Japans ehrgeizige Pläne: Bis 2030 weltweit führend bei Software-definierten Fahrzeugen
Bis 2030 will Japan ein Drittel globalen Marktes für softwarebasierte Fahrzeuge kontrollieren. Ein Plan wurde bereits vorgelegt. Wie realistisch ist dieses Vorhaben?
Die Automobilbranche befindet sich im Umbruch: Der Verbrennungsmotor wird zunehmend vom Elektromotor verdrängt, und Software spielt im Auto der Zukunft eine immer größere Rolle. Wer hier in einigen Jahren dominiert, wird einen Großteil des Marktes kontrollieren.
Die japanische Regierung hat diesen Trend erkannt und positioniert sich. Laut einem Bericht der Asia Times hat das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) eine Strategie vorgelegt, mit der Japan bis 2030 einen Anteil von 30 Prozent am Weltmarkt für softwarebasierte Fahrzeuge (SDV) erreichen will. SDVs sind Fahrzeuge, deren Funktionen – ähnlich wie bei Smartphone-Apps – regelmäßig über Internet-Updates erweitert werden.
30 Prozent des Weltmarkts würden nach Schätzungen des METI elf bis zwölf Millionen SDVs im Jahr 2030 entsprechen. Zum Vergleich: Die japanischen Automobilriesen Toyota, Honda und Nissan produzieren 2023 zusammen 18,3 Millionen Fahrzeuge.
Die METI-Roadmap umfasst demnach Hardware, Software und Infrastruktur für Elektrofahrzeuge, den Einsatz von KI für autonomes Fahren, global kompatible Datendienste, Cybersicherheit, Szenarienplanung sowie Geschäftsmodelle für Robotaxis und selbstfahrende Lkw. Noch in diesem Jahr soll ein Programm zur Förderung von Ingenieuren und anderen Fachkräften starten.
Bis 2035 plant das METI eine "Mobility DX Platform" unter Beteiligung der Automobilindustrie, Start-ups, Universitäten und Forschungseinrichtungen. Diese Plattform soll die Zusammenarbeit und den Wettbewerb um Software-Talente fördern und neue Projekte beschleunigen, um ein Ökosystem für digitale Mobilitätstechnologien aufzubauen.
Japanische Autobauer schmieden Allianzen für SDVs
Japanische Automobilhersteller haben bereits erste Schritte in Richtung SDV unternommen. Honda und IBM unterzeichneten im Mai eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Entwicklung spezieller Halbleiter wie "Brain-Inspired Computing" und "Chiplets", um die Verarbeitungsleistung zu verbessern und den Stromverbrauch zu senken.
Honda erhöht sein Forschungsbudget in diesem Geschäftsjahr um 23 Prozent auf die Rekordsumme von 7,6 Milliarden US-Dollar. Die Ausgaben konzentrieren sich auf Elektrifizierung und Software. Ferner ist Honda eine Allianz mit Nissan eingegangen, um gemeinsam Software, Batterien und andere EV-Komponenten sowie autonomes Fahren zu entwickeln.
Toyota will in diesem Geschäftsjahr 10,8 Milliarden US-Dollar für KI, Software, batterieelektrische und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge ausgeben. Nissan will bis zum Ende des Jahrzehnts 2 Billionen Yen (14,4 Milliarden US-Dollar) in die Elektrifizierung investieren.
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