Kinder und Kinderkosten - einmal ernsthaft betrachtet!

Seite 2: Erstens: Kosten, die für Eltern entstehen

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Die letzte groß angelegte Erhebung zu den Kosten von Kindern liegt etwas zurück (Destatis 2014, Zahlen 2008) und zeigt, dass in Deutschland Paare mit einem Kind im Durchschnitt bei einem Nettomonatseinkommen des Haushalts von 3.760 Euro, knapp 600 Euro für ein Kind (Einzelkind) monatlich ausgegeben haben. Diese Ausgaben haben natürlich mit dem Alter des Kindes zu tun und reichen von 520 Euro (Kind bis 6 Jahre) bis 700 Euro (Kind ab 12 bis 18 Jahre) monatlich. Einkommensschwache hatten damals ein Haushaltseinkommen von 1.400 Euro und gaben rund 330 Euro im Monat für das Kind aus, um nur einen wichtigen Eckpunkt zu nennen (Details in der an sich gut lesbaren Studie).

Bis das Kind rechtlich erwachsen ist, also bis zur Vollendung des achtzehnten Lebensjahres, belaufen sich diese Kosten im Schnitt auf rund 130.000 Euro; dazu kommen die notwendigen Zeitaufwendungen für dieses Kind. Sind Kinder im Haushalt, rechnete das Statistische Bundesamt für 2013 mit 10 Stunden Mehraufwand für die einzelnen Erwachsenen im Haushalt, damit also 20 Stunden bei Paarerziehenden.

Bei einem einzelnen Kind greifen die economies of scale (der Größenrabatt) noch nicht, sagen wir vorsichtig: Im Schnitt werden es rund 60 Stunden monatlich sein, die für ein Kind aufzuwenden sind, also insgesamt ca. 13.000 Stunden bis es erwachsen ist. Zeitaufwendungen monetär auszudrücken ist zwar immer etwas eigen und für Nichtökonomen, gerade wenn es sich um geliebte Menschen oder Haustiere dreht, oft irgendwie fremd. Dennoch, wenn man hier vorsichtig den Lohn einer Hilfskraft ansetzt, also sagen wir 10 Euro in der Stunde, wären das wiederum zusätzliche 130.000 Euro bis zum rechtlich formalen Erwachsenenalter. Man kann jetzt erahnen, warum manche postmoderne bzw. materialistisch orientierte Menschen meinen, ein Kind täten sie sich lieber nicht so gern an.

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