Neue Jupitermonde entdeckt
Jetzt hat der dickste Planet auch die meisten Begleiter
Bisher war Saturn, der zweitgrößte Planet des Sonnensystems, der mit der größten Zahl identifizierter Monde. 30 bekannte Trabanten umkreisen den Ringplaneten. Aber nachdem ein Astronomen-Team der Universität Hawaii elf neue Monde beim Jupiter nachgewiesen hat, stimmen die Verhältnisse wieder: Jetzt ist der größte Planet mit insgesamt 39 Monden auch in dieser Liga Spitzenreiter.
Das Team um Scott S. Sheppard und David Jewitt beobachtete den Jupiter mit dem kanadisch-französisch-hawaiianischen 3,6-Meter-Teleskop und fotografierte einen weiträumigen Bereich um den Planeten mit einer der weltweit größten Digitalkameras. Mithilfe automatischer Bildauswertung wurden interessante Objekte identifiziert und in den kommenden Monaten genauer beobachtet, um ihre Umlaufbahnen zu verfolgen und ihren Status als Jupitermond zu verifizieren.
Alle elf Monde umkreisen den Jupiter entgegen seiner Rotationsrichtung auf stark gegen die Ekliptik geneigten, exzentrischen Umlaufbahnen in Entfernungen von ungefähr 300 Jupiterradien oder 20 Millionen Kilometern. Ihre Durchmesser werden auf zwei bis vier Kilometer geschätzt.
Die irregulären Umlaufbahnen deuten darauf hin, dass die Himmelskörper durch die Schwerkraft des Jupiter eingefangen wurden, vermutlich in der Frühzeit der Planetenentstehung. Da die kleinen Monde sich zu deutlich unterscheidbaren Gruppen formiert haben, nehmen die Astronomen an, dass es sich jeweils um die Trümmer größerer Objekte handelt. Die könnten entweder während des Prozesses des Einfangens oder später durch die Kollision mit Kometen zerbrochen sein.