LKW-Fahrverbote in China

Seite 3: USA: Subventionen für Kohle und Atom

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Aber so lange der Strom für diese Fahrzeuge hauptsächlich aus Kohlekraftwerken kommt, handelt es sich natürlich bestenfalls um eine Verlagerung der Emissionen. Doch Kohlekraftwerke sind in China zwar immer noch ein großes Umweltproblem, aber dennoch chronisch unterausgelastet. Und das wird sich in Zukunft noch weiter verstärken, denn sie bekommen zunehmend Konkurrenz von Solar- und Windkraftanlagen, denn die können den Strom immer billiger liefern.

US-Energieminister Rick Perry findet das richtig ungerecht und will daher Kohle- und Atomkraftwerke künftig subventionieren, berichtet der Washington Examiner. Es gebe keinen freien Markt für Energie, weil die vorherige Regierung "unfairerweise" erneuerbare Energieträger unterstützt habe.

Vielleicht kann er damit ja nach der Westinghouse-Pleite wenigstens die zwei einzigen AKW-Baustellen des Landes wieder zum Laufen kriegen, auf denen die Arbeit seit dem Sommer ruht. Aber statt das Geld einer toten Industrie hinterher zu werfen, sollte er es vielleicht doch lieber in Windräder oder Solaranlagen investieren. Das schafft Arbeitsplätze und liefert günstigen, sauberen Strom.

Aufbruch zu neuen Ufern

Beim dänischen Energiekonzern Dong hat man das inzwischen verstanden. Ende September hat sich das Unternehmen von seinem Öl- und Gasgeschäft getrennt und will sich nun in Ørsted umbenennen.

Dong steht für Danish Oil and Natural Gas, aber das überwiegend im Staatsbesitz befindliche Unternehmen verfügt auch über eine Reihe von Kraftwerken. Erst acht Jahre ist es her, dass er an der deutschen Ostseeküste ein gigantisches Kohlekraftwerk bauen wollte. Nun orientiert man sich um und setzt ganz auf erneuerbare Energieträger.

In Dänemark betreibt Dong unter anderem bereits einige Offshore-Windparks, und vor der britischen Nordseeküste baut das Unternehmen an der bisher weltweit größten Ansammlung an Windrädern auf See. Der neue Name wird eine Homage an den dänischen Naturwissenschaftler Hans Christian Ørsted (1777-1851), der 1820 als erster beschrieb, wie der durch einen Draht fließende elektrische Strom eine magnetische Kraft auf eine Kompassnadel ausübt und damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Elektrodynamik lieferte, die eine der Grundlagen der modernen Physik ist.

Dongs Bohrlizenzen und dazugehörige Infrastruktur in Norwegen, Dänemark und Großbritannien wurden derweil Ende September für umgerechnet knapp 900 Millionen Euro an den jungen britischen Chemie- und Ölkonzern INEOS verkauft, berichtet die Plattform Clean Technica.

INEOS hatte 2015 bereits das britische Gasgeschäft von DEA aufgekauft, kurz nach dem diese von RWE an eine luxemburgische Gesellschaft verkauft wurde, hinter der russische Oligarch Mikhael Fridmann steht. Die DEA beutet in Deutschland ein Feld im schleswig-holsteinischen Wattenmeer nordwestlich der Elbmündung aus.

Auffällig ist, dass die INEOS-Gruppe aus 20 selbständigen Einheiten besteht. Mit dem Kauf von Dong hat das Unternehmen auch die Verantwortung für die Entsorgung der Ölplattform und die sorgfältige Verschließung der Bohrlöcher, mithin für die Altlasten des Erdölzeitalters übernommen.

Allerdings wird diese offensichtlich nicht vom ganzen Konzern, sondern nur vom Offshore-Geschäft getragen. Andrerseits ist aber nach norwegischem und dänischen Recht Dong/Ørsted nicht ganz aus der Haftung entlassen. Der Vorgang erinnert an den Verkauf der ostdeutschen Braunkohle im vergangenen Jahr an die verwinkelt konstruierte Leag-Gruppe, bei der nicht mehr so recht bekannt ist, wo eigentlich die Rückstellungen für den Rückbau der Tagebaue geblieben sind.