Moskauer Börse setzt Handel mit US-Dollar und Euro aus

Moskauer Exchange-Logo (MOEX) auf einem Smartphone

(Bild: rafapress / Shutterstock.com )

Als Reaktion auf US-Sanktionen stellt die Moskauer Börse ab Donnerstag den Handel in US- Dollar und Euro ein. Experten befürchten negative Folgen für globales Finanzsystem.

Die USA haben neue Sanktionen gegen Russland verhängt – und die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Die Moskauer Börse setzt den Handel mit US-Dollar und Euro aus.

Moskauer Börse stoppt Handel mit US-Dollar und Euro

Ab Donnerstag wird es am wichtigsten russischen Finanzplatz keine Devisen-, Edelmetall-, Aktien-, Geldmarkt- und Termingeschäfte mehr geben, die in einer der beiden Währungen abgewickelt werden.

"Wegen der Einführung restriktiver Maßnahmen durch die USA gegen die Moscow Exchange Group werden der Börsenhandel und die Abwicklung von in US-Dollar und Euro lieferbaren Instrumenten ausgesetzt", teilte die Zentralbank laut Reuters am Mittwoch mit.

Von den neuen Sanktionen erhoffen sich die USA, dass die russische Wirtschaft nachhaltig geschwächt wird. Ziel ist es, das wirtschaftliche Rückgrat des Krieges gegen die Ukraine zu brechen.

In letzter Konsequenz bedeuten die getroffenen Maßnahmen, dass Banken, Unternehmen und Investoren nicht mehr in der Lage sein werden, US-Dollar und Euro über eine zentrale Börse zu handeln. Stattdessen müssen sie außerbörslich direkt zwischen zwei Parteien handeln. Die Zentralbank will die Daten aus dem außerbörslichen Handel nutzen, um die offiziellen Wechselkurse festzulegen.

Zentralbank: Dollar- und Euro-Einlagen bei russischen Banken weiter sicher

Viele Russen halten einen Teil ihrer Ersparnisse in US-Dollar oder Euro. Die Zentralbank hat jedoch versichert, dass diese Einlagen sicher sind und weiterhin über russische Banken gekauft und verkauft werden können.

Experten befürchten, dass die Aussetzung des Dollar- und Euro-Handels an der Moskauer Börse Auswirkungen auf das globale Finanzsystem haben könnte. Eine Destabilisierung des Devisenmarktes und eine Verlagerung der Finanzströme auf nicht sanktionierte Banken seien möglich, so Alexander Isakow, Russland-Ökonom bei Bloomberg Economics.

Russland versucht Verlagerung auf Yuan – Ausgang ungewiss

Die nächste Eskalationsstufe könnten Sekundärsanktionen gegen ausländische Banken sein, die bei der Abwicklung helfen. Dies könnte zu weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten führen.

Auch wenn die russischen Behörden versuchen, sich vom Dollar und Euro zu lösen und den Handel in chinesische Yuan zu verlagern, bleibt abzuwarten, wie sich die Sanktionen langfristig auf die russische Wirtschaft und das globale Finanzsystem auswirken werden. Angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen sind weitere Marktturbulenzen nicht auszuschließen.