Hamburg: Nachtaktive Ordnungsmacht

Seite 3: Kriegsarsenal fürs Handgepäck

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Die Polizei Hamburg versuchte am Dienstag zu retten, was zu retten ist, und präsentierte auf einer Pressekonferenz Funde, die in der vergangenen Woche bei Hausdurchsuchungen in Wohnungen in Hamburg und Rostock sichergestellt wurden. Die sind tatsächlich nicht ohne, wie sich einem Artikel des Newsportals SHZ (Schleswig Holsteinischer Zeitungsverlag) entnehmen lässt:

"Den Fahndern fielen mehrere Dutzend Gegenstände in die Hände, die ihrer Überzeugung nach nur dem einem Zweck dienen sollten: Gipfelteilnehmer und Polizisten in Hamburg gezielt anzugreifen. Zu den sichergestellten Beweisstücken gehören Feuerlöscher, die mit einem Bitumengemisch gefüllt waren. Mutmaßlich sollten Polizisten damit besprüht und anschließend angezündet werden. Die dafür nötigen Bengalos wurden ebenfalls entdeckt.

Zudem fanden die Ermittler Flaschen mit brennbaren Flüssigkeiten sowie Böller. In der Kombination ließen sich daraus Molotow-Cocktails herstellen, erläuterte der Polizeipräsident. Die Wirkung solcher selbstgebastelter Sprengsätze demonstrierte die Polizei in einem Film. Die Aufnahmen zeigen, wie ein Böllerbrandsatz einen Schutzhelm zerfetzt. Auch andere der beschlagnahmten Gegenständen lassen sich als tödliche Waffen einsetzen, etwa Messer, Baseballschläger, Schlagstöcke sowie große Zwillen samt Stahlkugeln."

Allerdings ist das Vorgehen der Hamburger Polizei unlauter. Dass gewaltbereite Polit-Touristen sich in diesen Tagen in Hamburg mit den ortsansässigen üblichen Verdächtigen ein Stelldichein geben wollen, ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Allerdings ist die überwiegende Mehrheit der Protestierenden in absolut friedlicher Mission unterwegs. Sie alle werden nun unter Generalverdacht gestellt. Denn nichts anderes bedeutet es, wenn ein Protestcamp geräumt wird, weil eine Woche vorher an einem völlig anderen Ort bei völlig anderen Aktivisten eine Art Kriegsarsenal fürs Handgepäck sichergestellt wurde.