Nächste Runde im Kampf Musiker/Musikindustrie gegen Napster und Napster gegen Benutzer

Blockierte Napster-Benutzer können sich zum erneuten Registrieren einen Patch kostenlos herunterladen

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Kaum haben es Metallica und Dr. Dre geschafft, dass Napster Hunderttausende von Benutzern aufgrund von Copyrightverletzungen aussperren musste, wird jetzt ein Patch kostenlos angeboten, mit dem man die Blockade wieder umgehen kann.

Zusammen wurden von den Musikern mehr als eine halbe Million Napster-Benutzer identifiziert, die urheberrechtlich geschützte Songs von diesen heruntergeladen haben. Aufgrund des Digital Millennium Copyright Act muss Napster nach einer Benachrichtigung über Copyrightverletzungen diese Benutzer sperren.

Offenbar hatten Benutzer, nachdem sie die beanstandeten Musikdateien gelöscht hatten, vergeblich versucht, sich erneut zu registrieren. Das Einrichten von neuen Accounts auch mit einer neuen Email-Adresse nutzt nichts, wenn nicht die Veränderungen in der Windows-Registrierung rückgängig gemacht werden. Eben dafür wird auf www.fixnapster.cjb.net/ ein Patch angeboten, der Veränderungen in der entsprechenden Windows-Registrierung vornimmt, so dass ein erneutes Registrieren wieder möglich wird.

The people who are on the board of directors and in the upper-level management of Napster all belong in prison.

Howie Klein, Präsident von Reprise Records

Auf der Webseite mit dem Patch zeigt man sich jetzt auch sauer gegenüber Napster: "Nach unserer Meinung hat Napster absichtlichen und bösartigen Vandalismus begangen, um den Zugang der Benutzer zu ihrem netzwerk zu blockieren. Wir betrachten diese unautorisierte Veränderung als Hacken, Vandalismus und unbefugtes Eindringen, da wir niemandem eine Genehmigung gegeben haben, unsere Betriebssysteme zu ändern. Der Patch stellt die Systemeinstellungen wieder her, wie sie vor dieser unautorisierten Veränderung gewesen waren." Schließlich sei keiner der blockierten Benutzer wirklich eines Vergehens oder einer Copyrightverletzung überführt worden.

Just like Metallica and Dr. Dre delivered their lists of "offenders" to Napster, we are planning to deliver a list of "lost fans" to both their record companies and their lawyer, hopefully making them think for a second about what they are doing, and maybe think about their fans and what their fans want. This is your chance to be heard, to speak directly to Metallica, Dr. Dre, and the entire recording industry about your opinions on digital music and copyright issues, or whatever else you have to say. Because, after all, shouldn't it be all about you - the fan?

Zeropaid

Angeblich hat man in den Log-Files entdeckt, dass auch das US-Finanzministerium die Webseite besucht hat. daher warnt man auch gleich, dass dann, wenn Behörden versuchen sollten, die Webseite vom Netz zu nehmen, diese kopiert und gespiegelt werde.

Erst vor wenigen Tagen hatte Edgar Bronfman, Chef von Seagram, Tauschbörsen wie myMP3.com, Napster oder Gnutella als Anstifter zum Diebstahl bezeichnet und den Konflikt um den Schutz des geistigen Eigentums zum Kulturkampf aufgebauscht (Schutz des geistigen Eigentums ist die Grundlage einer zivilisierten Gesellschaft). Allerdings ist das Einschreiten gegen Napster noch leicht, weil es hier eine zentrale Datenbank gibt, wodurch sich das Netzwerk kontrollieren lässt. Es gibt sogar ein Verzeichnis der übertragenen Dateien. Daher können auch Benutzer gesperrt werden. Ganz anders ist dies bei Gnutella oder Freenet, mit denen man nicht nur alle Dateiformate tauschen kann, also nicht nur wie bei Napster MP3-Dateien, sondern die auch dezentral aufgebaut sind, so dass sich Benutzer nicht so einfach aussperren lassen. Das verteilte Netzwerk selbst kann nur noch geschlossen werden, wenn alle Benutzer das Programm deinstallieren. Der wirkliche Kampf also beginnt erst ...