Schulnote 6 für Finanzbildung: Jugend will mehr Geldwissen

Symbolbild: Bunte Ansammlung von Euro-Scheinen

Die Einstellung zum Geld ist unter Jugendlichen pragmatisch, das Finanzwissen nicht sehr ausgeprägt. Symbolbild: angelo luca iannaccone / Pixabay Licence

Finanzbildung an Schulen mangelhaft. Jugend sorgt sich um Zukunft. Wichtigste Anlaufstelle für Finanzwissen genießt geringstes Vertrauen.

82 Prozent der 14- bis 24-Jährigen konnten in der aktuellen Jugendstudie des Bankenverbands die ungefähre Höhe der Inflationsrate nicht benennen.

Dabei bereitet die wirtschaftliche Lage auch dieser Generation Kopfzerbrechen. Armutsrisiken sind sogar das zweitgrößte Angst-Thema junger Menschen nach "Krieg in Europa": 67 Prozent haben in der diesjährigen Shell-Jugendstudie "Armut" als große Sorge benannt.

Wirtschaft und Finanzen: Wissensdurst an Schulen ungestillt

Als der Bankenverband wenig später Finanzwissen und Finanzbildung der jungen Generation abfragte, fiel jedoch ein schlechtes Licht auf die Schulen: Nur 19 Prozent der Befragten gaben an, in der Schule "viel" über Wirtschaft und Finanzen gelernt zu haben, 40 Prozent hatten nach eigener Einschätzung "nicht so viel" darüber gelernt und weitere 40 Prozent "so gut wie nichts".

Finanzwissen: Umgang mit Geld als Lerninhalt gefragt

Desinteresse bekundeten laut Bankenverband aber die allerwenigsten: 92 wollen demnach, dass in den Schulen mehr Wirtschafts- und Finanzwissen vermittelt wird, 78 Prozent wünschten sich, dass das Thema "Umgang mit Geld" im Unterricht einen höheren Stellenwert bekommt, 74 Prozent äußerten dies über das Thema "Altersvorsorge" – und 71 Prozent wollten in der Schule mehr zum Thema "Finanzsystem/Rolle der Banken" erfahren.

50 Prozent waren der Meinung, dass Finanzbildung primär in der Schule vermittelt werden sollte, nur 13 Prozent würden hier in erster Linie auf "Banken und Finanzberater" setzen – elf Prozent nannten als wichtigste Informationsquelle "Verbraucherorganisationen", neun Prozent "Eltern", der Rest soziale und klassische Medien oder den Arbeitsplatz.

Altersvorsorge als Twen-Thema: Generation Z ist finanzaffin

Im vergangenen Jahr hatte bereits der Gesamtverband der Versicherer (GDV), dass die sogenannte Generation Z finanzaffiner sei als die Generationen vor ihr, aber auch "Wissenslücken" in diesem Bereich habe. Dazu hatte der GDV 20- bis 29-Jährige befragen lassen.

Die Hälfte der Berufstätigen aus dieser Gruppe beschäftigte sich demnach "regelmäßig mit dem Thema Altersvorsorge" und überprüfte, ob der Umfang ihrer Altersvorsorgeprodukte "angepasst werden muss" – nur neun Prozent hatten sich "noch nie" damit beschäftigt und 13 Prozent "so wenig wie möglich". 29 Prozent taten dies nach eigener Aussage nur dann, "wenn sich meine Lebenssituation verändert hat". Ansonsten sei Altersvorsorge kein großes Thema für sie.

Dabei stimmten "nur" 39 Prozent der Aussage zu, dass ihre gesetzliche Rente "vermutlich nicht ausreichen" werde.

Finanzprodukte: Tipps und Warnliste für Verbraucher

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat speziell auf Azubis, Studierende und junge Berufstätige zugeschnittene Tipps in Sachen Altersvorsorge aufgelistet und informiert auf seinen Internetseiten zudem über "Warnsignale", an denen unseriöse Finanzberater und Anlagegesellschaften zu erkennen seien. Eine entsprechende "Warnliste Geldanlage" wird von der Stiftung Warentest zur Verfügung gestellt und regelmäßig aktualisiert.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.