Harte Arbeit: Deutschland baut auf dem Rücken derer ohne deutschen Pass

Seite 2: Wie "Regime Shopping" funktioniert

Die Studie beschreibt das Vorgehen der Unternehmen, u.a. das sogenannte "Regime Shopping", bei dem sich Unternehmen die jeweils günstigste Rechtsform aussuchen, um die Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen (es sind fast nur Männer) entweder direkt anzustellen, zu entsenden oder als Soloselbstständige anzumelden.

Staatliche Kontrolle, selbst wenn sie gewollt ist, ist schwierig, denn die Lohnunterlagen sehen meist ziemlich schick aus. 180 bezahlte Stunden, gearbeitet wurden jedoch 240 Stunden.

Untermauert werden die Studienergebnisse durch zahlreiche Interviews mit Betroffenen. Untergebracht in erbärmlichen Unterkünften, oft abgeschottet in irgendwelchen Gewerbegebieten und ohne irgendwelche Teilhabemöglichkeiten, glauben viele Beschäftigte, der Mindestlohn hierzulande läge bei sieben oder acht Euro.

Der große Anteil von Schwarzarbeit

Hinzu kommt der große Bereich der Schwarzarbeit, selbst die Bundesagentur für Arbeit und deren Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung schätze, so die Studie, dass 30-40 Prozent des erbrachten Bauvolumens durch unversteuerte Arbeit und Sozialleistungshinterziehung erbracht würden.

Zwischen den Jahren werden sich die so Ausgebeuteten und Misshandelten in ihren Heimatländern kurz erholen können, bevor sie wieder das deutsche Bruttoinlandsprodukt steigern dürfen.

Die Baustellen schweigen. Über die fundierte und deprimierende Studie des Peco-Instituts wird ganz sicher nur wenig geredet. Wenn überhaupt.