"Jesus starb, weil Bush gelogen hat"

In den USA protestieren Väter und Mütter gegen die Besatzung des Irak

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Donald Rumsfeld hat unsere Söhne und unsere Nation verraten. Es ist Zeit, dass er geht.

titelt eine Anzeige in der New York Times neben dem Foto von Larry Syverson aus Virginia, Vater von drei Söhnen, die in der US-Armee dienen.

"Er war der Chef-Architekt und es ist sein Kartenhaus, das jetzt zusammenfällt", heißt es weiter im Text. Die TV- und Anzeigenkampagne nennt u.a. Bushs Forderung von 87 Milliarden Dollar (vgl. Bush trommelt) als Grund dafür, dass in der Regierung die Karten neu gemischt werden müssten. Der Kongress dürfe das Geld auf keinen Fall bewilligen, denn der Irak-Krieg sei aufgebaut auf Lügen und Verrat. 200 000 Dollar investierten die Organisationen Win Without War und MoveOn.org in die Aktion.

Fernando Suarez hat am Freitag eine Pressekonferenz gegeben, in welcher er die Lügen des Präsidenten für den Tod seines im Irak als Soldat gestorbenen Sohnes verantwortlich macht:

My son died because Bush lied

Der 20-jährige Jesus war eines der ersten US-amerikanischen Todesopfer in Irak. Etwa 1300 Mütter und Väter von im Irak stationierten Truppenmitgliedern sollen an den neu entbrannten Protesten beteiligt sein. Auch läuft bereits seit Anfang August die Bring them home now-Kampagne, in der Soldaten und ihre Angehörigen, Reservisten und Veteranen, die Bush-Regierung offen kritisieren (vgl. Bring them home now!). Rumsfeld und Bush sorgen sich um die Truppe genau so wie sich [der amerikanische Geflügel- und Rindfleischproduzent] Tyson Foods um Hühnchen sorgt", formulierte ein Veteran der "Special Forces", dessen Sohn im Irak eingesetzt ist.

Die letzte CNN/USA Today/Gallup Umfrage gibt dem Präsidenten nur noch 52 Prozent, der Rest würde lieber einen anderen Präsidenten wählen. Das schlechteste Ergebnis bisher ist ein klares Resultat aus der als Pfusch empfundenen Irak-Politik. Mehr als 60 Prozent der Amerikaner sind laut einer Umfrage dagegen, dass das Weiße Haus die 87 Milliarden Dollar bekommt. "Was ist mit Geld für Schulen?", fragen die protestierenden Eltern. Heute sollen in acht US-Städten erneut Demonstrationen gegen die Besetzung stattfinden.