Neues von der britischen Beeinflussungskampagne des ominösen Institute of Statecraft
Seite 3: Vorschläge für eine Beeinflussungskampagne
Schon am 11. März - kurz danach fand die Ausweisung statt - wurde in einem Dokument vorgeschlagen, was Großbritannien in Folge des Skripal-Anschlags machen soll. Nicht klar ist, ob es vom Außenministerium oder von der Initiative kommt. Als "Narrativ" wird ausgegeben, dass der Kreml seit Putins Führung eine ganze Reihe von Vergiftungen von Oppositionellen durchgeführt habe, von Litvinenko über Jurtschenko bis hin zu Politkovskaya oder Skripal. Großbritannien habe bislang zu schwach reagiert.
Man müsse sich klar sein, so wird kräftig das Schwarz-Weiß-Bild der Propaganda gerührt, dass man es im Kreml nicht mit Politikern zu tun habe, sondern mit "hartgesottenen Männern, die glauben, sie hätten die Mission, Russland auf der Weltbühne groß zu machen. Für sie ist ein Menschenleben eine verfügbare Ware. Sie haben keine Emotionen wie Mitleid und sie sind in Russland fantastisch reich geworden und machen alles, um den Reichtum zu bewahren." Sie hätten kein Bedauern über den Tod Einzelner wie Skripal, auch nicht über Hunderte eigener Menschen und von Tausenden von unschuldigen Opfern in der Ukraine und in Syrien.
Vorgeschlagen wird wieder einmal primär eine Beinflussungskampagne. Man müsse die aufgeführten "Fakten" über die russische Führung durch Medien, soziale Medien und - wenig überraschend - Experten wie diejenigen vom Institue of Statecraft verbreiten. Die Fußballweltmeisterschaft in Russland sollte boykottiert werden (niemand von der britischen Regierung nahm daran teil). Privatflugzeuge mit russischen Passagieren sollen in Großbritannien nicht landen dürfen, dem engeren Kreis sollten die Visa entzogen werden, was auch die Kinder, die in Großbritannien studieren, treffen würde.
Russland sollte der Zugang zu SWIFT entzogen und eine Kampagne gegen den Bau von Nord Stream 2 begonnen werden. RT und Sputnik sollten nicht mehr in Großbritannien tätig sein dürfen, sie seien keine Medien, sondern "Lautsprecher des Kreml". Britische Muslime sollten gegen die russische "Invasion" auf der Krim und dem, was ihren muslimischen Kameraden dort geschehe, aufgebracht werden. Und es sollte ein Beeinflussungsprogramm an Schulen gestartet werden, um "kritisches Denken und das Erkennen falscher Narrative zu erkennen", was sicherlich die eigenen nicht betreffen würde. Da wären dann auch wieder die Experten vom Institute of Statecraft gefragt, um "Desinformation" - die der anderen natürlich - zu bekämpfen und das Programm außerhalb der Schulen zu unterstützen.