Lieferstopp aus China?
Seite 2: Warum China für die westliche Welt immer wichtiger wurde
- Lieferstopp aus China?
- Warum China für die westliche Welt immer wichtiger wurde
- Aufgabe chinesischer Tochtergesellschaften bringt drastische Verluste
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Nach 9/11 hatten sich die USA zu fast 100 Prozent auf die Weiterentwicklung ihrer Rüstung konzentriert und praktisch alle anderen Bereiche wie Smartphones mit dem Beispiel Motorola oder PCs mit dem Bereich von IBM an chinesische Firmen zu verkaufen. Auch Apple, die früher sogar in Irland produzierten, lässt heute mit wenigen Ausnahmen alles in China produzieren.
Dass der wichtigste Apple-Auftragsfertiger Hon Hai/Foxconn seine Sitz auf Taiwan hat, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Fertigung in Festlandchina stattfindet. Taiwan hätte dafür nicht genügend Arbeitskräfte und alle Versuche, die Fertigung mit Robotern zu automatisieren, sind bislang nicht von Erfolg gekrönt. Auch Fertigungsversuche in Indien oder Vietnam waren nur sehr begrenzt erfolgreich und sind ohne Komponentenlieferungen aus China kaum vorstellbar.
Wie schwer sich eine politisch gewünschte Abkopplung von Zulieferungen aus China darstellt, bemerkt die deutsche Automobilndustrie seit China die Risiken von Corona höher einschätzt als den zeitweisen Abbruch von Lieferketten. Wenn man Corona in China mit den Lockdowns eindämmen kann, scheint dies zumindest für die Zentralregierung wichtiger zu sein als mögliche Einbußen im Export.
Warum ein Rückzug aus China teuer wird
China hat in den vergangenen Jahren stark in den Ausbau der erneuerbaren Energien investiert und ist im Bereich Photovoltaik heute kaum noch einzuholender Marktführer. Dies betrifft inzwischen nicht nur die die PV-Panneele, sondern in wachsendem Umfang auch die dazu gehörende Elektronik, wo beispielsweise Huawei zunehmend Marktanteile erobert und die Rückschläge durch US- und EU-Sanktionen kompensieren kann.
Auch bei den Windkraftanlagen, deren Fertigung ebenso wie im Falle der Photovoltaik sich in hohem Tempo aus Deutschland verflüchtigt, ist eine Fertigung ohne chinesische Komponenten nicht nur aus Kostengründen schnell obsolet.
Der Pekinger Korrespondent deutscher Medien Frank Sieren hat in jüngster Vergangenheit in einer Diskussionsrunde des Nachrichtenkanals Phönix darauf hingewiesen, dass Deutschland sich einen Abbruch der Lieferungen aus China mit einer Inflation von 20 bis 25 Prozent erkaufen würde.
Was er dabei nicht erwähnt hat, ist die Tatsache, dass bei einem Abbruch der Lieferungen aus China die Regale in der Bundesrepublik schnell an die einschlägigen Eindrücke aus der dahingeschiedenen DDR erinnern würden.
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