Neue Erkenntnisse zur Sicherheit der Covid-19-Impfstoffe

Seite 3: Schlussfolgerungen

1. Der vorliegende Text ist eine gekürzte Zusammenstellung der wichtigsten neuen Aspekte des 12. Sicherheitsberichts des PEI über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach Impfung zum Schutz vor Covid-19 mit den vier bisher in Deutschland zugelassenen genetischen Impfstoffen im Berichtszeitraum vom Beginn der Impfkampagne am 27.12.2020 bis zum 30.6.2021. Zugleich handelt es sich um ein Update meines Telepolis-Artikels vom 29.6.2021.

2. Die große Mehrzahl der gemeldeten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen sind typisch für Symptome, die nach einer Impfung häufig als Anzeichen für eine Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff auftreten und folglich in der Regel für die Sicherheit unbedenklich sind.

3. Im aktuellen Sicherheitsbericht des PEI werden neben dem TTS-Syndrom (Thrombose mit Thrombozytopenie-Syndrom) nach der Gabe von Vektorimpfstoffen auch eine Myokarditis und /oder Perikarditis nach mRNA-Impfstoffen und eine akute periphere Nervenstörung wie das Guillain-Barré Syndrom bei allen vier Vakzinen als mögliche, aber sehr seltene Impfkomplikationen aufgeführt.

4. Es muss weiterhin darauf hingewiesen werden, dass in der Produktinformation des Impfstoffs Vaxzevria eine Thrombozytopenie als häufige Nebenwirkung aufgeführt wird.4

5. Auch der aktuelle Sicherheitsbericht des PEI empfiehlt, dass Personen, bei denen innerhalb von drei Wochen nach der Impfung mit Vaxzevria eine Thrombozytopenie diagnostiziert wird, aktiv auf Anzeichen einer Thrombose untersucht werden sollten. Weiterhin wird empfohlen, alle Geimpften, bei denen eine Thrombose oder eine Blutung auftritt, auf das Vorliegen einer Thrombozytopenie zu untersuchen.

6. Um das Risiko für das Auftreten eines TTS, aber auch von Blutungen, nach Impfungen mit den genannten Vektorimpfstoffen, insbesondere Vaxzevria, zu vermindern, wird vorgeschlagen, vor Einsatz dieser Vakzine und danach die Thrombozytenzahl und eventuell zusätzlich die D-Dimere zu bestimmen. Mit der Bestimmung der D-Dimere im Labor kann man bei einem negativen Befund Thrombosen weitgehend ausschließen.5

7. Vor dem Hintergrund der geschilderten Impfkomplikationen von Vakzevria muss man sich die Frage stellen, ob nicht auf diesen Impfstoff zugunsten der mRNA-Impfstoffe generell verzichtet werden kann, wie das einige Länder wie Norwegen und Dänemark inzwischen schon tun.

8. Prinzipiell wäre eine größere Auswahl bei den in Deutschland zur Verfügung stehenden Impfstoffen wünschenswert. Deshalb ist es bedauerlich, dass bis heute keine weiteren wirksamen Impfstoffe wie z. B. der russische Impfstoff Sputnik V oder der chinesische Impfstoff Coronavac von der EMA zugelassen worden sind. Bei Letzterem handelt es sich um einen traditionell hergestellten inaktivierten Virus-Impfstoff, der kürzlich von der WHO gelistet worden ist.6 Hinter diesen Entscheidungen sind eher geopolitische als medizinische Gründe zu vermuten.

Klaus-Dieter Kolenda, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin - Gastroenterologie, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin- Sozialmedizin, war von 1985 bis 2006 Chefarzt einer Rehabilitationsklinik für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Atemwege, des Stoffwechsels und der Bewegungsorgane. Seit 1978 ist er als medizinischer Sachverständiger bei der Sozialgerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein tätig. Zudem arbeitet er in der Kieler Gruppe der IPPNW e.V. (Internationale Ärztinnen und Ärzte für die Verhinderung des Atomkriegs und für soziale Verantwortung) mit. E-Mail: klaus-dieter.kolenda@gmx.de Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.