Klima: Deutschlands bisher wärmstes Jahr

Viel zu warm, überdurchschnittlich feucht und mehr Sonnenschein als gewöhnlich. So stellte sich hierzulande 2023 das Wetter dar.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) zieht zum Jahresende Bilanz. Das ausgehende Jahr sei für Deutschland das wärmste seit Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen gewesen, die 1881 einsetzten. Mit durchschnittlich 10,6 Grad Celsius lag die Temperatur um beachtliche 2,4 Grad Celsius über dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990, die meistens als Referenzperiode verwendet wird.

Noch im Oktober und damit so spät wie nie waren heiße Tage mit Tageshöchsttemperaturen von über 30 Grad Celsius aufgetreten.

Auch im globalen Maßstab dürfte ein neues Rekordjahr hinter uns liegen. Nach den Daten des Goddard Institute for Space Studies der NASA war die Periode Dezember 2022 bis November 2023 die mit Abstand wärmste Vergleichsperiode.

Vor allem Monate seit Juni schlugen zu Buche

Insbesondere die Monate seit Juni haben jeweils neue Allzeitrekorde aufgestellt, wobei, wie berichtet, einzelne Monate bereits um mehr als 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellem Niveau lagen.

Sowohl der September als auch der November lagen bereits um 1,75 Grad Celsius über dem Mittelwert der Jahre 1850 bis 1900, die als Maßstab für die vorindustriellen Zeit gelten können, da sich seinerzeit erst sehr wenige zusätzliche Treibhausgase aufgrund menschlicher Aktivitäten in der Atmosphäre angereichert hatten.

Messung der Lufttemperatur

Einen guten Eindruck davon, wie ungewöhnlich sich das globale Klima in den letzten Monaten entwickelt hat, geben Blicke auf die (fast) tagesaktuell über den ganzen Planeten gemittelte Lufttemperatur und die Oberflächentemperatur der Meere, die jeweils seit Monaten mit wenigen Ausnahmen weit über allen bisher an jeweiligen Tagen festgestellten Werten liegen. Die Werte werden aus den Daten ermittelt, die mehrmals täglich in Tausenden Wetterstationen für die Wetteranalyse und -vorhersage gewonnen werden.

Allein in Deutschland sind es rund 2000 Messstationen des DWD, die an die anderen Wetterdienste und die internationalen Vorhersagezentren übermittelt werden.

Viel Sonne – und Niederschlag

Die Analyse der DWD-Daten ergab für Deutschland neben der eingangs erwähnten hohen Temperaturen ein besonders sonniges und zugleich weit überdurchschnittlich niederschlagsreiches Jahr, sodass jetzt wenigstens die Grundwasserspeicher wieder gut gefüllt scheinen.

Die überdurchschnittlich vielen Sonnenscheinstunden (1.765 Stunden) haben außerdem auch zusammen mit einer rekordverdächtigen Installation neuer Solaranlagen zu einer Sonnenstromproduktion geführt, die an das Vorjahr heranreicht, das ein ausgesprochenes Ausnahmejahr war. 2022 hatte die Sonne nämlich im bundesweiten Mittel sogar rund 2025 Stunden geschienen, womit sie etwa 30 Prozent über dem Referenzwert der Periode 1961 bis 1990 (1.544 Stunden) lag.

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