber die Guerilla-Ausbildung konnte auch viel schlichter ausfallen, wie Rami Makanesi im Camp der al-Qaida in Mir Ali erfahren musste:

Aufstehen um fünf, Morgengebet und Koranlesung bis zum Sonnenaufgang. Um halb sieben eine Stunde Sport, bis acht Frühstück. Danach bis zum Mittag Freizeit, die Makanesi meist zum Schlafen nutzte. Nach dem Mittagessen standen Sport und gemeinsames Koran-Auswendiglernen auf dem Programm, nach dem Abendessen wurden islamistische Kampflieder gesungen.

Zwar stieg in den letzten Jahren die Zahl der deutschen Jihadisten, die eine Mudschahed-Ausbildung in einem Camp in Waziristan absolviert haben, stetig an, allerdings nahm gleichzeitig auch die Zahl der "Terrorschüler" zu, die vor Ort schlechte Erfahrungen sammelten, u. a. weil sie den Anforderungen nicht gewachsen waren. So berichteten Rolf Clement und Paul Elmar Jörris:

Die Anführer der Gruppen in Wasiristan merkten immer mehr, dass dieses Training die Auszubildenden aus Europa, vor allem aus Deutschland, physisch und wohl auch psychisch überforderte. Wer mit einem vollen Kühlschrank groß geworden ist, gibt sich auf Dauer nicht mit gekochten Kartoffeln und trockenem Brot zufrieden. Das knüppelharte Training fand unter für Mitteleuropäer höchst gewöhnungsbedürftigen klimatischen Bedingungen im pakistanischen Gebirge statt. Hinzu kam eine Verpflegung, auf die sich europäische Körper erst einmal einstellen müssen. Malaria, Erkältungskrankheiten und völlige Erschöpfung waren an der Tagesordnung – das Immunsystem der Europäer wurde offensichtlich überreizt.

Deshalb ist es in letzter Zeit immer schwieriger geworden, Fahrkarten nach Wasiristan zu bekommen. Die Gruppen, welche die Terroristen ausbilden, sind wählerischer geworden als früher, und die Anforderungen an die körperliche Fitness wurden deutlich angehoben.

Wer vom Jihad genug hatte, stand vor dem Problem, sich aus Waziristan ohne Bargeld und Pass absetzen zu müssen. Besonders prekär wurde die Situation dann, wenn man ohne Genehmigung der eigenen Militärführung abhauen - sprich desertieren - wollte. Für so manchen blieb dann nur die Flucht zur verhassten Deutschen Botschaft. Hier konnten die Konsularbeamten den gescheiterten Terrorveteranen mit neuen Papieren aushelfen. Allerdings hatte die staatliche Hilfe auch ihre Schattenseite, da der Aufenthalt in einem Terrorcamp ein strafwürdiges Verhalten darstellte und entsprechend geahndet wurde. Für die Terrorveteranen blieb dann nur die Wahl zwischen islamistischem Terrorlager oder deutschem Knast.

Die Zerschlagung der DTM

Afghanistan hat 30 Millionen, Pakistan rund 180 Millionen Einwohner. Der kritische Leser mag daher einwenden, dass es völlig überflüssig war, dass auch noch ein paar Hobby-Jihadisten aus Deutschland nach Waziristan reisten, um dort als Zivilisten mit zweifelhafter militärischer Grundausbildung die Kampffront gegen die "Ungläubigen" zu verstärken. Diejenigen, die sich dennoch dazu entschlossen, taten es aus ihrer religiösen Grundüberzeugung heraus, dass die westlichen Staaten der einheimischen Bevölkerung ihr politisches Regime aufzwingen wollten und Muslime dagegen ein Recht auf Selbstverteidigung hätten. Egal wie man dazu stehen mag, eines lässt sich mit Sicherheit feststellten: die Präsenz "deutscher" Terrorschüler hatte nie einen messbaren Einfluss auf den Kriegsverlauf.

Allerdings ist die Datenlage diesbezüglich noch sehr lückenhaft, so gibt es keine genauen Angaben über die Zahl Gefechte der DTM. Immerhin wurde bekannt, dass in den letzten drei Jahren mindestens sechs DTM-Gruppenmitglieder bei Kampfhandlungen getötet wurden.

Eine von vielen befürchtete direkte Konfrontation zwischen deutschen DTM-Mitgliedern und deutschen Bundeswehrsoldaten blieb aus. Der Grund ist einfach: die DTM und die Bundeswehreinheiten waren in unterschiedlichen Gebieten disloziert. Nur einmal gab es einen Zwischenfall: Am 2. Juli 2010 griff die IJU eine Niederlassung der amerikanischen Development Alternative Inc. in Kabul an, dabei kam der deutsche Wachmann Rouven Beinecke ums Leben, der früher als Fallschirmjäger der Bundeswehr in Afghanistan eingesetzt worden war. Bei dem Anschlag starb auch der deutsche Mudschahed "Farooq al-Almani".

Durch die geringe Präsenz deutscher Sicherheitskräfte (BND, MAD und BKA) an den diplomatischen Vertretungen in Pakistan und Afghanistan oder bei den Bundeswehr-Einsatzkontingenten in Kabul, Masar-e-Sharif, Kunduz, Faisabad und Taloqan war das nationale Intelligence-Aufkommen nach 2001 zunächst eher gering. Die deutschen Sicherheitsbehörden blieben weitgehend auf die Informationshilfe ausländischer, insbesonderer amerikanischer Nachrichtendienste angewiesen. Dies änderte sich erst nach Gründung der Deutschen Taliban Mudschahidin, als deren Mitglieder nach Deutschland zurückkehrten und hier gegenüber der Polizei umfangreiche Aussagen machten.

Nach und nach trugen die deutschen Sicherheitsbehörden die Puzzleteilchen zu einem umfassenderen Lagebild zusammen. Dabei konnten sie nicht nur die Situation in Waziristan aufklären, die Arbeit der Sicherheitsdienste hatte ihre Rückwirkungen nach Deutschland: Durch die internationale (Online-)Kommunikation der Terrorverdächtigen gewannen die Ermittler - über den Umweg Waziristan - viele Erkenntnisse über die jihadistischen Strukturen in der Bundesrepublik selbst!

Hinzu kam, dass die Jihadisten ab 2006 das Internet und seine sozialen Netzwerke als leicht zugängliches Propagandamedium entdeckten. So soll die DTM rund 100 Produktionen herausgegeben haben: "Botschaft der Islamischen Jihad Union – Ihr seid nicht allein" (Januar 2009), "Die Hilfskarawane setzt ihren Weg fort" (11.9.2009), "O Allah, ich liebe Dich" (20. und 25.9.2009), "Der Ruf zur Wahrheit" (25.9.2009), "Die vergessene Pflicht" (26.2.2010), "Im Namen Allahs – Subhana wa teala" (13.4.2010), "Das islamische Urteil über die Zulässigkeit von Märtyrer Operationen" (April 2010), "Deutsche Taliban greifen an!" (August 2010) und "Wir sind die DTM" (27.9.2010). Diese Propagandavideos erfüllten mehrere Funktionen: Selbstdarstellung, Sammlung von Spendengeldern und Gewinnung von neuen Rekruten. Allerdings unterschätzten die Mudschahidin offensichtlich, dass sie mit diesen Videos den Sicherheitsbehörden zahlreiche Erkenntnisse frei Haus lieferten. Für mehrere Jihadisten sollte sich dies in den folgenden Strafprozessen bitterlich rächen.

Aus dem DTM-Video "Der Ruf der Wahrheit"

Mit der Verabschiedung des Terrorbekämpfungsgesetzes am 9. Januar 2002 wurde der neue Paragraph 129b in das Strafgesetzbuch eingeführt, der die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung auch dann unter Strafe stellt, wenn die Gruppierung (nur) außerhalb des Hoheitsgebietes der BRD agiert. Dabei ist ein konkreter Tatnachweis oder gar ein Geständnis nicht nötig. Vielmehr hing die Verurteilung von den verfügbaren Indizien (Protokolle der Online-Kommunikation und Mitschnitte der Propagandavideos, etc.) ab. Außerdem zeigte sich bei den Terrorprozessen, dass vermeintliche Belastungszeugen ihre Aussagen, die sie gegenüber den Beamten vom polizeilichen Staatsschutz gemacht hatten, vor Gericht erheblich revidierten: Sie hätten diese oder jene Aussage so nicht gemacht bzw. die Staatsschützer hätten ihre Angaben überinterpretiert, hieß es dann. Sogar die Aussagen der ermittelnden Kriminalbeamten waren von höchst unterschiedlicher Qualität: Mancher Kommissar glänzte mit einem umfassenden Wissen und präzisen Detailkenntnissen, aber es traten auch junge Nachwuchskriminalisten auf, bei denen man sich fragen musste, ob Blumenverkäufer hier nicht die bessere Berufswahl statt Terrorbekämpfer gewesen wäre.

Im Nachhinein könnte man sagen, dass die Staatsschutzsenate der deutschen Landgerichte die an sie herangetragenen Erwartungen voll erfüllt haben: Mehrere DTM-Mitglieder bzw. Sympathisanten wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, bloß weil sie 1000 Euro für "humanitäre Hilfe" und zwei oder drei Ferngläser von "Tchibo" gespendet hatten. Man mag dies für gerecht halten, aber dieser winzige Tatbeitrag stand sicherlich in keinem Verhältnis zu den 700 oder 800 Millionen Euro, die die Bundeswehr jedes Jahr zur Unterstützung der afghanischen Regierungsmafia verpulverte, von dem Massaker des Generals in spe Georg Klein ganz zu schweigen.

Die Zukunftsperspektiven für deutsche Terrorschüler in Waziristan sehen eher schlecht aus. Es bleibt abzuwarten, ob die IJU nach der Zerschlagung der DTM weitere Terrorschüler aus Deutschland in ihre Reihen aufnehmen wird, zumal auch die anderen Organisationen in der letzten Zeit erhebliche Verluste hinnehmen mussten: Auf Seiten von al-Qaida wurde im Juni 2012 Naamen Meziche aus Hamburg in Pakistan festgenommen, außerdem wurden zwei Mitglieder der Islamischen Bewegung Usbekistan (IBU) im Juni 2012 festgenommen: Peter B. aus Ulm und Emrah Erdoğan aus Wuppertal. Bei dieser Terrorbekämpfung konnten die deutschen Sicherheitsbehörden erneut auf die tatkräftige Unterstützung aus dem Ausland bauen: Fatih Temelli und Peter B. wurden bei ihrer Rückreise in der Türkei festgenommen, Emrah Erdoğan in Tansania.

Soweit bekannt sind nur noch drei "deutsche" DTM-Mitglieder auf der Flucht bzw. in Freiheit: Omar Hussein, Atwal Abdur Rehman und Hayrettin Burhan Sauerland. Zwei weitere Randfiguren der DTM, Samir Malla und Hani N., leben in Berlin. Sie waren im September 2011 vorrübergehend festgenommen worden, mussten aber einen Monat später wieder frei gelassen werden, da die Beweislage für einen Prozess nicht ausreichte. Der Rest der früheren DTM-Mitglieder ist entweder tot oder sitzt in der BRD in (U-)Haft. Hinzukommen noch zwei weitere Randfiguren der DTM aus Österreich, die sich ihrem Wiener Strafverfahren im Mai 2012 durch Flucht nach Nordafrika bzw. Afghanistan entzogen haben.

Zukünftig werden sich mit dem laufenden Friedensprozess die militärpolitischen Rahmenbedingungen des Guerillakrieges in Waziristan verändern. Die Präsenz von Ausländern, sei es als Soldat, Söldner oder Jihadist, wird dann (vielleicht) obsolet. Somit hat der bewaffnete Kampf einer neuen "DTM" zukünftig keine Perspektive mehr (Der Frieden hat seinen Preis). Es bleibt abzuwarten, ob sich mit Somalia erneut ein Staat zum Gebiet für die internationale Mudschahed-Terrorausbildung herausbilden wird oder nicht. Den Terrorzellen in der BRD – soweit vorhanden - könnte so der Nachwuchs an ausgebildeten "Schläfern" abgeschnitten werden.

Die Einzelschicksale der Mitglieder der IJU bzw. DTM

Hussain al-Malla: Der staatenlose Libanese wurde 1984 in Beirut geboren. Eine Zeit lang arbeitete er in Neunkirchen bei einer Reinigungsfirma für Industrieanlagen. Seit 2004 stand er in Kontakt mit der Islamischen Jihad Union (IJU). Er wurde am 10. Juni 2007 zusammen mit Tolga Dürbin vom pakistanischen Nachrichtendienst Inter-Services Intelligence (ISI) festgenommen und später abgeschoben. Im Herbst 2007 setzte sich Hussain al-Malla erneut nach Waziristan ab. Im August 2011 wurde Hussain al-Malla im türkischen Izmir wegen Verstoß gegen passrechtliche Bestimmungen festgenommen.

"Farooq al-Almani" (Klarname unbekannt) ging vermutlich im Jahr 2010 nach Afghanistan. Am 2. Juli 2010 verübte die IJU in Kabul (Afghanistan) einen Überfall auf ein Büro der Development Alternative Inc. (DAI), die u.a. für die CIA-Tarnfirma USAID tätig war. Yassin Chouka veröffentlichte am 20. April 2011 das Video "Der kompromisslose Bräutigam", in dem er den Tod von "Farooq al-Almani" öffentlicht bekanntgab: "Bruder Farooq und drei weitere Mudschaheddin gingen nach Afghanistan, um ein CIA-Gelände im Zentrum von Kunduz anzugreifen. (...) Sie stürmten zu viert das Gebäude, töteten zunächst die Wächter und vollzogen, einer nach dem anderen eine Märtyreroperation." Bei dem Anschlag starb ebenfalls der frühere Bw-Fallschirmjäger Rouven Beinecke aus Owschlag, der als Söldner das Gebäude in Kabul bewachte.

Eric Breininger wurde in Neunkirchen (Saarland) geboren. Wegen Drogenkonsum wurde er einmal zu sechzig Stunden Sozialarbeit verurteilt. Nach dem Besuch der Hauptschule jobbte er bei einem Paketdienst. Ein moslemischer Arbeitskollege führte Breininger an den Islam heran. "Im Zeitraffer hin zum Djihad. Keine neun Monate dauert das. (...) Im Januar spricht der Anwerber ihn an. Im März konvertiert Eric. Im Mai schmeißt er die Schule hin"; berichtete das Fernsehmagazin "Panorama" über Breiningers Blitzradikalisierung. Nach Angaben seiner Schwester Anke Breininger war Eric ein Mitläufertyp: "Wenn Eric in die rechte Szene geraten wäre, würde er jetzt durch die Straßen ziehen und Ausländer verprügeln, hätte er Kontakt zu Linken gehabt, würde er gegen die Rechten ziehen."

Am 2. September 2007 verließ Breininger die Bundesrepublik, um sich am Jihad zu beteiligen. Eric Breininger wurde Mitglied der so genannten IJU-Märtyrer-Brigaden und wohnte zeitweise im "Haus der Selbstmordattentäter". Nach eigener Darstellung war Eric Breininger an mehreren Anschlägen und Überfällen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet beteiligt. Er starb Ende April 2010 bei einem Feuergefecht mit pakistanischen Soldaten bei Miranshah (Waziristan), als das Auto in eine Kontrolle geriet. Das genaue Datum wird mal mit dem 28., mal mit dem 30. April angegeben. Zu den anderen drei Opfern gehörten u. a. Ahmet M., Danny Reinders und eine weitere unbekannte Person.

Cüneyt Çiftçi wurde 1980 in Freising (Bayern) geboren, wohnte aber zuletzt in Ansbach. Çiftçi arbeitete als Angestellter beim Elektronikhersteller "Bosch". Als die Polizei ihn wegen seiner Kontakte zur Sauerland-Gruppe befragen wollte, setzte sich Cüneyt Çiftçi mit seiner Ehefrau Seda und ihren beiden Kindern am 2. April 2007 nach Afghanistan ab. Am 3. März 2008 verübte Cüneyt Çiftçi mit einer Autobombe einen Selbstmordanschlag gegen das Sabari Distict Center in der Provinz Khost. Dabei kamen er selbst, die beiden US-Besatzungssoldaten Stephen Koch und Robert Rapp, sowie zwei namentlich unbekannte Afghanen ums Leben. Die Ehefrau kehrte mit ihren Kindern im November 2007 in die Bundesrepublik zurück. Sie lebt heute bei ihren Schwiegereltern in Bayern.

Fritz Martin Gelowicz wurde am 1. September 1979 in München geboren, lebte zuletzt aber in Ulm. Seinen Zivildienst beim Bayerischen Roten Kreuz brach er mit der Begründung ab: "Sobald ich eine offene Wunde oder fließendes Blut sehe, werde ich ohnmächtig.". Ab 2003 studierte er an der Fachhochschule in Neu-Ulm Wirtschaftsingenieurwesen. Hier besuchte er das Multi-Kultur-Haus Ulm e.V.. Im August 2004 reiste "Terror-Fritz" in die Türkei. In Istanbul lernte er Mevlüt Kar kennen, der damals als V-Mann für den türkischen MIT arbeitete. Im März 2006 reiste Gelowicz nach Waziristan, um im Lager Mir Ali eine Mudschahed-Ausbildung zu absolvieren.

Später wurde Gelowicz der Kopf der so genannten Sauerland-Gruppe. Die Zelle bereitete mehrere Sprengstoffanschläge vor. Zu den geplanten Anschlagszielen gehörten zunächst amerikanische Kasernen und Konsulate, später verlegte man sich auf Discotheken und Cafés. Um die deutsche Bevölkerung aufzuschrecken, erwog man am Ende auch Anschläge gegen Parkhäuser von Flughäfen. Auf der Liste standen u.a. das amerikanische EUCOM-Headquarters in Stuttgart-Vaihingen, die Ramstein Air Station (AS), die amerikanische Hutier-Kaserne in Hanau-Lamboy, der Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt, die israelische Botschaft in Berlin, Supermärkte, sowie Kneipen in Mannheim und Dortmund. Hinzu kamen weitere Objekte in Düsseldorf, Köln, Leverkusen und München. In abgehörten Gesprächen schwadronierte die Gruppe in gebrochenem Deutsch über ihren angestrebten Terrorerfolg:

Wenn jeder, wenn jeder fünfzig tötet, paar verletzt, das sind hundertfünfzig tot und dann noch diese, und dann noch diese Flughafen-Sachen, das wär schon gut. (...) Die Deutschen kriegen auf die Fresse. (...) Wenn wir das machen, dann kotzen sich die Deutschen noch mehr an. Dann geht's ab. Die Welt wird brennen. Wenn wir es am 11. kriegen, genau um diese Uhrzeit, die flippen, die flippen doppelt so. Wir führen Krieg, wo du nicht verlieren kannst.

Die deutschen Sicherheitsbehörden kamen der Zelle erst durch einen Hinweis der amerikanischen Nachrichtendienste auf die Spur. Als die Sicherheitsbehörden im Rahmen ihrer Überwachungsmaßnahmen erfuhren, dass ein erster Anschlag bis zum 15. September 2007 stattfinden sollte, griffen Bundeskriminalamt und GSG 9 im Rahmen der Operation ALBERICH am 4. September in Medebach-Oberschledorn zu. Von Juni bis August 2009 legten alle vier Angeklagten ein umfassendes Geständnis (ca. 1.100 bis 1.500 Seiten) ab. Am 4. März 2010 kam es zur Urteilsverkündung: Fritz Martin Gelowicz und Martin Daniel Schneider erhielten jeweils zwölf Jahre, Adem Yilmaz wurde zu elf Jahren Haft verurteilt und Attila Selek musste fünf Jahre hinter Gittern.

Omar Hussein wohnte in Berlin. Im Januar 2010 setzte er sich zusammen mit seiner damals sechzehnjährigen Freundin Stefanie (jetzt: "Amina") ins Ausland ab. Die beiden sollen sich in Waziristan der DTM angeschlossen haben. Im März 2012 gab das BKA eine interne Warnmeldung heraus, wonach Omar Hussein ein Selbstmordattentat planen könnte. Der derzeitige Aufenthaltsort von Omar Hussein ist unbekannt.

Fatih Kahraman ist Deutsch-Türke und wurde in Berlin geboren. Er wohnt in Berlin-Kreuzberg und hat mit seiner Frau Melanie sechs Kinder. Der Berufslose war wiederholt arbeitslos und hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Zeitweise verkehrte er in der Drogenszene. Fatih Kahraman besuchte die al-Nur-Moschee. Er unterhielt Email-Kontakte mit Ahmed Manavbasi. Er soll der IJU mindestens 2.105 Euro überwiesen haben. Im Mai 2009 reiste er zusammen mit Yusuf Ocak und Fatih Temelli in den Iran. Während die beiden anderen nach Waziristan weiterreisten, kehrte Kahraman nach Berlin zurück. Ein weiterer Versuch von Kahraman, nach Waziristan zu reisen, scheiterte.

Fatih Kahraman wurde spätestens seit Oktober 2009 vom LKA Berlin überwacht. Auf ihn war Irfan Petic, V-Mann beim Bundesamt für Verfassungsschutz, angesetzt. Weil gegen ihn ein Berliner Haftbefehl vorlag, flüchtete er im August 2010 in die Türkei, wo er einen Monat später in Istanbul von der Polizei festgenommen wurde. Am 22. Dezember 2010 lieferten ihn die türkischen Behörden an die BRD aus. Am 6. April 2011 wurde er zu einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr und 10 Monaten verurteilt.

Sadullah Kaplan war deutsch-türkischer Staatsbürger. Im Jahr 1994 kam er nach Deutschland. Er wohnte in der hessischen Stadt Langen, wo er als Fliesenleger jobbte. Im Mai 2007 wurde Sadullah Kaplan von der Polizei in Mainz vorübergehend festgenommen. Er hatte mit ein paar Freunden die Reifen der Autos amerikanischer GIs vor der Diskothek "Euro Palace" aufgeschlitzt. Am 5. Juni 2007 reiste er nach Pakistan. Nach Angaben der CIA wurde Sadullah Kaplan am 14. Oktober 2007 bei Gefechten im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet bei Mir Ali getötet. In einem abgehörten Telefongespräch hatte er erklärt: "Wenn man eine Kugel einfängt, dann ist es wie ein Bienenstich."

Samir Malla ist deutscher Staatsbürger libanesischer Abstammung. Er wurde im September 1986 geboren und lebt in Berlin-Kreuzberg von Hartz IV. Die Polizei ermittelte gegen ihn u. a. wegen Geldwäsche, Betrugs und Körperverletzung. So hatte er im Sommer 2011 ein libanesisches Liebespärchen mit Pfefferspray angegriffen, weil es sich in der Berliner U-Bahn geküsst hatte. Das Bundesamt für Verfassungsschutz setzte seinen V-Mann Irfan Petic u. a. auf Samir Malla und Hani N. an. Am 8. September 2011 wurde Malla zusammen mit Hani N. in Berlin festgenommen. Der Berliner Oberstaatsanwalt Ralph Knispel warf den beiden vor, einen Anschlag geplant zu haben. Konkrete Ziele konnte der Staatsanwalt nicht nennen, da die Anschlagspläne noch in der Vorbereitungsphase waren. Am 26. Oktober 2011 entließ das Berliner Kammergericht Samir Malla und Hani N. aus der U-Haftanstalt in Berlin-Moabit – mangels dringenden Tatverdachts.

Ahmet Manavbasi war deutscher Staatsbürger türkischer Abstammung oder ein in Deutschland lebender türkischer Staatsbürger. Er wurde in Salzgitter geboren. Nach einem Gefängnisaufenthalt wurde er im April 2000 in die Türkei abgeschoben, kehrte aber später in die BRD zurück. Seit 2006 trat er als Jihadist in Erscheinung. Er war Gründungsmitglied und erster Kommandeur ("Emir") der Deutschen Taliban Mudschahidin (DTM). Außerdem leitete er die IJU-Medienabteilung, die zunächst "Badr at-Tawheed Studio" hieß und seit 2009 "Elif Medya" genannt wurde. Sein Propagandamaterial schickte er an Filiz Gelowicz nach Deutschland, die die Beiträge ins Internet stellte.

Zwar ist Manavabasi der Masse der deutschen Bevölkerung völlig unbekannt geblieben, dennoch spielte er in der DTM die gleiche Rolle, wie Andreas Bernd Baader in der RAF.

Ahmet Manavbasi starb Ende April 2010 bei einem Feuergefecht mit pakistanischen Soldaten in der Nähe von Mir Ali (Waziristan), als das Auto in eine Straßenkontrolle geriet. Das genaue Datum wird mal mit dem 28., mal mit dem 30. April angegeben. Zu den anderen drei Opfern gehörten u. a. Eric Breininger und Danny Reinders.

Yusuf Ocak ist türkischer Staatsbürger. Er wurde 1985 in Lübeck geboren und wohnte zuletzt in Berlin-Wedding. Seit 2005 studierte er an der Technischen Universität (TU) Ingenieurwissenschaft. Im Mai 2009 reiste er über die Türkei und den Iran nach Waziristan, wie der russische Nachrichtendienst im Juli 2009 den deutschen Behörden mitteilte. Er gehörte – von September 2009 bis April 2010 - zu den Gründungsmitgliedern der Gruppierung Deutsche Taliban Mudschahidin. Anschließend soll er von 2010 bis Mai 2011 Mitglied der Al-Qaida gewesen sein.

Am 25. September 2009, zwei Tage vor den Bundestagswahlen, veröffentlichte die DTM ein Video mit dem Titel "Der Ruf zur Wahrheit", darin drohte eine vermummte Person, wahrscheinlich Ocak, mit Anschlägen:

Eure Grenzen werden nicht am Hindukusch verteidigt. Erst durch euren Einsatz hier gegen den Islam wird ein Angriff auf Deutschland für uns Mudschahidin verlockend. Damit auch ihr etwas (...) von dem Leid kostet, welches das unschuldige afghanische Volk Tag für Tag ertragen muss. Daher ist euer Sicherheitsgefühl nur eine Illusion. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Dschihad die deutschen Mauern einreißt. (...)

Versteht, ihr habt dem dreckigen Kriegstreiber USA nichts zu schulden. (..) Sie versuchen mit allen Mitteln ihre Demokratie dem afghanischen Volk aufzuzwingen. Doch das Volk will diesen Schrott nicht. In Deutschland funktioniert die Demokratie doch seit 60 Jahren nicht. Und in Afghanistan wird es erst recht nicht funktionieren. Denn die einzige Gesetzgebung, die zwischen den Geschöpfen funktionieren kann, ist die vom Schöpfer selbst und das ist die Scharia. Diesen Krieg könnt ihr und euer Onkel Sam niemals gewinnen. (...) Auf diesem Boden wurden die Briten vernichtend geschlagen, die Russen wurden vernichtend geschlagen, und jetzt werden die amerikanischen Kreuzzügler und ihr Deutschen vernichtet.

Ocak wurde am 31. Mai 2011 in Wien durch das österreichische Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) verhaftet. Die Lokalbehörden lieferten ihn am 20. Juni 2011 an die deutschen Justizbehörden aus. Am 25. Januar 2012 begann der Prozess gegen Yusuf Ocak und Maqsood Lodin vor dem Staatsschutzsenat des Berliner Kammergerichts. Obwohl sich die deutschen Sicherheitsorgane sicher sind, dass es sich bei Yusuf Ocak um ein Mitglied der DTM handelt, zeigte sich im Prozess, dass die Beweislage etwas dünn ist. Während das Urteil zunächst für Juni 2012 angesetzt war, wird nun mit einem Prozessende nicht vor September 2012 gerechnet.

Hüseyin Özgün ist Kurde und besitzt sowohl die türkische als auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Er ist der Bruder von Bekir Özgün und wohnte in Langen. Hüseyin Özgün ist arbeitslos und lebt von Hartz IV. Im Jahr 2007 wollten die beiden Brüder ein Ausbildungslager der al-Qaida bzw. Islamischen Jihad Union in Afghanistan besuchen. Auf ihrer Reise wurden sie am 5. Juni 2007 vom pakistanischen Sicherheitsdienst ISI in Quetta festgenommen. Der ISI beschlagnahmte mehrere Gegenstände: Moskitonetze, Taschenlampen, ein Fernglas, eine Kompassuhr und einen MP3-Player. Nach eigenen Angaben wurde Hüseyin Özgün drei Monate inhaftiert und während dieser Zeit durch Agenten der CIA gefoltert. Beide Brüder wurden vermutlich im November 2007 in die Türkei abgeschoben. Hüseyin Özgün kehrte später in die Bundesrepublik zurück. Hier wurde er am 18. September 2008 vom BKA festgenommen. In einem Prozess vor dem Oberlandesgericht Frankfurt wurde Hüseyin am 13. Oktober 2009 zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt.

Atwal Abdur Rehman ist ein in Deutschland geborener Türke. Nach dem Tod von Eric Breininger soll er im Mai 2010 vorrübergehend die Führung der DTM übernommen haben, bis er am 15. Dezember 2010 durch Fatih Temelli abgelöst wurde. Wo sich Atwal Abdur Rehman z. Zt. aufhält ist unbekannt.

Danny Reinders ist niederländischer Staatsbürger und wurde am 1. Mai 1988 geboren. Er lebte zuletzt in Berlin-Reinickendorf und machte sein Fachabitur, um später einmal Streetworker zu werden. Außerdem besuchte er die Al-Nur Moschee in Berlin-Neukölln. Danny Reinders reiste am 2. September 2009 mit seiner Ehefrau Amirah S. nach Waziristan, um sich im einem Terrorlager ausbilden zu lassen.

Danny Reinders starb Ende April 2010 bei einem Feuergefecht mit pakistanischen Soldaten in der Nähe von Mir Ali (Waziristan), als sein Auto in eine Fahrzeugkontrolle geriet. Seine Ehefrau Amirah S. hielt sich zunächst noch im afghanisch-pakistanischen Kampfgebiet auf, wo sie vier Monate nach dem Tod ihrer Gatten einen Jungen zur Welt brachte. Danach soll sie Fatih Temelli, einen Kampfgefährten ihres Mannes, geheiratet haben. Mittlerweile ist sie mit ihrem Kind in die Bundesrepublik zurückgekehrt.

Hayrettin Burhan Sauerland ist türkischer Staatsbürger und wurde am 23. September 1987 in Berlin geboren. Im September 2009 reiste er mit einer Gruppe anderer Berliner über Istanbul nach Pakistan/Afghanistan aus, um sich in einem Terrorlager ausbilden zu lassen. Er schloss sich der IJU in Mir Ali an. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB soll die deutschen Sicherheitsbehörden auf Sauerland aufmerksam gemacht haben. Nach unbestätigten Angaben von Mohammed Ali bzw. Irfan Petic soll Hayrettin Burhan Sauerland einen Pakistani erschossen haben.

Wegen religiöser Streitigkeiten soll Ahmet Manavbasi Hayrettin Burhan Sauerland aus der DTM ausgeschlossen haben. Letzterer hat mittlerweile Waziristan verlassen. Da Hayrettin Burhand Sauerland mit einer Mordanklage rechnen muss, ist er weiterhin auf der Flucht. Sein gegenwärtiger Aufenthalt soll dem BKA bekannt sein, wurde aber nicht öffentlich bekanntgegeben.

Daniel Martin Schneider wurde 1985 im saarländischen Neunkirchen geboren und ist deutscher Staatsangehöriger. Im Juni 2004 konvertierte Daniel Schneider zum Islam. Ab dem 3. Januar 2005 leistete Daniel Schneider seinen Wehrdienst zunächst bei der 7. Kompanie des Raketenartillerielehrbataillons 52 in Hermeskeil ab, später beim Kampfmittelräumdienst der Luftlandepionierkompanie 260 in Saarlouis. Zeitweise setzte man ihn als Hilfsausbilder ein, aber weil er als Islamist auffällig wurde, stellten ihn seine Vorgesetzten von der Sprengstoffausbildung frei.

Im Juni 2006 flog er nach Pakistan, um dort eine Mudschahed-Ausbildung zu absolvieren. Er wurde im Schießen, Sprengen und dem Einsatz von Giften ausgebildet. "Ich stellte mir den Aufenthalt im Ausbildungslager als Fortsetzung der Bundeswehr auf islamisch vor", erklärte Schneider später zu seinen Erwartungen. Allerdings hatte die Ausbildung durch das überalterte Ausbildungsgerät auch ihre Grenzen, wie Martin Schäuble in seinem Buch "Black Box Dschihad" berichtete:

Das im Ausbildungslager verwendete Pistolenmodell, die Tokarew, war bei der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz gekommen. Auch die Makarow, das Nachfolgemodell, war schon über ein halbes Jahrhundert alt. Eine der neuestens Waffen im Lager kannte Daniel bereits: Das Ende der 1950er-Jahre entwickelte G3 ist ein deutsches Gewehr. An ihm und dem Nachfolgemodell G36 hatte die Bundeswehr ihre Soldaten zu Daniels Armeezeiten ausgebildet. Im pakistanischen Ausbildungslager erhielt er erst am letzten Tag Munition. Er übte das Laden, Zielen und Schießen. Ein Mitglied der Gruppe filmte sie dabei.

Bei der Ausreise aus Pakistan wurde er von pakistanischen Grenzposten festgenommen und zu zwei Monaten Haft verurteilt. Am 12. Februar 2007 kehrte er schließlich in die Bundesrepublik zurück. Im März 2007 führten zwei Beamte des Verfassungsschutzes ein "Rückkehrergespräch" mit ihm, um ihn vergeblich als V-Mann anzuwerben.

Daniel Martin Schneider gehörte zumindest zeitweise zur Sauerland-Gruppe der Islamischen Dschihad Union um Fritz Martin Gelowicz. Nach Angaben von Schneider haben US Agenten versucht, ihn am 8. März 2007 in Neunkirchen zu entführen. Am 4. September 2007 wurde er im Rahmen der Operation ALBERICH in Medebach-Oberschledorn festgenommen. Im Prozess vor der Staatsschutzkammer des Oberlandesgerichtes Düsseldorf legte Daniel Martin Schneider ein umfassendes Geständnis ab: "Der Weg war falsch und fußte auf falschen Überlegungen. Ich hätte anders handeln können und müssen." Am 4. März 2010 kam es zur Urteilsverkündung: Martin Daniel Schneider erhielt eine Haftstrafe von zwölf Jahren. Er will in der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken seinen Studienabschluss nachholen.

Omid Sh. ist deutscher Staatsbürger afghanischer Abstammung. Er ist in Kabul und Mazar-e-Sharif aufgewachsen. Nach dem Abitur begann er ein Studium der Volkswirtschaft, das er allerdings abbrach. In Frankfurt besuchte er oft die Bilal Moschee, wo er Adem Yilmaz kennenlernte. Im Dezember 2006 wurde er durch Adem Yilmaz für die IJU rekrutiert.

Vom Mai bis September 2007 war er in Pakistan, um eine Ausbildung in einem IJU-Trainingslager zu absolvieren. Dabei brachte er der IJU verschiedene Ausrüstungsgegenstände mit: Fernrohr, Nachsichtgeräte, Infrarot-Strahleraufsatz, GPS-Navigationsgerät, Zielfernrohr und eine Kamera. Nach eigener Darstellung hat er das Trainingslager bereits nach zehn Tagen wieder verlassen, da die Ausbilder seine mangelnde Fitness und mangelnden Kochkünste beklagten. Im Oktober 2007 kehrte er in die BRD zurück. Er wurde am 18. September 2008 in Dietzenbach festgenommen, als er erneut nach Pakistan ausreisen wollte. Omid Sh. wurde am 13. Oktober 2009 zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt.

Salih S. ist deutscher Staatsangehöriger türkischer Absammung. Er wohnte in Frankfurt-Fechenheim. Er gehört seit November 2006 zum Umfeld der IJU. Nach unbestätigten Pressemeldungen soll er im Auftrag von Aleem Nasir mindestens 23 Ausrüstungsgegenstände (ein MG mit Munition, Handgranaten, ein Nachtsichtgerät, drei Kompassuhren, drei GPS-Navigationsgeräte, etc.) beschafft haben; im Prozess war später nur noch die Rede davon, dass er Stiefel und Outdoorjacken im Wert von 700 Euro an Adem Yilmaz übergeben habe.

Er reiste im März 2007 via Türkei und Zahedan (Iran) zur Mudschahed-Ausbildung nach Pakistan und hat angeblich an mehreren Gefechten teilgenommen. Bei seiner Rückreise wurde er am 18. November 2008 aufgrund eines deutschen Haftbefehls in Samsun (Türkei) festgenommen und am 13. Juli 2010 an die deutschen Justizbehörden ausgeliefert. Am 15. Oktober 2010 verurteilte ihn das das Oberlandesgericht Frankfurt zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und drei Monaten.

Fatih Temelli ist deutscher Staatsangehöriger türkischer Abstammung. Er wurde 1985 geboren und wohnte in Berlin-Steglitz. Nach seinem Abitur jobbte er zeitweise bei "Burger King". Anschließend begann er ein Studium zum Wirtschaftsingenieur an der Technischen Universität (TU) in Berlin. Eine Zeit lang sympathisierte er mit den rechtsradikalen türkischen "Grauen Wölfen". Im Mai 2009 reiste er nach Waziristan, wie der russische Nachrichtendienst den deutschen Behörden mitteilte.

Nach dem Tod von Eric Breininger wurde er am 15. Dezember 2010 zum neuen "Emir" der Deutschen Taliban Mudschahidin ernannt, wie aus einem Video der DTM hervorging. In einem zweiten Film vom April 2010 posierte er neben einem abgeschossenen Hubschrauber und mokierte sich über die verstorbenen Insassen: "Wie krass diese Abtrünnigen stinken. Sie liegen erst ein paar Tage herum und fangen schon an zu stinken. Sie sind Kuffar."

Nach dem Tod von Danny Reinders soll Fatih Temelli dessen Witwe, Amirah S., geheiratet haben. Fatih Temelli soll sich danach im Iran aufgehalten haben, wo er auf eine Rückkehrmöglichkeit nach Deutschland wartete. Er wolle ein "normales Leben in Deutschland mit meiner Frau und meinem Sohn" führen, erklärte Temelli. Dazu nahm er Kontakt zu seinen Eltern in der Türkei auf. Anfang Juni 2012 konnte sich Fatih Temelli vom Iran in die Türkei absetzen. Am 23. Juni wurde er in der Türkei festgenommen. Die deutschen Justizbehörden warten nun auf seine Überstellung.

Thomas Uszticz ist deutscher Staatsbürger. Er wurde 1985 geboren. Seine Eltern immigrierten in den achtziger Jahren aus Ungarn in die BRD. Er lebte in Berlin-Wedding. Im Jahr 2005 machte er sein Abitur. Im Jahr 2009 heiratete er die deutsche Konvertitin Stefanie U.. Mit seiner Ehefrau reiste er am 24. September 2009 in ein Ausbildungslager der DTM nach Pakistan.

In einem Propagandavideo bezichtigte sich Thomas Uszticz, am 24. Dezember 2009 an einen Angriff auf ein US-Camp in Murga (Afghanistan) beteiligt gewesen zu sein: "Wir haben sechs BM-Raketen über den ganzen Tag verteilt auf das amerikanische Camp gefeuert. Und so haben wir ihre vorweihnachtliche Stimmung erheblich gestört." Im August/September 2010 wollte Thomas Uszticz mit seiner schwangeren Ehefrau in die BRD zurückreisen. Sie wurden am 2. September 2010 am Flughafen Istanbul von türkischen Behörden festgenommen. Im Juni 2011 durfte Stefanie Uszticz mit ihrem Kind nach Berlin ausreisen, am 22. Mai 2012 folgte auch ihr Mann, der durch die türkischen Haftbedingungen gesundheitlich angeschlagen war.

Adem Yilmaz ist türkischer Staatsbürger und wurde 1978 in Bayburt (Türkei) geboren. Yilmaz kam 1993 in die Bundesrepublik und wohnte zuletzt im hessischen Langen. Ab 1997 war Yilmaz zunächst Fahrkartenkontrolleur bei der Bundesbahn, anschließend arbeitete er bis 2002 im Sicherheitsbereich auf dem Frankfurter Flughafen, danach war er arbeitslos. Ab März 2006 absolvierte Adem Yilmaz eine Mudschahed-Ausbildung in dem pakistanischen Trainingslager Mir Ali. Nach der Ausbildung nahm er – zusammen mit Fritz Martin Gelowicz - an zwei Fronteinsätzen teil: Einmal kundschafteten sie ein US-Militärlager aus, bei zweiten Mal waren sie bei einem Raketenangriff auf ein US-Camp dabei. Als die GIs zurückschossen, habe er "Muffensausen" bekommen, räumte Yilmaz ein.

Er galt als "Reiseorganisator" für Islamisten, die in Pakistan eine Mudschahed-Ausbildung absolvieren wollen. "Ich habe die da hingeschickt, weil die da hinwollten. (...) Wie viele einer tötet, entscheidet Allah", erklärte Yilmaz. Später gehörte Yilmaz zur Sauerland-Gruppe der IJU. "Mir wäre es am liebsten: Ganz Deutschland wegbomben", sagte Yilmaz in einem abgehörten Gespräch. Er wurde am 4. September 2007 in Medebach-Oberschledorn festgenommen. Für sich selbst hätte Yilmaz am liebsten die Todesstrafe per "Kopfschuss", erklärte er großspurig.

Im Prozess vor der Staatsschutzkammer des Oberlandesgerichtes Düsseldorf gab sich Adem Yilmaz dann schon bescheidener: "Es ist mir egal, wie viel Sie mir geben, ob 20 oder 30 (Jahre, Anm. d. Red.). (...) Ich möchte nur, dass das hier vorbeigeht, es ist langweilig." Am 4. März 2010 verurteilte ihn das Gericht zu elf Jahren Haft. In der Untersuchungshaft begann Adem Yilmaz damit, seine "Memoiren" zu schreiben.

Gerhard Piper ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit.

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