Ithaka war gestern

Seite 2: "Wir machen alles anders"

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Seitens der neuen Regierung Mitsotakis scheint die Losung "wir machen alles anders" zu gelten. Denn im Februar gab es für die Insulaner, damals ohne Touristen, ein vergleichbares Problem. Die Syriza-Regierung schickte seinerzeit ein Schiff der Kriegsmarine und verhinderte somit frühzeitig ein Chaos.

Handelsmarineminister Ioannis Plakiotakis rechtfertigte sich im Fernsehen, dass Kriegsschiffe und die Küstenwache nicht zur Personenbeförderung vorgesehen seien. Formal mag er damit Recht haben. Er müsste jedoch auch erklären, warum die Kriegsmarine den Nea Dimokratia Parlamentarier Simos Kedikoglou von der Pilgerinsel Tinos holte. Dort weilte der frühere Minister für das Marienfest des 15 August.

Weil auf seiner Heimatinsel Euböa seit dem 13. August ein verheerender Waldbrand wütet, wollte Kedikoglou beim Besuch des Premierministers Mitsotakis vor Ort unbedingt dabei sein. Die Küstenwache holte ihn ab, brachte ihn auf die Insel Mykonos und dort nahm Kedikoglou den Flieger. Er schaffte es damit pünktlich zum Fototermin im Dorf Makrymallis.

Waldbrand auf Euböa. Foto: Wassilis Aswestopoulos

Anders als in der Causa Samothraki hat die Regierung den Staatsapparat beim Waldbrand auf Euböa vorbildlich organisiert. Die konzertierte Aktion der Feuerwehr, des Militärs, der freiwilligen Helfer und der Polizei verhinderte Todesopfer unter der menschlichen Bevölkerung der Insel. Zahlreiche Wildtiere, Nutztiere und Haustiere, sowie bislang 2500 Hektar, teilweise unter Naturschutz stehender Wald, sowie zahlreiche Felder und Weinberge sind jedoch verloren.

Die Logistik beim Katastropheneinsatz, samt der Evakuierungen von vier Dörfern, war - anders als im Vorjahr bei Mati nahe Athen - straff organisiert und effektiv.

Für Samothraki und Euböa stellt sich nun die Frage, ob die Geschädigten, anders als unter den Vorgängerregierungen, auf eine Auszahlung der von Politikern schnell versprochenen, aber nie wirklich ausgezahlten Entschädigungen hoffen können.

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