Mit Barbie gegen das Kopierschutz-Gesetz

SDMI-Hacker Ed Felten legt sich mit Howard Berman an

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Princeton-Professor Edward Felten ist dadurch berühmt geworden, dass er den SDMI-Kopierschutz der Musikindustrie knackte. Nun macht er sich mal wieder bei der Kopierschutz-Lobby unbeliebt. Unfreiwillige Hilfe gibt's dabei von Barbie, dem Sony-Aibo und einem singenden Fisch.

Im Rahmen seines Weblogs Freedom to Tinker hat Ed Felten vor einigen Tagen eine kleine Kolumne mit dem Namen Fritz's Hit List eingeführt. Täglich stellt er dort Gegenstände vor, die dringend mit Kopierschutz-Technologie versehen werden müssen - zumindest, wenn man der Argumentation des US-Abgeordneten Ernest "Fritz" Hollings folgt. Der hatte im März einen Gesetzentwurf in den Senat eingebracht (Vgl. Kopierschutztechnik in alle digitalen Geräte), der verpflichtend Kopierschutztechnologien für jedes "digitale Mediengerät" vorsieht.

Also auch für die Barbie-Spielzeugkasse aus dem Hause Mattel, folgert Felten. Schließlich erlaubt das putzig-pinke Gerät die Wiedergabe von Klängen, von dem eingebauten Mikrofon und dem Barcode-Scanner mal ganz zu schweigen. Eindeutig ein digitales Mediengerät also, weshalb Felten messerscharf folgert: "Bekämpft Piraterie - reguliert Spielzeugkassen!"

Ein Chip für den singenden Fisch

Genau so kontrolliert und reguliert werden müssen natürlich auch digitale Babyphone-Raumüberwachungsgeräte, Auto-Navigationssysteme, Sonys Aibo, der sprechende Kühlschrank des US-Herstellers Amana und Billy, der singende Fisch. Felten hat die kleine Serie nach eigenen Aussagen gestartet, da die Absurdität des von Hollings eingebrachten Gesetzes sich mit rein theoretischer Kritik nicht wirklich vermitteln lasse. Gleichzeitig ruft er die Leser seines Weblogs auf, ihm weitere Beispiele zuzuschicken.

Felten kann sich reger Beteiligung seiner Leser sicher sein. In der Netz-Szene gilt er als Held, seitdem Ende 2000 ein Team von Wissenschaftlern unter seiner Führung den SDMI-Kopierschutz der Musikindustrie knackte (Vgl. Good bye SDMI!). Als Felten die Analyse des Hacks veröffentlichen wollte, wurde er von der RIAA unter Druck gesetzt. Darauf reagierte er (Vgl. Princeton-Professor klagt gegen Musikindustrie-Verband) mit einer Klage gegen die großen Plattenfirmen. Schließlich konnte er sein SDMI-Paper im Sommer letzten Jahres unbehelligt der Öffentlichkeit vorstellen. (Vgl. Zwischen den Zeilen)