Lobau-Autobahn: Stadt Wien lässt Protestcamp erneut räumen
Seite 3: Wirtschaftliche Interessen und Verstrickungen
- Lobau-Autobahn: Stadt Wien lässt Protestcamp erneut räumen
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Die Räumung Anfang Februar fand in einer als "Hausfeld" bekannten Gegend statt. Dabei handelt es sich um ein wichtiges Wiener Stadtentwicklungsgebiet, an dessen Beispiel sich exemplarisch einige der wirtschaftlichen Interessen und Verstrickungen aufzeigen lassen, die an der Stadtstraße hängen.
Die Bauaufsicht für die Baustelle am Hausfeld hat der Wiener Flughafen, der aufgrund seiner stetig wachsenden logistischen Infrastruktur ein Interesse am Autobahnausbau hat. Den Auftrag für den eigentlichen Bau der Stadtstraße hat eine Bietergemeinschaft aus STRABAG und PORR bekommen. Es handelt sich hier um Österreichs größte Baukonzerne, die in der Vergangenheit maßgeblich an der Organisation eines Baukartells beteiligt waren.
Pikant ist außerdem, dass sich in direkter Nähe zur Baustelle am Hausfeld ein Logistikzentrum im Besitz von STRABAG-Miteigentümer Hans Peter Haselsteiner befindet. Ihm kommt sicher gelegen, dass es für die fertige Stadtstraße vom Hausfeld aus eine Auffahrt auf die Stadtstraße und somit eine direkte Anbindung an das europäische Autobahnnetz geben soll – gesetzt den Fall, dass die Lobau-Autobahn tatsächlich gebaut wird.
Zur Durchsetzung dieser Interessen wird auch auf einschüchternde Maßnahmen gesetzt, mit dem Ziel, die Bewegung zu zermürben. Personen, die sich an Blockaden von Baumaßnahmen beteiligen, werden für maximal zulässige Zeitspanne von 24 Stunden in Polizeigewahrsam gehalten. Im Anschluss an die Baustellenräumung vom Dienstag beklagte die "Lobau-Bleibt" Bewegung schlechte Haftbedingungen, unzureichende Versorgung mit Lebensmitteln sowie sexistische Kommentare durch Polizist:innen. Hinzu kommen Vorwürfe, dass Polizist:innen eine Person von einem Bagger aus zwei Metern Höhe heruntergestoßen haben sollen. Die "Lobau- Bleibt" Bewegung hat dazu Filmmaterial, welches den Vorfall belegen soll.
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