Grüner Wasserstoff aus Mecklenburg-Vorpommern: Großprojekt bei Rostock geplant
Großprojekt für grünen Wasserstoff bei Rostock geplant. Eternal Power will 80-MW-Anlage in Dummerstorf bauen und später erweitern.
In der kleinen Gemeinde Dummerstorf, nur zehn Kilometer südlich von Rostock, könnte bald ein wichtiger Baustein für die Energiewende entstehen. Das Hamburger Unternehmen Eternal Power plant dort eine der größten Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff in Europa.
Produktion von 8.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr geplant
Auf einer Fläche von rund fünf Hektar soll nach Angaben von Eternal Power bis 2028 eine Elektrolyse-Anlage mit einer Leistung von 80 Megawatt entstehen. "Langfristig sollen an dem Standort jährlich rund 8.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden", sagte ein Unternehmenssprecher. Ein späterer Ausbau auf 400 Megawatt sei geplant.
Die Investitionssumme für die erste Ausbaustufe bis 2028 beziffert das Unternehmen auf rund 200 Millionen Euro. Für die zweite Ausbaustufe, deren Bau 2028 beginnen soll, sind weitere 600 Millionen Euro vorgesehen.
Ideale Voraussetzungen am Standort Dummerstorf
Robert Meitz, Mitgründer des Unternehmens, betonte die Vorteile des gewählten Standorts: "Kaum ein zweiter Standort deckt alle wichtigen Voraussetzungen in unmittelbarer Nähe ab: Offshore-Windparks, Anschluss zu Hoch- und Höchstspannung, Industrieflächen, das Wasserstoff-Kernnetz und natürlich Wasser."
Diese günstigen Voraussetzungen ermöglichen die Produktion von wettbewerbsfähigem grünem Wasserstoff. Um die Stromkosten als größten Kostenfaktor zu senken, hat das Unternehmen eine eigene Softwarelösung entwickelt. Diese soll die optimale Kombination verschiedener erneuerbarer Energiequellen ermitteln und die Strombeschaffung für die nächsten 20 Jahre auf Stundenbasis optimieren.
Grüner Wasserstoff als Schlüssel für die Energiewende
Grüner Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger für eine klimaneutrale Zukunft. Er wird durch Elektrolyse aus Wasser hergestellt, wobei ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind- oder Sonnenenergie verwendet wird. Bei seiner Verbrennung entsteht nur Wasser und kein klimaschädliches Kohlendioxid.
Andreas Rimkus, Wasserstoffbeauftragter der SPD-Bundesfraktion, betonte die Bedeutung solcher Projekte: "Wir brauchen in Deutschland grünen Wasserstoff zur nachhaltigen Förderung der energieintensiven Branchen wie zum Beispiel der Schifffahrt, dem Flugverkehr, der Chemie- und Stahlindustrie."
Eternal Power hat nach eigenen Angaben bereits erste Abnahmezusagen und einen Vorvertrag mit einem Volumen von 2,3 Milliarden Euro abgeschlossen. Die gesicherte Abnahme gilt als entscheidend, um Projekte dieser Größenordnung zu realisieren und den Markt für grünen Wasserstoff anzukurbeln.