Heroisches Schweigen

Fussnoten

1

Acta Apostolicae Sedis, 35 Jg. (1943), S. 5-8; Zitat auf Seite 7: „... di Gerusalemme, la quale al suo invito e alla sua grazia opponeva quell’accecamento ostinato e quella pervicace sconoscenza, che la condussero, lungo il cammino della colpa, fino al deicidio.“ [Arbeitsübersetzung der ganzen Passage: „Die des Apostels würdige Klage, die Klage, derer sich der Arbeiter des Evangeliums nicht zu schämen braucht, ist das Bedauern, welches auf dem Herzen des Heilandes lastete und ihn Tränen vergießen ließ beim Anblick Jerusalems, das seine Einladung und seine Gnade mit jener starren Verblendung und jenem hartnäckigen Undank beantwortet, die es auf dem Weg der Schuld bis hin zum Gottesmord geführt haben.“]

2

Vgl. z.B.: John Cornwell, John: Pius XII. Der Papst, der geschwiegen hat. List Taschenbuchausgabe. München 2001. – Selbstredend bedarf dieses Werk beim rasanten Forschungsfortschritt heute einer ergänzenden Lektüre.

3

Hubert Wolf: Papst & Teufel. Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich. München 2008.

4

Hubert Wolf/Klaus Unterburger: Papst Pius XII. und die Juden. Zum Stand der Forschung. In: Theologische Revue (Münster) 105. Jg. (2009), Nr. 4, S. 266-279.

5

Vgl. Wolf/Unterburger, Papst Pius XII. und die Juden. 2009, S. 279.

6

„Am Kreuz“, so heißt es in dieser Enzyklika im Juni 1943 mit gut augustinischem Antijudaismus, „starb das alte Gesetz, das bald begraben und todbringend [!] werden sollte“. Während einst Gnadentau auf „Gedeons Vlies, das heißt auf das Volk Israel, herabgestiegen“ war, bleibt dieses Vlies jetzt „trocken und verlassen“. Der „Übergang vom Gesetz zum Evangelium, von der Synagoge zur Kirche“ hat folglich eine wirklich absolute Überbietung und Ersetzung des „Alten Bundes“ hervorgebracht, was Pius XII. jegliche Demut vergessen lässt: „Nichts Ehrenvolleres, nichts Erhabeneres, nichts Ruhmreicheres kann je erdacht werden, als anzugehören der heiligen, katholischen, apostolischen, römischen Kirche“. Was, so fragt man sich, bedeutet es dagegen schon, bloß Mensch zu sein?

7

Vgl. dazu: Klaus Kühlwein, Warum der Papst schwieg. Pius XII. und der Holocaust. Düsseldorf 2008.

8

Vgl. Wolf, Papst & Teufel 2008, S. 256-262; 278-306.

9

Dagegen landete z.B. das wichtige Werk „Politik aus dem Glauben“ (1926) des Linkskatholiken Ernst Michel, dessen Lektüre mit Blick auf die Rechtstendenzen auch im „katholischen Modernismus“, die nächsten Jahre und den Nationalsozialismus so wichtig gewesen wäre, auf dem Index.

10

Vgl. Peter Bürger, Die fromme Revolte – Katholiken brechen auf. Oberursel 2009, S. 27-62.

11

Vgl. zur Slowakei mit dem faschistischen katholischen Priester Tiso an der Spitze, zum faschistischen katholischen Ustascha-Regime in Kroatien (ab 1941) und zur gespaltenen Haltung im ungarischen Episkopat angesichts der Judendeportationen die Anmerkungen bei: Wolf/Unterburger Papst Pius XII. und die Juden. 2009, S. 275-278. – Die beschämenden Unterlassungen des Vatikans angesichts der hier zu beklagenden klerikalen Kollaborationen beim Massenmord an den Juden sind eben keine Erfindungen von D. J. Goldhagen.

12

Zit. nach: Thomas Breuer: Die Haltung der katholischen Kirche zur Judenverfolgung im Dritten Reich. In: Theophil-online, 22.5.2003.

13

Peter Neuner, Der Streit um den katholischen Modernismus. Frankfurt/Leipzig 2009.

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